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Die letzte Chance - Final Jeopardy

Titel: Die letzte Chance - Final Jeopardy
Autoren: Linda Fairstein
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hören, ob Sie Nachrichten haben. Drücken Sie sieben-sieben, um zu hören, ob Sie Nachrichten haben. Versuchen Sie das ein paarmal, dann können Sie schnell herausfinden, mit welcher Marke Sie es zu tun haben.
Der Anrufbeantworter in seiner Firmenzentrale war ein Sony. Genau wie der in Ihrer Wohnung. Jeds privater ist ein Panasonic.« Ellen Goldman kam sich jetzt sehr bedeutend vor, sie gefiel sich wegen der Show, die sie für mich abzog.
    »Ich hab’ tatsächlich einen Sony, da haben Sie schon recht, aber -«
    »Ich weiß, daß ich recht habe.«
    »Sie müssen aber auch den persönlichen Code eingeben. Wie sind Sie denn an den gekommen?« Gib ihr zu verstehen, wie sehr dich beeindruckt, was sie getan hat. Jedesmal, wenn ich glaubte, in der Ferne Schritte oder Stimmen zu hören, verstummte das Geräusch bald wieder und vermischte sich mit den natürlichen Lauten von Eichhörnchen, die durchs raschelnde Laub huschten, oder Vögeln, die auf nahegelegene Äste flatterten. Ab und zu sauste auf der Querstraße ein Auto vorbei, aber das gleichmäßige Surren der Räder verriet, daß der Anblick eines abseits der Straße stehenden Autos niemanden dazu brachte, zu bremsen. In den Wohnungen im majestätischen San-Remo-Gebäude gingen nach und nach die Lichter aus, als die Menschen wie überall in der Stadt schlafen gingen. Nur die vielen Ruderboote, die neben dem Bootshaus ans Ufer gezogen und aneinandergekettet waren, leisteten mir noch Gesellschaft.
    »Der Filofax«, sagte Ellen Goldman lächelnd. »Darin gibt’s genügend Informationen für jeden, der ein bißchen was im Hirn hat.« Was sie mir wohl absprach. »Die Menschen sind einfach zu träge, um auf so was zu achten. Die meisten nehmen immer naheliegende, wichtige Daten, wie Hochzeits -«
    »Aber Sie hatten doch nicht meinen Filofax, sondern den von Isabella.« Ich spielte gar nicht die Begriffsstutzige - ich hatte wirklich keine Ahnung, wie sie an meinen Code gekommen war.
    »Mehr hab’ ich auch nicht gebraucht. In L. A. hat Jed seinen Hochzeitstag als Code benutzt. Das machen viele Verheiratete, besonders Frauen. Seiner war am 18. Februar - achtzehn, zwei. Es überraschte mich, daß er sich daran erinnerte - so viel bedeutet haben kann ihm der Tag ja nicht, so, wie es um seine Ehe stand. Vermutlich hatte seine Frau die Idee, wissen Sie, für den Anrufbeantworter zu Hause. Hier in New York hab’ ich seine Geheimnummer aus Isabellas Buch erfahren, dann tippte ich
darauf, daß er nach seiner Scheidung wohl seinen Geburtstag benutzen würde.
    Bei Ihnen hab’ ich zuerst auf den Geburtstag getippt. Sie waren nie verheiratet, hatten keinen besonderen Jahrestag. Lascar hatte sich Ihren Geburtstag in ihr Buch notiert, zusammen mit anderen Informationen über Sie. 30. April. Vier, drei, Null. Vermutlich sind Sie auch so blöd, ihn für Ihren Bankcode und all die anderen PIN-Nummern zu verwenden.« Da hatte sie es mir aber gegeben. Ellen Goldman war von ihrer Selbstbeweihräucherung so hin, daß sie gar nicht merkte, wie ich an meinen Fesseln herumfummelte. Ich war zwar noch nicht frei, aber sie wurden lockerer.
    »Und Sie haben die ganze Woche die Nachrichten von meinem Anrufbeantworter abgefragt? Und sie dann gelöscht, nachdem Sie sie abgehört haben?« Ich hatte Jeds Einwände ignoriert, er habe wiederholt angerufen, und war deprimiert gewesen, daß meine Freunde und meine Familie kaum angerufen hatten. Doch jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, um zu erfahren, wer sonst noch abgefangen und gelöscht worden war. Kein Wunder, daß Jed so verzweifelt versucht hatte, mich und mein Netzwerk von Freundinnen dazu zu bringen, ihm zu glauben. Die Goldman hatte ihn wieder aufgespürt und hatte sich auf die Aufgabe gestürzt, ihn in den Tagen nach dem Mord an Isabella erneut zu umgarnen, und er hatte mich in diesen letzten vierundzwanzig Stunden tatsächlich um Hilfe gebeten.
    »Wenn es wahr wäre, daß Sie nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen«, fuhr sie mich verächtlich an, »dann hätten Sie seine Anrufe nicht vermißt. Da flehte er Sie um Vergebung an und beklagte sich über mich. Das war schon schlimm genug. Aber als er sagte, wie sehr er Sie liebe, daß Sie sein Goldschatz seien, daß Isabella nur ein Fehltritt gewesen sei, daß er sich nichts auf der Welt sehnlicher wünsche, als Sie zu heiraten - das hat alles lächerlich gemacht, wofür ich mein Leben riskiert habe. Ich wollte nicht, daß Sie was davon zu hören bekämen. Vielleicht hat er es Ihnen auf andere
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