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Die Leiche im Badezimmer

Die Leiche im Badezimmer

Titel: Die Leiche im Badezimmer
Autoren: Carter Brown
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vorher zu einem Drink eingeladen und sie entsprechend
traktiert, so daß sie aller Wahrscheinlichkeit nach nicht aufwachen würde, auch
wenn er ein bißchen Lärm machte.«
    »Du hattest nicht geplant,
Goldie umzubringen?«
    »Ich hatte einen Schlüssel zu
Jeffs Appartement, kam im falschen Augenblick herein und fand die beiden
zusammen auf dem Bett vor.« Ihre Unterlippe wölbte sich angeekelt nach außen.
»Mir wurde plötzlich klar, daß ich nicht mehr in der Lage war, sie noch einen
Augenblick länger zu ertragen. Sie fand es wahnsinnig komisch, wie ich da so
hereinkam, und fragte, ob wir uns nicht zu dritt amüsieren wollten? Ich wußte,
wo Jeff seine Pistole aufbewahrte, ging zur Kommodenschublade, nahm sie heraus
und erschoß Goldie.«
    »Ursprünglich«, sagte ich,
»wollte Fallan Bruce aus dem Weg haben, weil er seinen Job haben wollte und
außerdem auch dich, ja?«
    Sie nickte selbstzufrieden.
»Das wollen die meisten Männer. Aber Jeff war etwas Besonderes. Während Goldie
Bruce beschäftigte, hatten wir Zeit, zusammen zu sein und für unsere Zukunft zu
planen. Das Ganze schien damals narrensicher zu sein. Marco sollte überredet
werden, Crespin hereinzulegen, dann sollte alles so hingestellt werden, als ob
Bruce Selbstmord begangen hätte. Nur hätte dieser Bastard Marco seiner eigenen
Mutter nicht getraut und folgte Jeff zum Motel.«
    »Was geschah hinterher?«
    »Marco und Kendrick hatten Jeff
für sein Leben lang in ihren Klauen, und sie hatten diese Bilder. Es gab nur
eine Möglichkeit, ihn von den beiden zu befreien, dachte ich, und das war, nahe
genug an Marco heranzukommen, um herausfinden zu können, wo er diese Fotos
aufbewahrte. Er war geschmeichelt — dieser haarige Tropf — , als ich mich ihm
mit feuchten Augen und bewunderndem Blick an den Hals warf.«
    »Also zogst du als
Empfangssekretärin in sein Büro ein, und außerdem als seine Geliebte in seine
Wohnung?«
    »Haus«, korrigierte sie mich,
»nicht Wohnung. Siehst du, du weißt doch nicht alles, Al Wheeler.«
    »Du hast recht«, sagte ich mit
gedämpfter Stimme. »Es muß alles ein verdammt großes Problem gewesen sein,
nachdem du Goldie umgebracht hattest! Ich meine, danach mußtest du dir sowohl wegen
Marco und Kendrick als auch wegen der Polizei Gedanken machen, nicht wahr?«
    »Stimmt«, sagte sie
anerkennend. »Die größte Chance hatte ich, als du mich an diesem Abend zum
Essen einludest.«
    »Danach konntest du mich gegen
die anderen ausspielen und umgekehrt«, pflichtete ich bei.
    »Ich konnte kaum an mein
eigenes Glück glauben.« Sie seufzte beglückt. »Ich habe dich auf Crespin
angesetzt, und er quiekte natürlich bei Marco wie ein angestochenes Schwein,
kaum hattest du sein Büro verlassen. Dann erzählte ich Marco, du seist
überzeugt, daß er Goldie umgebracht habe; er bekam eine Todesangst. Er war
schon halb aus der Tür, als ich vorschlug, das beste für ihn wäre wohl, eine
Weile zu verreisen.«
    »Du warst es, die Kendrick
überzeugte, daß Celestine im Begriff sei, mir alles zu erzählen, was sie
wußte?«
    »Ich wollte ihm keine Zeit zum
Nachdenken lassen«, sagte sie in leicht entschuldigendem Ton. »Dich mit
Rauschgift vollzupumpen und Celestine Goldies alten Job übernehmen zu lassen,
war seine eigene Idee. Nachdem er dich hierher zurückgebracht hatte, rief er
mich an und erzählte mir alles, was vorgefallen war. Es war gerade, als erwarte
er von mir eine Medaille oder so was, der blöde Drecksack.«
    »Das Beste, was du tun
konntest, war, selbst hierherzukommen, um meine Reaktion unter Kontrolle zu
halten?«
    »Und dich zu beschäftigen,
Liebster.« Sie lächelte mich voller Wärme an. »Und das war nicht gerade schwer
zu ertragen, oder?«
    »Am Anfang nicht«, sagte ich.
»Denn ich war mir nicht sicher.«
    »Ich bin, glaube ich, einfach neugierig.«
Sie sah mich fast schüchtern an. »Wie bist du mir eigentlich auf die Schliche
gekommen?«
    »Es waren Kleinigkeiten«, sagte
ich. »Kein Mörder konnte so dumm sein, deshalb dachte ich gleich, daß Eleanor
Dolan nicht die Mörderin sein konnte. Die Geschichte, die sie erzählte — daß
beide Wohnungstüren verschlossen und mit einer Sicherheitskette versehen
gewesen seien, belastete sie selbst so schwer, daß sie nicht erfunden sein
konnte. Wie also konnte die Leiche in ihr Appartement gekommen sein? Dann stellte
sich heraus, daß Fallan in der Wohnung direkt über der ihren wohnte und daß er
ebenfalls in die Tragödie Bruce Williams verwickelt war, zumindest
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