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Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz

Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz

Titel: Die Legenden des Raben 06 - Heldensturz
Autoren: James Barclay
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herbei.
    »Nein!«, rief Rebraal. »Haltet Disziplin. Ihr könnt ihnen nicht mehr helfen. Bewegt euch, fahrt weiter, Al-Arynaar!«
    Sie hörten auf ihn, wie sie immer auf ihn hören würden, und inmitten der Katastrophe ergab sich eine Gelegenheit. Von ihrem Erfolg berauscht, strömten die
Cursyrd in hellen Scharen zum Wagen. So ließ der Druck anderswo ein wenig nach, da die Feinde abgelenkt waren. Inmitten des zornigen Heulens, das die Meisterdämonen hoch droben ausstießen, sobald sie erkannten, wie unvorteilhaft sich die Dinge entwickelten, führte Rebraal seine Krieger und Magier zu einem neuen Angriff.
    Die Magier, die im Moment anderswo nicht gebraucht wurden, holten die Drohnen vom Himmel. Krieger formierten sich an der Spitze der Angriffswelle und setzten den Seelenfressern zu, die sich vor der ersten Barrikade gesammelt hatten. Einige Augenblicke später flogen Sprüche in den Himmel und geradeaus nach vorn. Der Eiswind ließ die Dämonenkörper schmelzen, Kraftkegel schleuderten sie in alle Richtungen, Todeshagel zerfetzte sie. Die Drohnen verbrannten in der Hitze von Flammenhänden. Feuerkugeln zogen durch den Himmel. Links stieg sogar eine Feuerwand empor.
    Inzwischen wieder an der Spitze des Trupps, ignorierte Rebraal das über sein Gesicht strömende Blut und die schreckliche Kälte, die sich auf seiner Wange ausbreitete. Auf einen Ruf von den Magiergruppen blieben die Krieger stehen und duckten sich. Sprüche fegten über sie hinweg und stießen die Seelenfresser zur Seite. Sofort unternahmen die Kämpfer links und rechts einen Ausfall, um den kleinen Vorteil zu nutzen und einen Weg freizuhacken, damit die Wagen folgen konnten.
    Sie hatten die Barrikade fast erreicht. Vor einem Haufen von Holz, Steinen und Schutt hatten die Cursyrd Dutzende Julatsaner zusammengetrieben. Die Menschen hatten bleiche Gesichter und starrten mit tief in den Höhlen liegenden schwarzen Augen durch fettige Haarsträhnen hindurch ins Leere. Sie rührten sich nicht, als die
Cursyrd von den Al-Arynaar und den anrückenden Wagen von der Straße vertrieben wurden. Schnell fuhren sie nicht, da sich sonst die Kalträume nicht hätten aufrechterhalten lassen, aber die Begegnung war unausweichlich, und Rebraal war um nichts in der Welt bereit, den Zug anzuhalten.
    »Platz da!«, rief er. »Macht Platz!«
    Sein Dolch zerschlitzte das Gesicht eines Seelenfressers, der direkt vor ihm gelandet war. Er trat mit gestrecktem Bein zu und traf den Bauch des Wesens. Es grunzte, taumelte einen Schritt zurück und war sofort von Al-Arynaar umgeben.
    »Macht Platz!«
    Sie rührten sich nicht. Geschlagen, verschreckt und unfähig, einen eigenen Gedanken zu fassen, saßen sie zwischen zwei Schrecken in der Falle: auf der einen Seite ihre Cursyrd-Herren, auf der anderen Seite die anrückenden Elfenkrieger. Keiner wollte nachgeben.
    »Bereitet die Kraftkegel vor«, sagte Rebraal.
    Niemand widersprach ihm. Die Elfen kamen im Trab herbei, inzwischen konnten die Magier die Barrikade aus Menschen und Schutt gut überblicken. Noch einmal winkte Rebraal mit beiden Armen.
    »Weg da! Bitte, geht weg!«
    Nichts. In diesem Augenblick fragte er sich, ob diese Menschen vielleicht sogar das Ende begrüßten, das sie nun ereilen sollte. Keiner flehte, keiner schrie um Hilfe. Keine Träne floss. Sie standen nur da und warteten.
    »Wir sind bereit«, sagte jemand links hinter ihm.
    Rebraal zog sich hinter die Magier zurück.
    »Wirkt den Spruch«, befahl er.
    Die Barrikade war an der Einmündung der Straße errichtet worden, die in südlicher Richtung durch die Stadt
führte. Zu beiden Seiten erhoben sich hohe Gebäude. Es war eine perfekte Umgebung für einen Kraftkegel, und die Wirkung war ebenso dramatisch wie schrecklich.
    Die unsichtbaren Rammen aus Mana-Energie prallten gegen die ungeschützten Menschen und ihre dämonischen Hirten. Menschen und Cursyrd wurden vom Boden gehoben und rückwärts gegen die Barrikade geschleudert. Links und rechts spritzte Blut an den Wänden hoch, die Körper wurden an den Gebäuden zerquetscht. Schließlich gab die Barrikade explosionsartig nach. Die Elfenmagier hielten den Druck aufrecht und schoben den Schutt und das Holz nach links und rechts zur Seite. Rebraal hörte die gequälten Schreie der zerquetschten Menschen und das Knirschen von Metall auf Stein. Die Bestandteile der zertrümmerten Barrikade rollten die Straße hinunter. Erschrocken kreischten die Cursyrd. Ein Mann wollte sich erheben und weglaufen, aber ein
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