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Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Titel: Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01
Autoren: Terry Brooks
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guter Fährtenleser sein. So wie das Mädchen. Dort, wo kein Schnee lag, konnte ich eure Spuren kaum ausmachen. Und selbst im Schnee war es leichter, den Spuren der Kreaturen zu folgen als euren.«
    Er hatte beim Sprechen seine Position leicht verändert, war etwas weiter nach links gegangen. Pan merkte es daran, dass die Stimme jetzt aus einer anderen Richtung kam. Die Bewegung des anderen hatte er aber nicht gehört. Nicht mal ein Rascheln. Er schaute wieder auf den Sumpf hinaus und warf dann einen kurzen Blick zu Prue.
    Zu seinem Schrecken erkannte er, dass sie ihre Position verlassen hatte und geduckt in seine Richtung schlich.
    »Sag ihr, sie soll sofort stehen bleiben!«, zischte die Stimme.
    Aber Prue ignorierte seine Handzeichen, weil sie etwas sah, das er nicht sehen konnte. Das bedeutete, dass der Besitzer der Stimme sich durch irgendetwas verraten hatte. Offenbar war sich Prue jetzt seiner Anwesenheit bewusst.
    »Kannst du genauso gut kämpfen wie Fährten lesen?«, stieß die Stimme hervor.
    Über Panterras Schulter schob sich, mit dem Griff voran, ein Schwert. »Nimm das. Du wirst es brauchen, wenn du eine Überlebenschance haben willst. Aber greif nicht an. Wehr sie nur ab, halt sie auf Abstand. Ich helfe dir, wenn ich kann, aber das Mädchen braucht mich jetzt dringender.«
    »Aber gegen wen kämpfen…?«, begann Pan.
    Weiter kam er nicht, denn der Rest seiner Frage wurde urplötzlich von den schnellen, brachialen Bewegungen der Kreaturen abgeschnitten. Sie kamen aus verschiedenen Ecken des Sumpfes, die eine direkt vor ihm, die andere am linken Rand, etwa fünfzehn Meter hinter Prue. Gestrüpp und Gräser flogen zur Seite, und das Wasser aus den Pfützen spritzte bis zu den tief hängenden Ästen der Bäume hinauf, als sich zwei monströse Wesen aus der Dunkelheit lösten. Sie rannten jetzt auf allen vieren… große, unförmige Biester, die man inmitten des aufspritzenden Wassers und des herumfliegenden Gestrüpps unmöglich genau erkennen konnte.
    Pan richtete sich auf und bereitete sich auf den Zusammenstoß vor. Aus den Augenwinkeln sah er einen grauen Schatten, der durch das Gras auf Prue zustürmte. Es war ein Mann, aber er war so leicht und flink auf den Beinen, dass er dem Jüngling fast wie eine Erscheinung vorkam. Er erreichte Prue noch vor der angreifenden Bestie und schaffte es, sie in einer einzigen, fließenden Bewegung hochzureißen und mit ihr zu einer riesigen alten Zeder zu springen. Eine Sekunde später schleuderte er das Mädchen drei Meter hoch in die Luft. Sie streckte die Arme aus und bekam ein paar dicke Äste zu fassen, an denen sie sich verzweifelt festklammerte. Der große Baum brachte Pan auf eine Idee. Er hatte zwar keine Zeit hinaufzuklettern, aber er konnte einen Stamm zwischen sich und das Monstrum bringen, das ihn inzwischen fast erreicht hatte. Es sprang durch den Sumpf, als wüsste es instinktiv, wo fester Boden war. Sträucher, Gräser und Morast ignorierte es genauso wie alles Getier, das sich in dem brackigen Wasser aufhielt. Sein keilförmiger Kopf war mit dicken Schuppen gepanzert. Sein aufgerissenes Maul schien nur aus schwarzen Zähnen zu bestehen, die darauf warteten, ihre Beute zu zerreißen. Pan wandte sich sofort zur Flucht und rannte zu einer zweiten Zeder, sich bewusst, wie dicht ihm das Monstrum schon auf den Fersen war. Es bewegte sich viel schneller, als es bei einem Wesen seiner Größe eigentlich möglich sein sollte, und es war furchterregend. Pan erreichte den Baum knapp vor der Bestie, wirbelte herum und versetzte ihr einen Hieb, als ihr Schwung sie an ihm vorbei trug.
    Es war, als habe er auf einen Felsen geschlagen. Seine Klinge prallte vollkommen wirkungslos an den Schuppen ab, und von der Wucht seines Schlages schienen seine Arme bis zur Schulter wie betäubt. Ich brauche wohl einen besseren Plan, dachte er. Nur hatte er keinen.
    Dann tauchte unvermittelt der Fremde wieder auf, wie aus dem Nichts. Plötzlich stand er zwischen Pan und der Bestie. Er hielt einen schwarzen Stab in der Hand, auf dem sich Runen befanden, die grellweiß wie Sonnenlicht strahlten. Das gepanzerte Monstrum zögerte nicht, als es den Mann sah. Es griff sofort an, brach wie eine Dampfwalze durch die Dunkelheit und die hohen Gräser und kannte nur ein Ziel. Der Mann machte keine Anstalten zu fliehen und hielt den Stab senkrecht vor sich, der vollkommen von Flammen umhüllt war.
    Lauf! Pan wollte schreien, aber das Wort kam nicht über seine Lippen. Einen Augenblick
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