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Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01

Titel: Die Legende von Shannara 01 - Brooks, T: Legende von Shannara 01
Autoren: Terry Brooks
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Unterholz zwang sie, sich zu trennen, damit sie nicht hintereinander auf einem einzigen schmalen Pfad laufen mussten, wo nur einer von ihnen vorausschauen konnte. So bahnten sie sich in zwei bis drei Metern Entfernung voneinander den Weg. Das Licht wurde immer schwächer und die Finsternis immer undurchdringlicher. Spuren, denen sie hätten folgen können, fanden sich zwar nicht mehr, dafür wiesen ihnen aber umgeknickte Halme und Kratzer an Baumrinden den Weg. Fürs Erste reicht das, dachte Panterra. Mehr brauchten sie nicht, um der Fährte weiter zu folgen.
    Plötzlich endete der Wald an einem Sumpf, einem von Gras überwucherten Morast mit trüben Grundwassertümpeln, in dem es von summenden Insekten nur so wimmelte. Der Wind blies faulig und modrig über die Gewässer und hinauf in die Bäume und verbreitete den Duft von Tod und Verwesung.
    Panterra wusste sofort, dass er einen Fehler begangen hatte. Er kauerte sich hin und sah, dass Prue, inzwischen fast fünf Meter entfernt, es ihm gleichtat. Offenbar hatten die beiden Kreaturen, die Bayleen und Rausha getötet hatten, bemerkt, dass sie verfolgt wurden, und sie zu diesem Sumpf geführt. Vor ihnen nur sumpfige Gewässer und um sie herum undurchdringlicher Wald… es war eine Falle.
    Ein kalter Schauer überlief ihn. Wie hatte Prue das übersehen können? Hatte der Gestank des Sumpfes irgendwie die Anwesenheit der Kreaturen überlagert? Hatten ihre Instinkte sie deshalb im Stich gelassen? Er griff nach seinem Langmesser und zog es langsam aus der Scheide. Plötzlich begriff er, dass Prue zu weit entfernt war, als dass er sie schützen könnte. Rasch wandte er den Kopf auf der Suche nach einem Hinweis, der ihm verraten würde, aus welcher Richtung der Angriff zu erwarten war.
    Er fand ihn augenblicklich.
    Die Kreaturen waren unmittelbar hinter ihm.

KAPITEL 3
    Panterra Qu holte tief Luft und machte Anstalten, sich langsam herumzudrehen, um dem, worum es sich auch immer handeln mochte, Auge in Auge zu begegnen. Aber eine Stimme, die so kalt und hart war wie der Winter, stoppte ihn mitten in der Bewegung.
    »Rühr dich nicht. Sie wissen, dass du hier bist, aber sie wissen nicht genau wo. Wenn du dich bewegst, ändert sich das.«
    Pan war so schockiert, dass er der Stimme gehorchte, ohne nachzudenken. Wer auch immer da sprach, befand sich tatsächlich direkt hinter ihm, aber er war ganz offensichtlich keine der Kreaturen, deren Fährte er verfolgte. In diesem Punkt hatte er sich geirrt.
    »Wo sind sie?« Er flüsterte und starrte weiterhin auf den Sumpf und das dichte Laubwerk. »Ich kann sie nicht sehen.«
    »Dann ist das wohl eine Pattsituation, Junge. Du siehst sie nicht, und sie sehen dich nicht. Also sieht niemand niemanden, richtig? Nein, beweg dich nicht. Versuch nicht einmal, dich umzudrehen. Bleib einfach regungslos und hör mir zu.«
    Panterra warf einen Blick zu Prue, die ihn verständnislos anstarrte. Sie sah ebenso wenig wie er, wer da gesprochen hatte, und sie begriff nicht, warum Pan sich hingehockt hatte und in den Sumpf starrte. Er gab ihr verstohlen ein Handzeichen, dass sie bleiben sollte, wo sie war.
    »Wird sie auf dich hören?«, erkundigte sich die Stimme. »Das war ein Fährtenleserzeichen. Seid ihr beide Fährtenleser?«
    Pan nickte. »Ja.«
    »Ihr seid noch etwas jung für so eine Arbeit, was? Ihr müsst entweder gut sein, oder ihr kennt jemanden aus dem Rat. Kommt ihr aus Glensk Wood?«
    Wieder nickte Pan. »Wer bist du?«
    »Ein Freund. Und zwar ein guter Freund, das werdet ihr noch feststellen. Vielleicht kann ich sogar euer Leben retten. Ein paar Minuten später, und ich wäre vielleicht schon zu spät gekommen. Sie haben euch eine Falle gestellt.«
    »Hast du sie auch verfolgt?« Pan suchte nach einer Erklärung. »Oder bist du uns gefolgt?«
    »Bilde dir bloß nichts ein, Junge. Ich bin ihnen gefolgt, aber ihr habt vor mir ihre Spur gekreuzt. Jeder andere, auch jeder Fährtenleser, hätte im Dorf Hilfe geholt. Aber ihr nicht. Seid ihr nun tapfer oder einfach nur dumm?«
    »Weder noch.« Pan bekam einen roten Kopf. »Ich kannte die beiden Getöteten. Sie waren auch Fährtenleser. Aber ich glaube, dass wir so etwas wie die Wesen, die das getan haben, vorher noch nie gesehen haben. Deshalb dachte ich, wir sollten erst einmal einen Blick auf die Kreaturen werfen, um herauszufinden, mit wem wir es zu tun haben, bevor wir Verstärkung holen und uns auf die Jagd nach ihnen machen.«
    Die Stimme schwieg einen Moment. »Du musst ein ziemlich
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