Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Legende vom Weltenverschlinger 1 - Angriff auf Maremora

Die Legende vom Weltenverschlinger 1 - Angriff auf Maremora

Titel: Die Legende vom Weltenverschlinger 1 - Angriff auf Maremora
Autoren: Michael J. Hallowfield
Vom Netzwerk:
daran zweifele ich keinen einzigen Moment«. Es war ein gutes Omen in einer Zeit dunkler Vorzeichen.
    Ihr Gespräch wurde von Lia und Aphela unterbrochen, die mit zwei Tabletts zurückkamen, auf denen geschnittener Braten, Brot, Käse und ein Kräutersalat lagen. Dankend begannen sie zu essen und erst in diesem Moment kehrte bei Haemvil das Hungergefühl zurück. Nur mit Mühe hielt er sich zurück, um nicht gierig alles auf dem Tablett schnellstmöglich zu verschlingen und zwang sich, sorgfältig zu kauen. Til Bralda entließ Aphela in die Nachtruhe, die dem Herrn des Hauses niemals Wiederworte entgegnete, wie sie es gegenüber Lia zu tun pflegte. Ihr gemeinsames Kamingespräch verlagerte sich dank Lia anschließend in vertrautere und wohltuend angenehmere Gefilde.

Kapitel 2
Schattenträume
    A ls Haemvil später gesättigt und geborgen in sein Bett sank, fiel er schlagartig in einen tiefen Schlaf. Kurz darauf erwachte er und schlug die Augen auf. Er musste etwas gehört haben, das nicht in die ihm vertraute Geräuschkulisse des Hauses und der Nacht passte. Haemvil hatte einen tiefen Schlaf, doch das Kriegerleben hatte ihn gelehrt, bei ungewöhnlichen Lauten sofort zu erwachen, und dieser Umstand hatte bereits einige Male sein Leben und das seiner Kameraden gerettet.
    Er lauschte noch einige Momente in die Stille der Nacht, doch als der maremoranische Krieger nichts hörte, schwang er seinen muskulösen Körper aus dem einfachen, aber gemütlichen Bett. Er wollte seine Kleidung anziehen, doch seltsamerweise war diese nicht mehr an der Stelle, wo er sie beim Zubettgehen bereitgelegt hatte. Ebenso vermisste er seine Waffen - Schwert, Langdolch und den Gürtel mit Wurfbeilen. Haemvil runzelte die Stirn, dann ignorierte er diesen Umstand und wandte sich zur Tür. Er beschloss, so leise wie möglich einen Kontrollgang durch das Haus zu unternehmen. Es wäre ein Narrenspiel für den Weltenverschlinger gewesen, würde er durch einen banalen Einbrecher den Tod finden, wo er soeben eine grausame Schlacht und den Angriff eines Untoten überlebt hatte.
    Haemvil blieb ruckartig stehen, als er die Tür öffnen wollte. Mit großen Augen sah er sich den Boden gleich neben der Tür an. Allerlei Holzspielzeug lag dort verstreut, das ihm seltsam vertraut vorkam. Er bückte sich und nahm eine kleine Reiterfigur in die Hand. Es handelte sich um das Abbild eines Reiters der Harabroia, der Reitertruppen Maremoras. Mit der Fingerspitze fuhr er über den Helm des hölzernen Reiters, der zwei Widderhörner auf der Spitze trug. Dann fiel es ihm schlagartig ein: Es war sein Kinderspielzeug, das er in Händen hielt. Sein Vater hatte es einst beim besten Schreiner von Camlan bestellt und ihm zum Mener-Tanz, dem Feiertag der Gaukler, geschenkt. Er hatte es Jahrzehnte lang nicht mehr gesehen.
    Haemvil schüttelte den Kopf. Warum lag es plötzlich hier auf dem Boden? Er musste es gestern Abend in seiner Müdigkeit übersehen haben. Sicherlich hatte das Haus Bralda Besuch gehabt und Aphela, seine Schwester oder sein Vater hatten einen kleinen Jungen mit den Spielzeugen beschäftigen und bei Laune halten wollen. Er nickte unsicher. Ja, so wird es gewesen sein. Er stellte den Reiter wieder auf den Boden und öffnete leise die Tür.
    Ein erster Blick verriet ihm im Dunkel des Hauses nichts Ungewöhnliches. Sein Zimmer befand sich seit Kindesbeinen an im ersten Stock des Hauses. Rasch schlich er die Galerie entlang, um sich eine Waffe zu besorgen, denn er wusste, dass an der Wand zwei Schwerter und ein Schild hingen. Als er sie erreichte, weiteten sich seine Augen. Statt der Waffen hing ein Pergament mit einer Zeichnung an der Holzwand, die aus Kinderhänden zu stammen schien. Verwirrt stierte er das kindliche Kunstwerk an, bevor er ein Geräusch aus dem Erdgeschoss vernahm. Rasch duckte er sich, dann schlich er entschlossen zur Treppe, die nach unten führte. Ein Holztor verschloss den normalerweise freien Zugang zur Treppe.
    Haemvils Verwirrung steigerte sich, denn er erkannte das Holztor mit den charakteristisch gedrechselten Gitterstäben in Blumenform wieder. In seiner Kindheit hatte es die Treppe gesichert, damit er nicht versehentlich hinabstürzte. Er blickte über die Schulter zur Kinderzeichnung an der Wand zurück. War dies nicht eine Zeichnung von ihm gewesen, die er für seine Mutter gemalt hatte? Ein seltsames Gefühl lief ihm kalt rieselnd den Rücken herunter und machte ihm mehr Angst, als es einer Armee Diebe in diesem Moment gelungen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher