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Die Legende vom Weltenverschlinger 1 - Angriff auf Maremora

Die Legende vom Weltenverschlinger 1 - Angriff auf Maremora

Titel: Die Legende vom Weltenverschlinger 1 - Angriff auf Maremora
Autoren: Michael J. Hallowfield
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sagte »Vil«, wie Haemvil von seiner Familie seit Kindesbeinen liebevoll verkürzt benannt wurde, »Ich weiß es auch nicht. Der Rat der Stadt ist mehr als nur besorgt und befürchtet, dass diese Angriffe nur der Beginn von etwas Großem, Schlimmen darstellen.«
    Haemvil öffnete seine Augen und blickte zu seinem Vater, der besorgt aussah. Wenn sein Vater sich Sorgen machte, dann war die Lage ernster, als er selbst befürchtet hatte.
    »Also was können wir tun?« fragte er in der praktischen Art des Kriegers, der nach einer Lösung suchte.
    Sein Vater zuckte mit den Achseln. »Im Moment können wir nichts tun, außer unsere Späher weiter nach Osten jenseits der Grenzen Maremoras zu schicken, um auf weitere Angriffe schneller vorbereitet zu sein. Allerdings hat sich auch der Ältestenrat in Narmora der Sache angenommen.«
    Er strich sich nachdenklich über den kurzen, eisgrauen Bart. »Ich vertraue auf die Weisheit und den Weitblick unserer Führer in der Hauptstadt. Wenn es nicht nur Gerüchte waren, die ich über befreundete Kameraden gehört habe, dann handelte es sich bei den Eindringlingen nicht um einen ausgebildeten Trupp für Raubzüge, sondern um möglicherweise die Vorhut eines ganzen Volkes.«
    Sein Blick wandte sich in Richtung seines Sohnes. »Und man munkelt von Schwarzer Magie auf dem Schlachtfeld«, sagte er betont langsam.
    Haemvils Blick ging ins Leere, als er in der Erinnerung wieder in die Augen des Toten sah und mit diesem rang, während ein unheimlicher Nebel von dem Gefallenen ausging und ihn berührte. »Schwarze Magie also«, hauchte er.
    Der Blick seines Vaters wurde stechend. »Was hast du erlebt?« fragte er kurz und knapp mit dem Timbre in der Stimme und der Macht, die nur Väter über ihre Kinder ausüben konnten.
    Der schwarzhaarige Mann fuhr sich über das Gesicht, als könne er die Erinnerung auf diese Weise wegwischen. Dann fasste er sich ein Herz und berichtete seinem Vater, was ihm widerfahren war. Als er geendet hatte, benötigte Til Bralda einen Moment, um das Gehörte zu verdauen. Schließlich blickte er seinem Sohn fest in die Augen. »Du wirst dies melden müssen.«
    »Kaidwar sagte mir dasselbe«, resignierte Haemvil.
    »Und er hat recht. Das weißt du«, blieb sein Vater hartnäckig und Haemvil nickte.
    »Er hat mir bereits gesagt, dass er Meldung machen wird und ich werde morgen wohl ohnehin zum Hattazira zitiert werden.« Haemvil gab es ungern zu, doch er war besorgt. Das Geräusch von Schwertschneide auf Schwertschneide, dampfende Männermuskeln, Blut und Tod des Schlachtfeldes - all dies war Haemvil mittlerweile unheilvoll vertraut und damit konnte er umgehen. Doch Schwarze Magie? Dies befand sich außerhalb seiner Erfahrungen und auch seiner Fähigkeiten und genau dies machte ihm Angst. Nein, nicht nur Angst, korrigierte er sich in Gedanken, als ihm plötzlich etwas klar wurde. Es war dieses nicht fassbare Fluidum des Bösen, das Grauen des absoluten Chaos, das er gefühlt hatte und das ihm zusetzte. Es schmeckte nach tiefen Ängsten und es fühlte sich an, als sei er noch ein Kind und wache mitten in der Nacht auf im Gefühl, seine Eltern seien von einem dunklen Schlund für immer von ihm fortgenommen worden, egal wie laut und wie lange er auch ihre Namen schrie. Er zitterte plötzlich.
    Sein Vater fasste besorgt seinen Arm. »Vil! Geht es dir gut? Oder glaubst du, dieser … Nebel hatte irgendeine Auswirkung auf dich? Auf deinen Geist?«
    Unwillig schüttelte Haemvil den Kopf und verdrängte gewaltsam die Gefühle aus seinem Geist. »Nein, nein. Natürlich nicht. Ich bin völlig klar und mir geht es gut. Hyoryn sei Dank hat Kaidwar schnell genug reagiert, bevor der Untote wirklich gefährlich werden konnte.«
    Til Bralda atmete erleichtert auf und zog seinen Arm zurück. »Kaidwar geht es auch gut?« Haemvils Kamerad und Freund war auch ein Freund des gesamten Hauses Bralda. Haemvil nickte und lächelte. »Du kennst ihn ja. Er wird sich nicht nur um seine Familie kümmern, sondern auch versuchen, Schmerz zu lindern, wo immer Menschen ihm hier in Camlan begegnen werden.«
    Til Bralda nickte und sagte stolz: »Ja. Das ist es, was Camlan braucht. Solche Menschen wie Kaidwar sind der wahre Ruhm Maremoras. Ich bin stolz, dass du ihn deinen Freund nennen kannst und dass er ein Teil unserer Familie ist. Es ist unzweifelhaft, dass Kaidwar unter dem Schutz Hyoryns steht«.
    Haemvil erinnerte sich erneut, wie sein Freund ihm das Leben gerettet hatte und murmelte: »Ja. Oh ja,
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