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Die Legende der Wächter 11: Das Königreich (German Edition)

Die Legende der Wächter 11: Das Königreich (German Edition)

Titel: Die Legende der Wächter 11: Das Königreich (German Edition)
Autoren: Kathryn Lasky
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Ihr?“
    Es klopfte. Eine Schnee-Eule streckte den Kopf durch den Höhleneingang. „Eine Nachricht ist eingetroffen, Euer Gnaden. Gränk kommt gleich vorbei.“
    „Sehr gut.“ Hoole wandte sich wieder Lotta zu. „Noch einmal vielen Dank. Du musst mich jetzt leider entschuldigen.“
    Lotta rührte sich nicht vom Fleck. Hoole wiederholte: „Du musst mich jetzt entschuldigen.“
    „Kein Problem.“ Lotta blieb, wo sie war.
    Hoole legte fragend den Kopf schief. „Hast du mich nicht verstanden? Damit will ich sagen, dass du mich jetzt allein lassen musst.“
    „Ach so!“ Lotta flatterte auf. Als sie die Höhle verließ, wäre sie beinahe gegen Gränk geprallt.
    Gränk schüttelte den Kopf. „Was ist denn mit der los?“
    „Sie ist ein bisschen wunderlich, aber sehr fähig. Worum geht es denn in der Nachricht?“
    Gränk vergewisserte sich, dass Emerilla und die Schnee-Eule tatsächlich draußen waren. „Komm, wir lesen die Botschaft gemeinsam“, sagte er dann und deutete mit dem Schnabel auf einen der zahlreichen Hochsitze an der Höhlenwand.
    Der Hochsitz sah nicht anders aus als die übrigen Sitzgelegenheiten in der Höhle. Ein kurzer Ast klemmte in einem Felsspalt. Doch als Hoole nun an dem Ast zog, kam eine Milchbeerenranke zum Vorschein. Hoole ruckte an der Ranke und ein Stück Höhlenwand glitt beiseite. Die beiden Eulen schlüpften durch die Öffnung und befanden sich in einer kleinen Kammer. Sie zogen die Geheimtür hinter sich zu. Hoole und Gränk hatten dieses Versteck gemeinsam eingebaut. Die Arbeit hatte mehrere Tage gedauert. Hier konnten sie ungestört die Nachrichten entschlüsseln, die Joss ihnen schickte.
    Gränk entrollte das beschriebene Stück Birkenrinde und las vor: „Die Eiswürmer ringeln sich. Die Läuse schwärmen aus. Die brennende Träne ist gefragt.“
    Er wechselte einen Blick mit Hoole. „Das bedeutet, der Eispalast ist morsch.“
    „Und Arrin und Elgobad haben sich wieder verbündet. Sie planen einen Eroberungsfeldzug. Aber muss ich wirklich die Glut einsetzen?“
    „Es scheint so.“
    „Ist es nicht viel zu riskant, sie mitzunehmen?“
    „Da hast du auch wieder Recht“, sagte Gränk. „Ich werde darüber nachdenken. Vielleicht fällt mir ja etwas ein.“
    „Aber als Erstes müssen wir das Parlament einberufen und eine Strategie ausarbeiten. Es gibt noch viele Einzelheiten zu klären.“
    „Der übliche und kürzeste Weg nach N’yrthgar führt durch die Eisklamm.“ Hoole deutete mit ausgestreckter Kralle auf eine Karte aus gedörrter Kaninchenhaut. Darauf waren mit einem verrußten Ast das Königreich N’yrthgar und seine Umgebung skizziert.
    „Wir können diesen Weg nicht nehmen. Unser Heer ist zu groß. Wenn sich sämtliche Einheiten durch eine enge Schlucht zwängen müssen, dauert das nicht nur ewig, es fordert den Feind geradezu zu einem Überfall heraus. Wir sollten von der anderen Seite kommen, um den Feind zu überraschen.“ Zustimmendes Raunen wurde laut.
    „Überrumpelung kann eine tödliche Waffe sein“, sagte Fürst Rathnik.
    „Richtig!“, „Genau!“, ertönte es aus den anderen Sitznischen.
    „Hinzu kommt noch, dass wir in der Eisklamm Gegenwind hätten. Das würde uns zusätzlich aufhalten“, fuhr Hoole fort. „Wir würden zerzaust und erschöpft in N’yrthgar eintreffen. Wenn wir aber einen Bogen fliegen und den Wind nur seitlich anschneiden, schonen wir unsere Kräfte. Außerdem wird uns der Feind nicht so bald entdecken.“
    Der Sperbereulerich Tobyfor hob den Fuß. „Ich hätte da einen Einwand, Euer Gnaden.“
    „Ja bitte?“
    „Ich nehme an, Ihr wollt über die Stummelkrallenspitze fliegen. Aber wenn dort plötzlich so viele Eulen auftauchen, bleibt das bestimmt nicht unbemerkt.“
    „Ich möchte das Heer aufteilen und von drei Seiten nach N’yrthgar einfallen: über die Stummelkrallenspitze, über den Geisterwald und über die Ostküste. Die Route über die Ostküste ist zwar ungewöhnlich, aber von dort aus gelangt man gut ans hintere Ende der Eisklamm. Ich schlage vor, dass Bors und seine Navigationsschüler Sternkarten verteilen, damit sich alle zurechtfinden.“
    Abermals erhob sich zustimmendes Raunen.
    „Nun bist du an der Reihe, Strix Strumajen. Gibst du uns bitte einen Überblick über die Wetterlage?“
    „Für eine exakte Vorhersage ist es noch zu früh. Ich weise aber schon mal darauf hin, dass vor der Ostküste eine Reihe Spundlöcher liegen. Um diese Jahreszeit sind sie sehr aktiv. Die warme Luft könnte uns
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