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Die Last der Schuld

Die Last der Schuld

Titel: Die Last der Schuld
Autoren: Shannon K. Anja; Butcher Hackländer
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es, seine Waffe zu befreien und sie Caleb an den Kopf zu halten, um ihm einen tödlichen Schuss zu verpassen.
    Lana kreischte. Grant schrie, sie solle zurückbleiben. Seiner Stimme nach zu urteilen war er immer noch zu weit entfernt um einzuschreiten, es sei denn, Caleb könnte sich den Kerl so weit vom Leib halten, dass Grant ihn in freier Schussbahn hätte.
    Caleb rammte dem Mann seine Faust in die Seite. Er geriet ins Wanken und stöhnte vor Schmerz. Der Schlag brachte Caleb aus dem Gleichgewicht und ermöglichte seinem Gegner, ihm einen Kinnhaken zu verpassen. Während Caleb ins Straucheln geriet, packte er die Waffenhand des Mannes und riss ihn mit sich zu Boden.
    Sein Gegner versuchte, sich frei zu rollen, doch Caleb war schwerer und stieß ihn mit roher Gewalt zurück zu Boden. Die Hand des Mannes schloss sich um seine Kehle und drückte zu. Caleb ignorierte alles außer der Waffe. Er musste verhindern, dass Lana von einer verirrten Kugel getroffen wurde. Der Mann drückte Calebs Kehle noch fester. Er bekam keine Luft mehr.
    Ein weiterer Schuss fiel, der knapp an Calebs Kopf vorbeisauste.
    Lana schrie. Sie stand immer noch zu nah dabei.
    Caleb spürte, wie sein Körper aufgrund des Sauerstoffmangels versagte. Bunte Punkte tanzten vor seinen Augen. Er würde nicht mehr lange durchhalten. Er musste diese Waffe aus dem Weg schaffen, bevor er ohnmächtig wurde. Sonst wäre er ein toter Mann.
    Caleb drückte die Waffenhand des Mannes. Mit brutaler Gewalt. Er verwandte all seine verbliebene Kraft, um die Finger des Mannes gegen das unnachgiebige Metall der Waffe zu quetschen.
    Der Mann schrie auf. Seine Stimme klang vor Schmerz eine Oktave erhöht. Caleb spürte das Bersten von Knochen.
    Ein brutaler Tritt traf Caleb im Rücken. Der Rand seines Gesichtsfelds verfärbte sich grau. Er hörte, wie Grant Lana zurief, sie solle unten bleiben. Hörte, wie sich seine schweren Stiefel donnernd näherten.
    Caleb wusste, ihm blieben nur noch wenige Sekunden bei vollem Bewusstsein. Er hoffte, Grant möge sich beeilen.
    Die Kraftlosigkeit strömte in einem beängstigenden Tempo durch seine Glieder. Er richtete die fremde Waffe auf den Mistkerl, der Lana etwas antun wollte. Verwandte all seine Wut, um noch eine Sekunde länger wach zu bleiben. Oder auch zwei.
    Er spürte, wie ein weiterer Knochen brach. Der Mann unter ihm stieß einen erstickten Laut aus. Caleb richtete den Schalldämpfer der Waffe auf den Körper seines Gegners. Er hatte keine Ahnung, auf welchen Körperteil er da zielte – er war inzwischen so gut wie blind – , aber er war sich ziemlich sicher, dass es in jedem Fall wehtun würde.
    Sein Gegner stieß ein panisches Grunzen aus. Caleb betätigte den Abzug unter dem Finger des Mannes. Die Waffe gab einen gedämpften Knall von sich und zuckte in seiner Hand.
    Heißes Blut spritzte ihm ins Gesicht. Der Mann unter ihm erschlaffte.
    Caleb bemerkte erst, dass er das Bewusstsein verloren hatte, als er aufwachte und alles vorbei war. Es war Lanas besorgte Stimme, die ihn in die Gegenwart zurückholte. »Ist er verletzt?«
    Â»Es geht ihm gut«, erwiderte Grants Stimme. »Beide Schüsse haben seine Weste getroffen.«
    Caleb öffnete die Augen und war geradezu schockiert, dass er wieder sehen und atmen konnte. Das Erste, was er erblickte, war Lanas tränenüberströmtes Gesicht. Sie schwebte über ihm und hielt seine Hand. »Gott, du bist wunderschön«, sagte er.
    Sie lachte, und frische Tränen drangen aus ihren Augenwinkeln. »Du bist wach.«
    Â»Hab mir nur ein kurzes Nickerchen gegönnt.« Sprechen tat weh. Atmen war nicht viel besser.
    Caleb richtete sich auf. Die Bewegung war ebenfalls schmerzhaft, doch er hatte nicht den Eindruck, dass irgendetwas gebrochen war. Sein T-Shirt war hochgeschoben, und er entdeckte den frischen Schimmer zweier Blutergüsse über den Rippen. Die schusssichere Weste hatte die Kugeln abgehalten. Gott sei Dank!
    Â»Mal wieder bei der Arbeit eingepennt«, kommentierte Grant. »Faulpelz.«
    Â»Ich, ein Faulpelz? Du bist doch wohl derjenige, der sich mit dem Einschreiten verdammt viel Zeit gelassen hat.«
    Â»Ich dachte mir, du stehst vermutlich nicht gerade darauf, von der eigenen Seite beschossen zu werden. Außerdem wollte ich nicht, dass du dich vor der Lady blamierst.«
    Lana nahm sein Gesicht in beide Hände. »Wie fühlst du
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