Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Lanze Gottes (German Edition)

Die Lanze Gottes (German Edition)

Titel: Die Lanze Gottes (German Edition)
Autoren: Dieter Beckmann
Vom Netzwerk:
Bremen zu bringen.
    Am nächsten Tag machte er sich mit seiner Familie auf den Weg nach Gleiberg. Hermann war vom Hofe des Kaisers zurückgekehrt und es gab sicher viel zu berichten. Janus hoffte nur, dass der Kaiser seine Dienste nicht einfordern würde.
    Die Reise verlief ohne Zwischenfälle und als sie in die Gleiberger Burg einritten, kam Hermann ihnen schon entgegen. Janus hob seine jüngste Tochter Alwina vom Pferd und beobachtete lächelnd, wie sie auf ihren Großvater zulief. Hermann war alt geworden, die Jahre hatten merkliche Spuren hinterlassen. Doch in Bezug auf Kinder ist er immer noch derselbe, dachte Janus, denn er zog
    plötzlich sein Schwert aus der Scheide und rief: »Was wollt ihr Unholde von mir, ich werde mich bis zu meinem letzten Atemzug verteidigen.« Er fuchtelte mit dem Schwert und Alwina blieb abrupt stehen und rief: »Ich bin kein Unhold!«
    Hermann kniff die Augen zusammen und steckte sein Schwert zurück. »Ihr seid kein Unhold? Wer seid Ihr dann?«
    Alwina verschränkte ihre Arme vor der Brust und sagte trotzig: »Ich bin eine Prinzessin!«
    Hermann ging auf ein Knie und Janus beobachtete, dass ihm das sichtlich schwer fiel. »Verzeiht, meine Prinzessin, ich habe Euch nicht gleich erkannt!« Dann grinste er und Alwina fiel ihm um den Hals. Kopfschüttelnd blickte Janus zu Adela, die ihn anlächelte.
    Am Abend stand er auf der Brustwehr und blickte in die Ferne. Er erschrak, als sich eine Hand auf seine Schulter legte und blickte sich um. Hinter ihm stand Adela.
    »Woran denkst du?«, fragte sie.
    »An Konstanze«, antwortete er.
    »Geh zu ihr und söhne dich mit ihr aus.«
    Janus schüttelte den Kopf. »Sie wird mir niemals verzeihen!«
    Adela rümpfte ihre Nase. »Ich kann mich erinnern, dass du Ähnliches von mir auch einst dachtest.«
    Als Janus am nächsten Tag den Burghof betrat, sah er Adela, Konstanze und seine Tochter Alwina vor dem Haupttor stehen. Konstanze nahm Alwina auf den Arm und spielte ausgelassen mit ihr. Unweit von ihnen blieb er stehen und schaute ihnen zu. Konstanze und Alwina lachten, dann stellte seine Schwester Alwina auf den Boden und erblickte ihn. Er nickte ihr zu und Konstanze nickte zurück. Alwina ergriff Konstanzes Hand und zog ihre Tante hinter sich her. Als beide vor ihm standen, ergriff Alwina seine Hand. »Schau Vater, ich habe meine Tante kennengelernt. Mutter hat sie mir gezeigt. Sie heißt Konstanze und ist deine Schwester!«

Nachtrag
    Die Heilige Lanze befindet sich heute in der Schatzkammer von Wien. Sie stammt nachweislich aus dem 8. Jahrhundert. Die Silbermanschette wurde später hinzugefügt, diese stammt aus der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts. Es handelt sich vom Typus her um eine karolingische Flügellanze. Da sie das Blut Christi berührt hat, besaß die Heilige Lanze für die unterschiedlichen Herrscher Symbolkraft und viele Sagen und Mythen sind mit ihr verbunden. Angeblich machte sie ihren Träger unbesiegbar. Wer sie hat anfertigen lassen, ist unbekannt. Eine weitere Heilige Lanze befindet sich im Vatikan. Auch ihre Echtheit ist nicht bestätigt.

Dank
    Ich sage Danke an Bernd Tessmann für außerordentlich kompetente Beratung in historischen Fragen. Ebenso an Christian Grieger für den Entwurf und die Gestaltung des Covers. Mein besonderer Dank gilt Jana Hoffhenke, die an das Projekt geglaubt hat und ohne deren Einsatz und Unterstützung dieser Roman nicht existieren würde. Danke auch an Juliane Stadler für ein hervorragendes Lektorat und die kreative Zusammenarbeit. Nicht zuletzt bedanke ich mich bei meiner Familie für viel Verständnis und bei meiner Frau für ihre Inspirationen, ihr andauerndes Mutmachen und ihren unerschütterlichen Optimismus.

Anhang - Glossar
    Burgen und Klöster
    Der Begriff Burg taucht bereits in den Jahrbüchern des Chronisten Lambert von Hersfeld, die in der Zeit von 1077 bis 1079 entstanden, im Zusammenhang mit späteren Städtenamen wie Regensburg, Magdeburg usw. auf. Turmähnliche Burgen, die sogenannten Motten, eine Abkürzung für Château de la Motte, waren jedoch im 11. Jahrhundert noch keine Wohnorte, sondern Fluchttürme oder Wehranlagen, die im Verteidigungsfall genutzt wurden. Das Wohnhaus oder der Palas, sowie die Stallungen, waren noch nicht vollständig in die Anlagen integriert, sondern standen daneben, manchmal auch umgeben von einer gemeinsamen Mauer. Die Entwicklung der Burgen fand keineswegs sprunghaft statt, sondern stetig. Die Grundlagen des Burgen- und Städtebaus wurden jedoch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher