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Die Lanze Gottes (German Edition)

Die Lanze Gottes (German Edition)

Titel: Die Lanze Gottes (German Edition)
Autoren: Dieter Beckmann
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Lebensende bleiben, trotzdem, sie ist meine Gemahlin und hat mir bereits zwei Erben geschenkt. Das klingt seltsam für einen betrogenen Mann, das weiß ich wohl und ich erwarte auch nicht von Euch, dass Ihr mich versteht. Lasst uns die Vergangenheit
    begraben!«
    Janus nickte, ein wenig beschämt von der Offenheit und Ehrlichkeit, die der Graf von Werl und Arnesberge ihm gegenüber an den Tag legte und schließlich reichte er Konrad die Hand.
    Einige Tage später erreichten sie die Rüdenburg.
    Im Burghof trat Konrad zu ihm. »Ich bereite die Dokumente vor und schicke sogleich einen Boten zum Verwalter der Eskeburg, um alles Nötige zu veranlassen.«
    »Ich danke Euch, Graf Konrad.«
    Konrad lachte. »Dankt nicht mir, dankt Eurem König, denn er hat mich reich dafür entlohnt.«
    Janus war nicht besonders erpicht darauf, Mathilde zu sehen und fast ein wenig erleichtert, als einer der Diener aus dem Haus kam und zu Konrad eilte. »Herr, es tut mir leid!«
    Der Graf sah den Mann fragend an. »Was tut dir leid? Sprich!«
    Der Diener verbeugte sich und traute sich nicht, ihn anzusehen. »Die Herrin ist fort.«
    »Was soll das heißen, sie ist fort?«
    »Vor einiger Zeit kam ein Ritter. Ein Adeliger, sein Name ist Wilfried von Breyde«, sagte der Diener.
    »Was bedeutet das? Rede endlich!« Konrad verlor langsam die Geduld.
    »Von Breyde sprach mit der Herrin und einen Tag später brachen sie auf.«
    »Wo wollten Sie hin?«, fragte Janus.
    »Die Herrin sagte, sie wolle zu ihrem Vater reisen. Eure Söhne hat sie hier gelassen«, antwortete der Diener.
    »Zu Otto von Northeim? Warum um alles in der Welt?« Konrad war entsetzt.
    Janus dachte nach. Wilfried von Breyde und Mathilde, und plötzlich wurde ihm der Grund dafür klar. »Ich weiß, warum.«
    Konrad blickte ihn verstört an.
    »Wilfried von Breyde hat die Schlacht bei Hohenmölsen überlebt. Wahrscheinlich sind Mathilde und er dem Wahn erlegen, der Nachfolger Rudolfs könne Otto von Northeim heißen.«
    Mit der Heiligen Lanze in seinem Besitz und dessen Tochter an seiner Seite will Wilfried Otto von Northeim wohl seine Dienste anbieten, dachte Janus und wandte sich erneut dem Diener zu. »Gestern sind sie fortgeritten, sagst du?«
    »Ja, Herr.«
    »Dann können Sie noch nicht weit gekommen sein!«
    »Sind die beiden alleine geritten?«, befragte Konrad den Diener weiter.
    »Ja, Herr«, sagte der Diener mit gesenktem Haupt.
    Janus schwang sich auf sein Pferd. »Ich werde ihnen nachreiten!«
    »Ich begleite Euch!«
    »Nein, ich reite allein. Ihr führt keinen Zwist mit Wilfried von Breyde. Ich schwöre Euch, dass ich Eure Gemahlin unversehrt zurückbringe. Bereitet die Dokumente für die Eskeburg vor. Ich werde in einigen Wochen zurück sein!« Dann gab er seinem Pferd die Sporen.
    Nach einigen Tagen, während der er sich kaum eine Pause gegönnt hatte, stand er vor der Burg Hanstein. So wie man ihm Otto von Northeim beschrieben hatte, würde der Sachse ihn nicht töten, auch wenn Janus aufseiten des Königs stand. Ob der Graf von Northeim wirklich so ehrenhaft war, wie ihm nachgesagt wurde? Janus nannte der Burgwache seinen Namen und verlangte, zum Grafen gebracht zu werden.
    Der Northeimer empfing Janus in der Burghalle und musterte ihn. »Ich kenne Euch irgendwoher, was ist Euer Begehr?«
    Janus berichtete von Konrad und dessen Reaktion auf Mathildes Verschwinden. Der Sachse schüttelte immer wieder den Kopf. Dann rief er seine Dienerschaft und wies sie an, Mathilde und Wilfried herkommen zu lassen.
    Nach einer Weile betraten die beiden die Halle. Als Wilfried Janus erblickte, umklammerte er sofort das Heft seines Schwertes.
    Otto von Northeim hob seine massige Hand. »Nicht hier! Ihr werdet Gelegenheit zum Kämpfen bekommen, doch zuvor will ich wissen, was hier gespielt wird!« Er wandte sich Mathilde zu. »Die Geschichte, die ihr beiden mir erzählt habt, mag stimmen, doch der Ritter hier behauptet etwas anderes. Er sagt, dass Konrad dich liebt und verehrt, Mathilde, also warum bist du hier und nicht bei deinem Gemahl?«
    Mathilde hielt den Blick gesenkt und antwortete leise: »Vater, Ihr müsst Euch zum Gegenkönig wählen lassen, sonst ist Sachsen verloren.«
    Otto von Northeim lief zornesrot an. »Schweig, du undankbares Kind! Du mischst dich in Dinge ein, von denen du nichts verstehst!«
    Mathilde verstummte augenblicklich. »Und Ihr, Graf von Breyde, was erwartet Ihr jetzt von mir?«
    »Tötet Janus von Esken, er lügt!«, rief Wilfried.
    Der mächtige
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