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Die Läuferin von Pern

Titel: Die Läuferin von Pern
Autoren: Anne McCaffrey
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können.«
    »Ja, gehen ist keine Anstrengung für mich ...«, und Tenna zögerte noch einen Moment, »aber ich hätte gern einen Partner.«
    Was ihm ermöglichte, um mehr als nur einen Tanz zu bitten.
    »Also die langsamen?«
    »Beveny hat um einen gebeten, vergiß das nicht«, sagte Rosa beiläufig.
    »Wann fängt der Tanz an?« fragte Tenna.
    »Nicht vor Einbruch der Dunkelheit, nach dem Essen«, sagte Haligon. »Möchtest du beim Essen meine Tischpartnerin sein?«
    Sie hörte, wie Rosa scharf Luft holte, aber sie hielt ihn wirklich für einen umgänglichen Menschen. Die Einladung war gewiß akzeptabel. »Es wäre mir eine Freude«, sagte sie höflich.
    Damit war es vereinbart, und Haligon stieß mit seinem letzten Rest Wein auf die Vereinbarung an, stand auf, verbeugte sich vor ihnen und entfernte sich vom Tisch.
    »Jo-ho, Tenna«, murmelte Rosa, während sie der hochgewachsenen Gestalt nachsahen, die in der Menschenmenge der Zusammenkunft verschwand.
    Cleve grinste ebenfalls. »Gut gemacht! Ich hoffe, du kommst bald während einer anderen Überquerung zurück, falls wir noch ein paar Probleme haben, bei denen du uns helfen kannst.«
    »Ach, hör doch auf damit«, erwiderte Tenna schnippisch.
    Nun gestattete sie sich, die dunkelgrüne Lederhaut zu betasten. »Hat er uns beobachtet, was meint ihr? Wie konnte er das wissen?«
    »Oh, niemand hat behauptet, daß Haligon ein Schwachkopf ist«, sagte Rosa. »Auch wenn er auf den Läuferwegen geritten ist.«
    »Dann muß er es seinem Vater gesagt haben«, sagte Cleve.
    »Daß er für alles geradesteht, zeigt seinen guten Charakter. Vielleicht mag ich ihn am Ende doch.«
    »Das scheint mir die richtige Reihenfolge zu sein«, sagte Rosa. »Aber wenn Torlo ihn darauf angesprochen hat, hat er bisher nie zugegeben, daß er die Läuferwege benutzt.« Sie grinste Tenna an. »Es stimmt, daß ein hübsches Mädchen mehr Aufmerksamkeit bekommt als ein unansehnliches wie ich.«
    »Du bist nicht unansehnlich«, sagte Cleve indigniert und stellte fest, daß er in Rosas Falle getappt war, mit der sie ihm ein Kompliment entlocken wollte.
    »Bin ich nicht?« antwortete sie und lächelte schelmisch.
    »Ach, du!« sagte er. Dann lachte er und teilte Groghes Glas gerecht zwischen ihren Gläsern auf. »Viel zu gut, um ihn zu verschwenden.«
    Tenna kehrte gerade lange genug in die Station zurück, um das wunderbare Leder zu verstauen. Und lange genug, um mit Bitten und Anfragen der anderen Läufer überschüttet zu werden, die ihr gratulierten und gerne mit ihr getanzt oder beim Abendessen neben ihr gesessen hätten.
    »Hab ich's nich gesacht?« sagte Penda und hielt Tenna am Arm fest, als sie gehen wollte. Die Frau grinste von einem Ohr zum anderen. »Hübsche Mädchen finden immer Gehör, weißte.«
    Tenna lachte. »Und Haligon wird von den Wegen fernbleiben.«
    »Das hat sein Vater versprochen«, sagte Penda, »aber wir müssen abwarten, ob er's tut.«
    »Ich werde dafür sorgen, daß er es tut«, verkündete Tenna unbekümmert und ging auf den Hof hinaus. Sie hatte sich noch nie so prächtig amüsiert.
    Unten an der Straße bildeten sich die ersten Schlangen an den Grillplätzen, und sie fragte sich, ob Haligon sich mit der Einladung zum Essen nur über sie lustig gemacht und als Sohn des Burgherrn nie die Absicht gehabt hatte, sein Versprechen wahrzumachen. Dann stand er plötzlich neben ihr und bot ihr seinen Arm an.
    »Ich habe es nicht vergessen«, murmelte er.
    Da er der Sohn eines Burgherrn war, konnten sie sich an einer anderen Schlange am Grill anstellen und bekamen ihr Essen dadurch deutlich vor Cleve und Rosa. Haligon bestellte dazu von dem ausgezeichneten Wein, den sie schon am Nachmittag getrunken hatten, daher war Tenna recht fröhlich und entspannt, bis der Tanz anfing.
    Sie hatte den ersten Tanz Grolly versprochen - weil er nie erwartet hätte, daß so ein hübsches Mädchen mit ihm tanzen würde und weil er sie als erster gefragt hatte -, und zu ihrer Überraschung tanzte Haligon ihn nicht mit jemand anders. Er wartete an ihrem Tisch, bis Grolly sie außer Atem zurückbrachte. Es war eine muntere Melodie, aber längst nicht so schnell oder kompliziert wie der Wurftanz. Der nächste Tanz war langsamer, und sie hielt Haligon die Hand hin, obwohl sich die Hälfte aller Läufer auf der Zusammenkunft inzwischen darum rissen, mit ihr tanzen zu können.
    Er zog sie mit einer heftigen Bewegung in seine Arme, und plötzlich tanzten sie Wange an Wange. Er war nur ein wenig
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