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Die Läuferin von Pern

Titel: Die Läuferin von Pern
Autoren: Anne McCaffrey
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wußte, daß er dasein und sie nicht auf den Boden fallen lassen würde. Es sah fast so aus, als würde sie stürzen, und ein Aufschrei ging durch die Zuschauer, als er sie eine halbe Handbreit über dem Boden fing. Ein anderes Mädchen hatte dieses Glück nicht, trug aber außer der Kränkung keinen Schaden davon.
    Cleve, Rosa, Spacia, Grolly und die meisten anderen aus der Station drängten sich um die beiden, als sie die Tanzfläche verließen, und gratulierten ihnen zu der Darbietung. Man bot ihnen Getränke, Fleischröllchen und andere Delikatessen an.
    »Die Ehre der Station ist gerettet«, verkündete Cleve lautstark. »Und natürlich die der Burg«, fügte er großmütig hinzu und verbeugte sich vor Haligon.
    »Tenna ist die beste Partnerin, die ich je hatte«, antwortete Haligon und wischte sich über das Gesicht.
    Dann kam Torlo durch die Menge und klopfte Tenna auf die Schulter.
    »Du stehst auf der Läuferliste, Tenna«, sagte er und unterstrich die Warnung mit einem Nicken.
    »Zur Küste?«
    »Wie es dein Wunsch war.« Torlo warf Haligon einen strengen Blick zu.
    »Darf ich dich dann zur Station begleiten, Tenna?« fragte Haligon.
    Die Harfner hatten einen weiteren langsamen Tanz angestimmt. Rosa und Spacia sahen Tenna durchdringend an, aber sie konnte ihre Blicke nicht deuten. Sie kannte ihre Pflicht als Läuferin auch.
    »Dann ist dies der letzte Tanz.« Und sie nahm Haligon am Arm und führte ihn zur Tanzfläche.
    Haligon schmiegte sich an sie, und sie ließ sich entspannt gegen ihn sinken und von ihm führen. So eine Zusammenkunft hatte sie in ihrem Leben noch nicht erlebt. Sie konnte fast froh sein, daß er sie vom Weg gedrängt und damit die Ereignisse ausgelöst hatte, die zu diesem wunderbaren Abend geführt hatten.
    Sie sagten nichts, genossen beide die fließende Bewegung des Tanzes und die liebliche Musik. Als der Tanz zu Ende war, führte Haligon sie von der Tanzfläche, hielt ihre rechte Hand in seiner und führte sie zur Station, deren Leuchtkorb an der Tür erstrahlte.
    »Also, Läuferin Tenna, du beendest deine erste Überquerung.
    Es wird nicht deine letzte sein, oder?« fragte Haligon, als sie dicht außerhalb des Lichtkreises stehenblieben. Er hob die Hand und strich behutsam die Locken zurück.
    »Nein, das ist unwahrscheinlich. Ich werde laufen, solange ich dazu in der Lage bin.«
    »Aber du wirst die Überquerung häufig machen, oder?«
    fragte er, und sie nickte. »Irgendwann in der Zukunft, wenn ich meine eigene Burg habe, werde ich Läufer züchten ... Lauftiere, meine ich«, verbesserte er sich hastig, und sie lachte über diese prompte Richtigstellung. »Ich habe versucht, die Eigenschaften zu finden, die ich züchten möchte, und die Wege als besten Untergrund für Vergleiche benutzt. Ich meine, besteht die Möglichkeit, daß du vielleicht ... überlegen könntest, häufiger auf dieser Seite der Welt zu laufen?«
    Tenna legte den Kopf schief und war überrascht, wie beschwörend seine angenehme Stimme klang.
    »Könnte sein.« Sie lächelte zu ihm auf. Dieser Haligon stellte eine größere Versuchung für sie dar, als er wußte.
    Nun lächelte er ebenfalls zurück, und seine Augen funkelten herausfordernd. »Wir werden einfach abwarten müssen, nicht?«
    »Ja, das werden wir wohl.«
    Mit dieser Antwort gab sie ihm rasch einen Kuß auf die Wange und verschwand in dem Stationsgebäude, bevor sie mehr sagen konnte, als nach der kurzen Bekanntschaft schicklich gewesen wäre. Aber vielleicht war es doch keine so schlechte Idee, hier im Westen Läufer großzuziehen - vierbeinige und zweibeinige.
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