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Die Lady mit der Lanze

Die Lady mit der Lanze

Titel: Die Lady mit der Lanze
Autoren: Jocelyn Kelley
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dorthin bringen, wo König Henry auf ihn treten und ums Leben kommen könnte? Habt Ihr gesehen, dass ich etwas tat, das nicht völlig logisch wäre?«
    »Nein.« Die Antwort kam zögernd.
    Es drängte sie, Tarran anzusehen, um ihm ein Zeichen zu geben, doch sie wagte es nicht. Hatte er einen Plan? Wenn ja, dann wusste sie, dass er ihn erst in die Tat umsetzen würde, wenn sich eine Erfolgschance bot. Er hatte nicht die Absicht, seinen letzten Atemzug zu tun, ehe er nicht an Bradwr ap Glew Rache geübt hatte.
    »Sie lügt.« Orwig drängte sich vor.
    Sie rang um Atem. Druces Gefährte mit der Kapuze hatte nie ein Wort gesprochen. Seine Stimme war kultiviert und tief … und bekannt. Aber wo hatte sie sie schon gehört? In St. Jude’s Abbey? Unmöglich! Aber wo dann?
    »Der Felsblock auf dem Karren ist Llech-lafar «, fuhr Orwig fort. »Er gehört uns.« Er hob die Hände, wie Druce es getan hatte, als er am Ufer auf dem Stein gestanden hatte. »Er ist unser! Sein Fluch wird der Untergang unseres Feindes sein. Im Verein mit der Kraft der Perle an deiner Hand werden wir über Cymru herrschen.«
    Druce hob die Hand, an der er den Silberring mit der Glasperle trug. Blaue Spiralen fingen das stärker werdende Sonnenlicht ein.
    »Tarran, das ist der Ring!«, rief Elspeth entsetzt aus.
    »Du hast Recht, Orwig«, sagte Druce, ohne sie zu beachten.«Ich werde mich von ihren Lügen nicht aus der Fassung bringen lassen.« Er trat vor Elspeth hin und versetzte ihr einen festen Schlag.
    Tarran riss seinen Arm von seinen Bedrängern los. Seine Faust grub sich in das Gesicht des Mannes. Dann sprang er vor, um Druce an der Kapuze zu packen. Er schwang ihn herum, hob die Hand und hieb auf den Mann ein, der Elspeth geschlagen hatte. Druce taumelte ein paar Schritte rücklings und rief dann seinen Männern etwas zu.
    »Elspeth!«, rief Tarran.
    »Nichts passiert.« Sie ließ sich ihren Schmerz nicht anmerken. »Tarran! Hinter dir!«
    Er fuhr herum, als ein Mann auf ihn zustürzte. Er bückte sich, traf ihn in der Mitte und ließ ihn über seinen Rücken fliegen.
    Elspeth rief laut seinen Namen, und einer der Männer, der sie festhielt, schüttelte sie und knurrte etwas auf Walisisch. Der andere stieß etwas hervor, das ein Befehl sein musste. Die beiden fingen an zu streiten.
    Elspeth beugte sich vor und mimte einen Schwächeanfall. Als ihre Knie einknickten, beugten sich die Männer, die noch immer ihretwegen stritten, zu ihr. Sie ließ sich auf den Boden sinken, und einer ließ ihren Arm los und packte stattdessen ihren Mantel, während er seine Stimme zornig erhob.
    Mit einem ohrenbetäubenden Schrei schnellte sie hoch und rammte dem Mann ihren Ellbogen gegen das Kinn. Er brach zusammen.
    Dem zweiten Mann, der versuchte, sie an sich zu reißen, rammte sie ihren Fuß in den Magen. Als er nach seiner Mitte fasste, versetzte sie ihm abermals einen Tritt, diesmal ins Gesicht. Er war bereits bewusstlos, als er auf dem Rücken landete.
    Sie rannte zum Karren und ihrem Stock. Wo war er nur? Sie hatte ihn beim Karren gelassen. Wenn jemand ihn über den Klippenrand geworfen hatte … nein! Da war er, im Karren. Sie zog ihn heraus.
    Ihr Haar wurde gepackt, und ein Mann knurrte: »Weg damit!« Er drückte sie gegen den Karren. »Sofort!«
    »Tarran!«, rief sie.
    Der Mann meckerte höhnisch und griff nach ihr.
    Sie schleuderte den Stock über seinen Kopf hinweg in der Hoffnung, das Ziel richtig eingeschätzt zu haben. Der Stein, den sie treffen musste, lag direkt am Rand des Felsabhangs. Traf sie auch nur ein kleines Stück daneben, würde der Stock auf die darunterliegenden Felsen fallen.
    »Du hast deine einzige Waffe weggeworfen!«, höhnte der Mann. »Hast du Angst vor mir?«
    » Du solltest Angst haben!« Sie jubelte, als der Stock auf dem Stein auftraf und auf Tarran zuschnellte.
    Er fing ihn locker auf und stürzte vor.
    Der Mann packte ihren Arm und schwang sie zwischen sich und den Stock. Sie stieß ihm den Ellbogen in den Leib. Sein Stöhnen wurde zu einem Schmerzensschrei, als sie ihm ins Knie trat. Knochen brachen, er fiel ins Gras.
    »Gute Arbeit«, sagte Tarran mit einem Lächeln. Er warf ihr den Stock zu.
    »Und Heliwr?«
    »Er ist in Sicherheit.«
    »Wo sind die anderen?« Sie blickte um sich und sah, dass Seith und Kei, die auf dem Boden gelegen hatten, verschwunden waren.
    »Dort drüben!« Er deutete den Klippenrand entlang. »Sie brauchen meine Hilfe.«
    »Geh und stehe ihnen bei«, drängte sie ihn.
    Sein knapper Kuss war
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