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Die Küsten der Vergangenheit

Die Küsten der Vergangenheit

Titel: Die Küsten der Vergangenheit
Autoren: Jack McDevitt
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Landescheinwerfer, tat sich ein Nichts auf.
    Max überlegte eine Sekunde, ob er Vollgas geben sollte, um die Maschine wieder in die Luft zu bekommen, oder besser nach links in die Bäume ziehen, doch es war wirklich zu spät, und ihm blieb nichts anderes übrig, als darauf zu warten, daß die C-47 zum Stillstand kam.
    Der Krach in seinem Kopfhörer war verstummt.
    Er klammerte sich an das Ruder.
    Sie hüpften über eine Schneewehe.
    Das Nichts kam rasch näher. Es erstreckte sich von Horizont zu Horizont.
    Die C-47 wurde langsamer.
    Und kam zum Stehen.
    Eine Blackhawk donnerte vorüber.
    Max konnte nicht viel Grund vor dem Bug erkennen. »Alles bleibt sitzen«, befahl er den Passagieren.
    »Gute Landung, Max«, sagte sein Kopilot.
    Max sah durch das Seitenfenster nach draußen, schnallte sich los, stand auf und beugte sich zur anderen Seite, um dort ebenfalls nach draußen zu blicken. »Reichlich Platz«, stellte er fest und setzte sich wieder. Dann schob er den Gashebel des linken Motors nach vorn.
    »He!« protestierte Scott. »Vorsicht!«
    »Schon gut«, entgegnete Max. »Das Baby hier wendet auf einem Zehncentstück.«
    Es stimmte. Max vernahm einigen Protest aus dem Frachtraum, und die Stimmen in seinem Kopfhörer wurden ebenfalls wieder laut, doch er schwang die Maschine herum und rollte auf das Rundhaus zu.
     
    Während Max die C-47 drehte, erkannte Gibson seine Chance.
    Augenblicke später duckten sich die Verteidiger tief hinter ihre Erdhügel, während schweres Feuer die Gegend bestrich. Auf der linken Seite der Verteidigungslinie sah Andrea, wie ein Kletterhaken über den Rand der Klippe segelte und sich im Erdreich verhakte.
     
    »Das Flugzeug kommt hierher«, sagte Gibsons Stellvertreter. Die Scheinwerfer der C-47 erleuchteten den Parkplatz, während die Maschine in die allgemeine Richtung von Gibsons Unterstand glitt.
    »Verdammt, das tut es! Was zur Hölle haben diese Dummköpfe vor?«
    Gibsons Funker preßte den Kopfhörer an das Ohr. »Blitz Zwo erbittet Instruktionen.«
    »Wozu?«
    »Schätze, zum Schießen. Was sonst, Horace.«
    »Gottverdammt noch mal, nein! Sind denn alle verrückt geworden dort draußen?«
    Der Funker lauschte erneut. »Das Felsenteam ist über die Klippe vorgedrungen.«
     
    Max schwenkte auf das Rundhaus zu. Die Nacht hallte wider von Gewehrfeuer.
    Asquiths Stimme kam aus dem Frachtraum: »Geht es nicht ein wenig schneller?«
    Und der Footballspieler: »Jetzt ist nicht die Zeit für Halbherzigkeiten, Max.«
    Einige der anderen unterstützten mit überraschender Stimmenvielfalt den Einwand. Max schob die Gashebel vor und hielt direkt auf das Loch im Maschendrahtzaun zu. Mitten in das Kreuzfeuer. Kugeln prasselten gegen den Rumpf, und Max überlegte, daß Ceil ziemlich wütend sein würde, wenn er die C-47 zurückbrachte. Eines der Fenster zersplitterte.
    Die Kufen fraßen sich in einen Erdhügel, und die Maschine steckte fest. »Das war’s«, sagte er und schaltete die Motoren ab.
    Im Frachtraum wurde die Luke geöffnet. Ben Markeys Kameramann, ein großer, blonder Bursche von vielleicht zwanzig Jahren, kniete vor der Öffnung und machte seine Ausrüstung bereit. Als er fertig war, schaltete er die Scheinwerfer ein. »In Ordnung, wir können.«
    Ben Markey sprach bereits in sein Mikrofon. Er nickte Walter Asquith zu, der die ganze Zeit über im Eingang gestanden hatte. Asquith sprang aus dem Flugzeug und in einen Kugelhagel. Eine erwischte ihn am Bein, eine zweite in der Brust. Er stürzte schwer in den Schnee.
     
    Voller Entsetzen beobachtete Gibson den Zwischenfall von seinem Posten aus. Er sah zwei weitere Leute aus der Maschine springen und sich über den Mann am Boden werfen, um ihn abzuschirmen, sah die offene Frachtluke und den Raum dahinter mit noch mehr Menschen. Noch nie im Leben hatte er eine derartige Idiotie gesehen. Diese blöden Dummköpfe. Er wandte sich zu seinem Funker um. »Feuer einstellen!« Und zu seinem Stellvertreter: »Ich glaube das einfach nicht.«
    Mit erschreckender Plötzlichkeit wurde Gibson bewußt, daß er im ganzen Land auf den Fernsehschirmen war. Er erblickte Ben Markey, flach an den Boden gepreßt, um nicht getroffen zu werden, während er ununterbrochen in sein Mikrofon sprach. Gibson sah den Kameramann, der den Verletzten filmte, die Feuer, die Erdhügel und die bewaffneten Männer und Frauen auf beiden Seiten.
    In diesen wenigen Sekunden wurde das Gewehrfeuer schwächer und erstarb schließlich.
    Der schwarze Wagen der Verwaltung kam
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