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Die Küsten der Vergangenheit

Die Küsten der Vergangenheit

Titel: Die Küsten der Vergangenheit
Autoren: Jack McDevitt
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Passagieren hin und her, als könnten sie aufgeben und nach Hause gehen.
    »Nicht das ich wüßte.«
    »Wie steht es mit Ihnen, Max?« fragte Ben Markey. Markeys Fähigkeit, fröhlichen Spott mit eisenharter Integrität zu verbinden, die Fähigkeit, die ihn zum beliebtesten Nachrichtensprecher der Gegend gemacht hatte, drängte Max in die Defensive. »Besitzen Sie nicht ebenfalls eine Fluggesellschaft?«
    »Nein. Sundown restauriert und verkauft antike Flugzeuge. Wir sind kein Transportunternehmen.«
    Hawk blickte nervös auf seine Uhr. »Max, es muß einen Weg geben!«
    Max bedauerte, daß er nicht schneller aufgebrochen war. Er hätte längst in der Luft und auf dem Heimweg nach Fargo sein können.
    Aber halt, vielleicht gab es doch noch eine Möglichkeit. Er hob den Hörer auf und wählte Ceil Braddocks Nummer. Ein Anrufbeantworter meldete sich. Max nannte seinen Namen und wartete darauf, daß Ceil die Maschine abschaltete. Als das nicht geschah, wählte er ihre Büronummer. Boomer Clavis nahm den Anruf entgegen. »Thor Air Cargo«, sagte er.
    »Boomer, hier ist Max. Kann ich mit Ceil reden?«
    »Hallo Max, wie geht es Ihnen?« antwortete Clavis. »Ich kann Ihnen Ceils Nummer geben. Sie ist in Florida.«
    Und das war’s. »Wann kommt sie zurück?«
    »Ah, Mittwoch vielleicht. Sie eröffnen ein Luftfahrtmuseum in Tampa.«
    Max schwieg.
    »Warten Sie, Max, ich gebe Ihnen die Nummer.«
    »Nein, machen Sie sich keine Mühe. Es nützt mir nichts.« Max starrte auf das Telefon, dann hob er den Blick zu den Leuten, die ihn umringten. Sie sahen alle ziemlich normal aus. Zwölf Männer und eine Frau. Die meisten im mittleren Alter. Sie hätten für das Wochenende unterwegs nach Miami sein können und wirkten völlig fehl am Platz.
    Ihre Augen waren auf ihn gerichtet. Max legte auf. »Ich kann nichts tun«, sagte er.
    Ein großer, weißhaariger Mann schlug vor, daß sie Autos mieten sollten.
    »Man würde uns nicht durchlassen«, entgegnete Hawk. »Der einzige Weg führt durch die Luft.«
    Die Frau sah Max an. »Wer ist Ceil?«
    »Sie besitzt eine C-47. Und sie ist Pilotin.«
    »Was ist eine C-47?« fragte Hawk.
    »Eine Frachtmaschine. Ich dachte, es gäbe eine Chance, daß sie uns hinfliegt. Sie ist schon einmal auf dem Sattel gelandet.«
    Einer der Passagiere saß im Rollstuhl. Mit synthetischer Stimme fragte er: »Können Sie die C-47 nicht fliegen?«
    »Ich? Nein.«
    »Haben Sie noch nie eine C-47 geflogen?« fragte ein schlanker, bärtiger Mann im Hintergrund.
    »Doch, schon«, entgegnete Max. »Aber ich kann sie nicht auf dem Sattel landen.«
    Einer der Passagiere sah aus wie ein ehemaliger Footballspieler. Er war rotschöpfig, und in seinen Augen leuchtete eine Intensität, die Max als höchst beunruhigend empfand. Nun richteten sich diese Augen auf Max. »Warum nicht?« fragte der Mann.
    »Erstens, weil dort oben noch immer Schnee liegt. Außerdem ist es dunkel.«
    »Max – Sie heißen doch Max, nicht wahr?« sagte der Footballspieler.
    »Ja.«
    »Sie sind unsere einzige Chance, Max. Ich bin bereit, es zu versuchen, wenn Sie es sind.« Der Mann blickte sich zu den anderen um, und sie nickten zustimmend.
    »Das ist keine gute Idee«, sagte Max.
    »Rufen Sie diesen Boomer wieder an«, sagte die Frau. »Lassen Sie uns die Schau endlich auf die Straße bringen.«
    Eine Stimme am Rand der Gruppe fügte hinzu: »Sagen Sie ihm, er soll die Schneekufen aufziehen. Und Max, falls Sie Hilfe mit der Maschine brauchen – es gibt ein paar Piloten unter uns.«
    Zögernd bedankte sich Max. Er sah keinen Weg, sich aus der Affäre zu ziehen, also ließ er sich durch das Terminal und nach draußen auf die Straße drängen, wo sie fünf Taxis herbeiriefen. Max beschrieb den Fahrern den Weg, versprach fünfzig Dollar Trinkgeld, falls sie sich beeilten, und kletterte zusammen mit der Frau und dem Footballspieler in den letzten Wagen. Das Fahrzeug setzte sich mit quietschenden Reifen in Bewegung.
    »Wissen Sie, Ihre Leute haben die Sache nicht besonders gut organisiert«, sagte die Frau.
    Max blickte sie an und suchte nach einem Lächeln, doch er fand keines.
    Wenige Minuten später jagten sie über die Interstate 29 nach Süden.
     
    Der Wind fegte beständig über den Sattel. April kauerte zusammen mit Will Pipe hinter einem der Erdhügel. Der Maschendrahtzaun, der die Ausgrabung umgab, würde als erstes fallen, meinte Pipe. Adam bewunderte April. Sie bot ihr Blut an und forderte nichts als Gegenleistung. Ihre Anwesenheit verlieh
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