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Die Küsten der Vergangenheit

Die Küsten der Vergangenheit

Titel: Die Küsten der Vergangenheit
Autoren: Jack McDevitt
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das Feuer eröffnen?« fragte Andrea.
    Adams Gesicht war im Schatten verborgen. »Nein. Das müßt ihr selbst beurteilen. Aber die andere Seite soll den ersten Schuß abfeuern.«
     
    Der Grand Forks International Airport war nicht geschäftig in dem Sinn, wie es Chicagos O’Hare oder Hartsfield war. Aber er bediente mehrere größere Liniengesellschaften, und es herrschte ein stetiger Strom von Verkehr.
    Die beiden Chartermaschinen standen auf dem Vorfeld direkt neben den Verwaltungsgebäuden des Hauptterminals geparkt. Max kreist in einer Warteschleife, während der Tower die Helikopter von Blue Jay durch eine steife Brise nach unten dirigierte.
    Max informierte die Piloten der Charterflugzeuge, daß er den Flug koordinierte und die Passagiere direkt zu den Helikoptern bringen wollte, und das so rasch wie möglich.
    Sie erklärten sich einverstanden, und Max erhielt seine eigenen Anweisungen vom Tower. Sie führten ihn von Westen heran und sandten die Maschine auf seine Bitte hin direkt in einen Wartungshangar. Er übergab die Lightning an das Servicepersonal und fuhr auf einem Gepäckbuggy zum Transferpunkt. Als er eintraf, waren mehrere Passagiere bereits in die Helikopter gestiegen. Andere standen auf dem Landefeld und warteten, bis sie an der Reihe waren. Ein Flughafenarbeiter half beim Verladen eines elektrischen Rollstuhls. Ben Markey war ebenfalls anwesend. Er hatte einen Kameramann bei sich. Max erkannte Walter Asquith, der das Rundhaus besucht hatte und ein Buch über die Entdeckungen schreiben wollte. Ein oder zwei andere Passagiere kamen ihm bekannt vor, und Max wollte eben nach ihren Namen fragen, als jemand seinen eigenen rief. Er wandte sich um und sah William Hawk auf sich zu kommen.
    »Danke für alles, was Sie für uns getan haben, Max«, sagte Hawk.
    »War mir ein Vergnügen«, erwiderte Max. »Ich hoffe, ich konnte Ihnen helfen.«
    Hawk war groß und breitschultrig, und in seinen dunklen Augen stand beherrschter Zorn. Max konnte sich Hawk mühelos auf einem Pferd vorstellen, während er einen Angriff gegen die Siebte Kavallerie anführte.
    Bill Davis winkte ihnen vom Pilotensitz aus zu. »Ratsherr«, rief er mit erhobener Stimme, um das Brüllen der Maschinen zu übertönen. »Wir sollten machen, daß wir wegkommen, falls Sie noch vor Mitternacht dort sein möchten.«
    Hawk sah Max an. »Kommen Sie mit uns, Max?«
    »Nein«, lautete die Antwort. Schwach fügte Max hinzu: »Sie benötigen den Platz.«
    Hawk reichte ihm die Hand. »Viel Glück, Max.«
    Eine seltsame Bemerkung, wenn man die Umstände bedachte. »Ihnen auch, Ratsherr.« Ben Markey unterhielt sich bereits mit den Passagieren. Hawk kletterte an Bord, und das Geräusch der Rotoren übertönte alles andere.
    Der erste Chopper hob ab. Irgend jemand legte eine Hand auf Hawks Schulter, um sicherzugehen, daß er korrekt angeschnallt war, dann hob auch Davis’ Hubschrauber ab und stieg in den mondhellen Nachthimmel.
    Sie schwenkten über das Terminal und nahmen Kurs nach Norden. Verrückt. Sie hatten Glück, wenn sie nicht alle umgebracht wurden.
    Max hatte das Richtige getan. Er hatte die Dinge in die Wege geleitet und Walkers Leute in die Luft gebracht. Jetzt konnte er nach Hause gehen und sich den Rest im Fernsehen ansehen.
    Das Klopfen der Helikopterrotoren verklang zu einem Flüstern und wich schließlich dem Geräusch eines landenden Jets.
    Max brauchte dringend ein Bier, bevor er nach Hause flog, aber er trank niemals, wenn er noch fliegen mußte. Heute nacht war vielleicht der richtige Zeitpunkt, eine Ausnahme zu machen. Er stand dort, starrte in den Himmel und versuchte, einen Entschluß zu fassen, als er die Helikopter erneut hörte.
    Sie kamen zurück.
    Er wartete und sah die Positionslichter auftauchen.
    Verdammter Mist. Was nun? Er rannte in das Terminal, suchte nach einem Telefon und rief den Tower an. Innerhalb einer Minute hatte er Mary am Apparat.
    »Polizeiliche Anordnung«, sagte sie.

 
32
     
     
    Ein treuer Freund ist wie ein festes Zelt;
    wer einen solchen findet, hat einen Schatz gefunden.
    Jesus Sirach 6,14
     
     
    Max diskutierte eine Zeitlang mit Bill Davis. Er bot ihm mehr Geld, doch Davis biß nicht an. Max konnte es ihm nicht verdenken. Seine Lizenz stand auf dem Spiel, vielleicht sogar eine Gefängnisstrafe, wenn er sich der Anordnung der Flugkontrolle widersetzte, zurückzukehren.
    »Können wir denn keine andere Fluggesellschaft nehmen?« erkundigte sich William Hawk. Sein Blick hetzte zwischen Max und den
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