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Die Kristallsaengerin

Die Kristallsaengerin

Titel: Die Kristallsaengerin
Autoren: Anne McCaffrey
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Wahrscheinlich ließ diese Antwort an Würde von ihrer Seite vermissen, dachte Killashandra, aber Tics ehrfürchtige Reaktion machte sie verlegen.
    Plötzlich wurde die Tür aufgerissen, und Tic versuchte, nicht in Killashandras Schoß zu fallen, als sie Captain Francu sah, der, schäumend vor Wut, im Eingang stand.
    »Mein Arzt sagt mir gerade, daß Sie seine Hilfe zurückgewiesen haben.« Die kleine Kabine war zu eng für sein tyrannisches Auftreten.
    »Ich brauche seine Hilfe nicht. Ich bin eine Kristallsängerin ...«
    »Solange Sie an Bord meines Schiffs sind, unterstehen Sie meinem Befehl ...«
    Killashandra erhob sich, drückte Tic auf den Stuhl, den sie gerade freigemacht hatte und musterte den Captain mit einer Wut, die weitaus grimmiger war als seine. Sie zog den Gildeausweis aus ihrer Tasche und drückte ihn Francu unter die Nase.
    »Selbst Sie müssen diese Obrigkeit kennen!«
    In diesem Augenblick kam Pendel mit einem beladenen Tablett zurück.
    »Rat der Föderierten Sentient-Planeten!« Pendel blieb fast der Mund offenstehen, während er las, und das Tablett wankte in seinen Händen. »Das habe ich erst einmal gesehen!«
    »Sie leiden eindeutig an einem anomalen Verhalten als Folge einer Periode mangelnder Ernährung ...«
    »Unsinn. Geben Sie mir das Tablett, Pendel. Danke.«
    »Gildemitglied, hören Sie mir zu!«
    »Das tue ich, aber ich esse dabei, da mein Körper nach der langen Schlafperiode Stärkung braucht.«
    »Sie waren in einem Koma ...«
    »Ich habe genau das getan, was alle Kristallsänger tun, nämlich nach einem schwierigen und erschöpfenden Auftrag zu schlafen. Und mehr möchte ich im Augenblick nicht sagen, bis ich gegessen habe.«
    »Sie sind geistig verwirrt, wenn Sie mir einen FSP-Ausweis vorzeigen, um so etwas zu essen zu bekommen.« Captain Francu begann jetzt zu stottern.
    »Ich werde mich an diese Obrigkeit wenden, sobald ich die nächste Transferstation herausgefunden habe ...«
    »Sie sollen auf diesem Kreuzer bleiben, bis wir den Satelliten des ...«
    »Ich werde genau so lange auf diesem Kreuzer bleiben, wie ich brauche, um ein Shuttle oder ein Beiboot oder ein Gig vom nächsten System herzuholen. Und dazu ermächtigt mich meine Autorität. Richtig?«
    »Richtig«, bestätigte Pendel.
    Der Captain funkelte ihn an und starrte noch einen Augenblick auf Killashandra, sprachlos vor unterdrücktem Zorn. Dann machte er auf dem Absatz kehrt und stapfte den Korridor hinunter.
    Tics Gesicht war weiß, als sie Killashandra bestürzt ansah.
    »Das ist im Augenblick alles, Mädchen«, meinte Pendel beruhigend. »Sie werden natürlich mit niemandem über diese Angelegenheit sprechen, ganz gleich, wie sehr man Sie auch dazu drängt. Ich glaube nicht, daß sich Captain Francu an den Zwischenfall erinnern möchte.«
    »Wie schnell kann ich von diesem Schiff weg? Das geht na-türlich nicht gegen Sie oder Tic.«
    Pendel ließ sich auf die Kante seiner Tastatur nieder und tippte einen Code ein. Es dauerte länger als gewöhnlich, bis das Display auf dem Schirm abzulaufen begann, und es waren nur vier Zeilen.
    »Nein, den würde ich Ihnen nicht empfehlen. Ferngesteuerter Tanker mit einem Minimun an Nahrungsmittelvorräten.« Pendel tippte wieder etwas ein. Diesmal war das Gedruckte dichter. »Ah ja. Wir können einen Transfer zu einer kleinen, aber ausreichenden Wechselstation für einen Selkiten direkt nach Scoria arran-gieren. Normalerweise würde ich zwar Selkiten nie empfehlen, aber Sie wären der einzige Passagier in ihrer Oxygen-Lebenser-haltungssektion.«
    »Großartig! Ich nehme das Schiff.«
    »Das würde aber bedeuten, daß Sie noch drei Tage hier bleiben müssen.«
    »Den größten Teil der Zeit werde ich verschlafen. Leichte Mahlzeiten, wenn ich sie brauche.«
    »Da ist noch etwas.« Pendel räusperte sich und zog unter ihrem Blick den Kopf ein. »Der Selkite erreicht Ballybran kurz vor Ende der Passover-Stürme. Nach dem ursprünglichen Zeitplan kämen sie erst dort an, wenn sie vorbei sind.«
    »Oh, Sie haben sich also informiert?« Killashandra grinste.
    Pendel zwinkerte und legte den Finger an seine Nase.
    »Ich hielt einige objektive Informationen für eine weise Vorsichtsmaßnahme.«
    »Dann hat Chasurt sich gedacht, daß die Stürme schuld an meiner geistigen Verwirrung seien?«
    »So etwas in der Art.«
    »Niemand fühlt sich besonders gut während der Passover-Stürme. Wenn irgend möglich, versuchen wir, daß wir den Planeten verlassen können. Wenn nicht, dann das Ganze
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