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Die Kristallsaengerin

Die Kristallsaengerin

Titel: Die Kristallsaengerin
Autoren: Anne McCaffrey
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hatte ihr gesagt, daß diese Kristalle sie dazu bringen würden, durch sie in einem den Raum durch-querenden Akkord zu singen!
    »Killashandra?« Jemand berührte sie am Arm, und sie schrie auf. Fleisch auf Fleisch riß sie aus ihrer erhabenen Gemeinschaft mit der Kristallverbindung. Sie fiel auf die Knie, zu sehr von Sinnen, um zu weinen, zu betäubt, um es zu unterdrücken.
    »Killashandra!« Jemand hob sie hoch.
    Sie konnte fühlen, wie die Kristallenergie hinter ihr durch den Königsblock sang, aber sie war für immer aus ihrem Bann ausgeschlossen.
    »Bringen Sie sie zurück zum Shuttle.«
    »Funktioniert es?«
    »Natürlich funktioniert es. Die Verbindung ist da! Das ganze System weiß es jetzt!«
    »Durch diese Tür, Lieutenant. Sie müssen einen Umweg machen. Die Menge blockiert den Weg zu Ihrem Shuttle.«
    »Wir haben keine Zeit für einen Umweg.«
    »Dann müssen wir Ihnen eben Platz machen. Tragen Sie sie zuerst. Dann wird die Menge schon zurückweichen!«
    »Sie haben doch keine Angst vor einer Frau!«
    »Sie ist keine Frau. Sie ist eine Kristallsängerin!«
    Killashandra merkte, wie sie durch eine dichtgedrängte Menge getragen wurde. Sie hörte Klatschen, laute, jubilierende Rufe, und irgendwo in jenem Teil ihres Gehirns, der Eindrücke aufzeichnete, verband sie Geräusch und Jubelrufe mit Applaus. So viele Leute in so unmittelbarer Nähe bereiteten ihr eine unerwartete Qual.
    »Bringt mich hier raus«, flüsterte sie heiser und klammerte sich verzweifelt an den Mann, der sie trug.
    Er sagte nichts, sondern beschleunigte nur seinen Schritt, und sein Atem ging stoßweise von der Anstrengung. Er konnte sich kaum von ihr freimachen, als ihm ein zweiter Mann zu Hilfe kam.
    »Diese Verzögerung kann unser ganzes Abfangmanöver ver-eiteln.«
    »Captain, wir hatten ja keine Ahnung ... Keiner hat uns gesagt, daß hier eine solche Menge warten würde. Wir sind fast da.«
    »Wenn wir den Kreuzer nicht mehr einholen können ...«
    »Wir werden eine Fregatte bereithalten, die Sie an Bord nimmt, für den Fall ...«
    »Jetzt haltet endlich den Mund und laßt mich schlafen. Und hört auf, mich so zu schütteln.«
    »Schlafen?« Entrüstung in Francus Stimme riß sie kurz aus ihrer Apathie. »Sie will schlafen, wo ...«
    »Setzten Sie sich einfach hierher, Killashandra. Ich werde Sie schon anschnallen.«
    »Trinken. Ich brauche was zu trinken. Egal was. Wasser.«
    »Nicht jetzt. Nicht jetzt.«
    »Doch, jetzt! Durst.«
    »Captain, fliegen Sie. Hier ist Wasser, Killashandra.«
    Sie trank hastig, merkte, daß das, was sie trank, Wasser war, richtiges Wasser, frisches, klares, kühles Wasser, das nur dieses eine Mal, für ihren Verzehr, benutzt wurde. Sie verschüttete etwas, als sie durchgeschüttelt wurde, protestierte angesichts der verlorenen Tropfen und leckte sie von ihren Händen. Sie wurde von einer gewaltigen Kraft vom Wasser weggeschoben und bat flehend um mehr.
    Man beruhigte sie, und dann wurde endlich das Gewicht von ihr genommen und sie bekam soviel zu trinken, wie sie wollte.
    »Fühlen Sie sich jetzt wieder besser, Killashandra?« Sie glaubte, daß es Tallaf war.
    »Ja. Jetzt muß ich nur noch schlafen. Lassen Sie mich schlafen, bis ich wach werde.«

XIII
    Das Aufwachen ging langsam und bemerkenswert träge vonstatten. Killashandra hatte das Gefühl, daß sie abschnitts-weise wieder zu sich kam, angefangen mit ihrem Bewußtsein, das schläfrige Botschaften hinaus an ihre Glieder schickte, daß sie sich wieder bewegen konnte. Immer wieder streckte sie sich und gähnte, ein Vorgang, der von ziemlich heftigen und intensiven kurzen Visionen unterbrochen wurde. Zuerst hielt sie sie für Pikoträume, bis sie begriff, das sie alle von einem Gesichtspunkt waren: dem ihren! Und sie war überwältigt von Gesichtern und Applaus und Licht, das von dem schwarz werdenden Kristall aufblitzte. Ein orgastisches Gefühl in ihren Lenden schloß den Vorgang ihres Erwachens ab und holte sie abrupt ins Bewußtsein zurück. Mit Bedauern begriff sie, daß diese Halb-träume wunderschöne Echos der Verbindung mit den Kristallen gewesen waren. Kristalle! Sie setzte sich auf und hätte sich fast an dem Regal über ihrer Koje den Kopf gestoßen. Sie war auf diesem elenden Kreuzer! Killashandra warf einen Blick auf ihr Armgerät und verglich das Datum mit der Zeitanzeige in ihrer Kabine.
    »Drei Tage! Ich habe drei Tage geschlafen!« Antona hatte sie gewarnt.
    Killashandra legte sich zurück, lockerte die Schulter-und spannte die
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