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Die Kristallsaengerin

Die Kristallsaengerin

Titel: Die Kristallsaengerin
Autoren: Anne McCaffrey
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beschwerte sie sich streng, während sie überlegte, wie lang die Wirkung der Stimupille wohl anhalten mochte.
    »Hier herein.«
    Kommunikation hatte offensichtlich Anspruch auf einen grö-
    ßeren ungeteilten Raum als die übrigen Funktionen der Station.
    Die Tatsache, daß die Station größer war, spiegelte sich auch in der größeren Menge wieder, die sich in dem Raum zusammen-drängte. Killashandra löste den Kristall aus seinem Kokon, hielt ihn hoch, damit alle ihn sehen konnten, und installierte ihn rasch in seine Halterungen, bevor er sie von ihren Pflichten abhalten und in seinen
    Bann ziehen konnte. Oder vielleicht war es auch das Stimulant, das den Einfluß des Kristalls entgegenwirkte. Trotzdem überkam Killashandra auch diesmal wieder der Trennungsschmerz, als sie den dunkel werdenden Block für immer hinter sich zurückließ.
    Das Stimulans hielt sie den Rückflug über, der aufgrund des Bogens zurück zum Kreuzer etwas länger dauerte, wach. Freundlich nahm sie das Bier an, das Pendel ihr anbot, schüttete es aber weg, sobald sie allein war. Sie verschwendete eine Tagesration Wasser, um ihren Durst zu löschen und erreichte gerade noch ihre Koje, bevor der Schlaf sie wieder übermannte.
    Diesmal fiel es ihr schwerer, wach zu werden, als Tic sie vor dem ersten Mond weckte. Ein Stimulans hielt sie für den Flug zu ihrem Zielort wach, mit Hilfe eines zweiten stand sie die Installierung selbst durch, aber als sie dann den Kreuzer wieder erreichten, mußte Tallaf sie wecken. Pendel bestand darauf, daß sie etwas aß, obwohl sie kaum die Augen offenhalten konnte. Sie trank eine Suppe und aß ein paar saftige Früchte, da ihr Mund ausgedörrt war und ihre Haut sich trocken anfühlte. Der Gedanke an den Kristall, den sie für immer auf einem luftlosen Mond zurückgelassen hatte, schmerzte sie.
    Drei Pillen machten sie wach genug für ihre vierte Installierung, und eine mußte sie sich heimlich in den Mund stecken, als sie den Kristall in seine Halterungen setzte. Sie erfüllte ihre Hohepriestertätigkeit rein reflexmäßig und nahm nur am Rande die verschwommenen Gesichter wahr, die jeder ihrer Bewegungen folgten und das elektrisierende Seufzen, als der reine Ton des Kristalls durch den Kommunikationsraum hallte.
    Eins mußte man den Trundimoux lassen: Wenn sie einmal eine brauchbare Struktur gefunden hatten, dann wurde sie ständig wiederholt. Alle Kommunikationsräume waren nach dem gleichen Schema aufgebaut, und sie hätte ihren Weg zu der Kristallfassung blind finden können. Auf dem Rückzug stolperte sie immer wieder über ihren Rocksaum, den sie vergessen hatte zu kürzen. Dann schob Tallaf einen Arm unter den ihren. Sie konzentrierte sich darauf, den Versammelten würdevoll zuzulächeln, bis sie das Beiboot erreicht hatten, wo sie erleichtert in ihren Sitz fiel.
    »Fehlt Ihnen etwas, Killashandra?« wollte Tallaf wissen.
    »Ich bin nur müde. Sie können sich keine Vorstellung davon machen, wie schwer es ist, sich von einem Kristall zu trennen, den man selbst geschnitten hat. Sie schreien, wenn man sie verläßt. Lassen Sie mich jetzt schlafen.«
    Hätte sie nicht diese Bemerkung zu Tallaf gemacht, wäre sie womöglich gezwungen gewesen, Chasurts Dienste zu ertragen, denn ihr Wechsel zwischen hellwachen Perioden und schlafsüchtigen war nicht unbemerkt geblieben. Und diejenigen, die gegen den Kauf des Kristall-Kommunikationssystems gewesen waren, waren nicht gerade beeindruckt von den kleinen, matten Steinen, die sie im Tausch gegen beträchtliche Ladungen hochwertiger Metalle bekommen hatten.
    Nachdem er Killashandra sicher zu ihrer Kabine gebracht hatte, sprach Tallaf sofort mit Pendel. Der wiederum redete rasch mit einigen anderen, worauf Ghasurt zu einer leichten Epedemie von Nahrungsmittelvergiftung gerufen wurde, sich daraufhin mit zwei anderen Krankheitsfällen befassen mußte, die längere Tests erforderten und mußte zu guter letzt, mit den üblichen Redepausen bei Raumübermittlungen, bei einem schweren Fall von Raumverbrennungen auf fernmündlichem Weg erste Hilfe leisten.
    Killashandra wurde für den längeren Shuttleflug zur Oberflä-
    che des Planeten geweckt, wo sie die letzte Installierung vor-nehmen sollte. Der ausgiebige Schlaf hatte ihr gut getan, und obwohl ihre Finger nervös über die wenigen Tabletten glitten, die ihr noch blieben, glaubte Killashandra, ohne sie auskommen zu können. Sie nahm zwar das Obst und das Glukosegetränk, das Pendel ihr reichte, hätte aber viel lieber
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