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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition)
Autoren: Sancho Saltwell
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durchflutete ihn.
    Die Welt wandelt sich, sagte sie, und es muss jemanden geben, der sie dabei im Auge behält. Es wird geschehen, auch wenn ich nicht mehr bin. Der Quell meiner Kraft liegt verborgen, und nicht einmal ich bin mir sicher, woher ich sie beziehe. Ihr Körper blickte sich um, besah den bis auf einige wenige steinerne Verzierungen leeren Raum, und auch den Spiegel mit den silbernen, korallenähnlichen Auswüchsen in der Umrahmung, durch den sie gesehen hatte, was die Gefährten auf sich genommen hatten, um zu ihr zu kommen. Und jetzt waren sie tot... Und auch er würde bald sterben, wenn er nicht sofort etwas unternahm. Werdet Ihr mit mir schlafen?, fragte sie zögernd. In ihrem Blick glomm ernste Bitte. Die Lust in ihr nach etwas jungem, elfischen war frisch, sie wollte jemanden, der noch nicht dem zarten Kindesalter entsprungen war, sie wollte einen Jungen, noch rein und unverbraucht. Sie wollte ihn. Und wegen ihres wahren Äußeren wollte sie jemanden, der nicht von Wunden oder Narben übersät war, keinen Alten. Sie wollte einen schönen Jungen. Und hier stand er, servierfertig wie auf einem silbernen Tablett. Er rührte sich nicht, antwortete nicht, und schließlich begann sie ihn zu entkleiden, zart, und mit einer bebenden Vorfreude auf das, was sie erwarten würde. Es war ihr Lieblingsspiel...
    Und als er in sie eindrang, in diesen Schmelztiegel aus Eis, durchflutete ihn der Wille nach ihr, die Sehnsucht nach ihrem Inneren, wahren Ich, und ohne weiter zu zögern klammerte er sich stöhnend an sie, umfasste ihre weiche Haut und drückte seine Finger in ihre Schultern, während er sie liebte. Es war die höchste Ekstase, die ihm je vergönnt war, ein Spiel der Lust, der Freude und des Genusses. Aber kurz bevor er entgültig zu ihrem Diener verfiel, glitt sein Blick noch einmal durch den Raum, und blieb schließlich an dem Spiegel der Seelen haften. Plötzlich wurde der Akt der Liebe mit ihr unwichtig, und der Druck seiner Fingerkuppen auf ihren Rücken ließ nach, nun herrschte diese bebende Kälte nur noch in seinem Unterleib. Gleichzeitig spürte er auch wieder, dass ihre Haut nach Faulheit und dem Saft der Liebe stank, ihr Körper von kleinen Eiskristallen überwuchert war, und dass eine neue, aber dafür bekannte Stimme in ihm begann zu rufen.
    Rocan, zerstöre den Spiegel.
    Wider seines Willens und der dunklen Macht beschwor er seine Magie herauf, stimmte einen leisen Singsang an, der an der Mauer in seinem Inneren driftete. Weiter kam er nicht. Auf einmal glomm das Amulett Schwamag s heiß und innig auf, löste die Kälte in seiner Kehle, schmolz den Brocken aus Frost in einem Sturm aus Energie und Feuer hinweg, und gleich dieser Sekunde, löste sich auch seien Magie aus ihm, erschallte als ein bebender Schrei in der Halle.
    Zerbrich!
    Stockend ließ sie ab von ihm. Sie hatte gesagt, sie wüsste selbst nicht, woher sie ihre Macht und alle Macht der Welt bezog, aber es hatte es was sein müssen, was in ihrer unmittelbaren Nähe war. Schwamag, deren Hilfe aus dem Anhänger brach, hatte ihm geholfen, hatte das Rätsel gelöst.
    Zerbrich!
    Nein... Ein feuriger Hauch rauschte durch die fahle Dunkelheit und krachte klirrend auf das obsidianschwarze Glas des Spiegels. Scherben spritzten, die Luft war erfüllt von Krach und einem spiegelnden Regen aus den Bruchstücken ihrer Magie. Und genau so zerfiel auch sie, brach einfach, ein zu Eis erstarrter Gegenstand, und bröckelte auf den Boden.
    Erst namenlose Stille.
    Dann ein Scheppern.
    Und zuletzt erzitterte der ganze Berg. Es donnerte. Steinbrocken lösten sich aus der Decke, polterten schallend hinunter, hölzerne Stützbalken fielen krachend herab, versperrten Türen, auch die, hinter der sich Jorgan mit den magischen Artefakten Muragecht angenommen haben musste, und im nächsten Moment brach das wahre Chaos aus...
    Rocan rannte, hastete durch die dunklen Gänge und wich prasselnden Herfeuern aus, die von oben aus dem Deckengewölbe auf ihn herabdonnerten. Ein tiefes Grollen erschütterte den Hadesfelsen, dann splitterte Holz, sein unwahrscheinlicher Sog zerrte alles in ein unglaubliches Loch, dass sich unter der Burg auftat, weit gähnte, tief klaffte, und steinerne Bodenplatten in sein Feuer riss. Staub wurde aufgewirbelt, Magie allem entzogen, was auf dieser Welt existierte und das gewaltige Gebäude begann zu implodieren, ein beschwörendes Rauschen kam aus den Kammern hinter ihm, schrille, aufseufzende Schreie, dann Leere, die unglaublichschnell
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