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Die Krieger der Königin

Die Krieger der Königin

Titel: Die Krieger der Königin
Autoren: L. J. McDonald
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noch.
    Berauscht von ihrem Geruch und seiner Freiheit flog Hedu weiter.

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2
    H edu flog in den Sonnenaufgang, schwebte hoch über den Feldern auf die Berge zu, das Mädchen eng an sich gedrückt. Er hatte noch nie einen Ort wie diesen gesehen, aber die Luftströme unter seinen Flügeln waren vertraut genug. Weil er sich noch nicht auf eine feste Form festgelegt hatte, blieb er in seiner natürlichen Gestalt: die einer dichten Wolke aus schwarzem Rauch, überzogen von zu-ckender Elektrizität, seine Augen rote Kugelblitze, sein Mund voller Zähne aus purer Energie. Aus seinen Seiten ragten Flügel aus demselben Rauch und verloren sich im Nichts. Er, der normalerweise keinen Körper hatte, sorgte gerade für genug Form, um Solie zu halten, während er nach einem Landeplatz suchte. Und das war sicherlich nicht dort, wo das Tor gewesen war. Er wollte alles zerstören, hätte er nicht den Drang verspürt, das Mädchen zu beschützen. Und es hatte dort noch ein anderes Männchen gegeben. Hedu war jung und unerfahren. Er hatte das Alter des anderen gespürt und keinen Kampf gewollt. Nicht mit einem Mädchen in seinen Armen.
    Er konnte das Wunder, das ihm geschehen war, immer noch nicht fassen. Er war in seinem Heimatstock ein niedriger Soldat, der die Königin niemals auch nur sah, und hatte nicht gewusst, was das Tor war, als es erschien. Er hatte nur nachgesehen, um die Sicherheit seiner Königin und des Stockes zu gewährleisten. Als er allerdings das Mädchen auf der anderen Seite erblickt hatte, war es ihm unmöglich gewesen, der Verlockung zu widerstehen. Jetzt schlief sie in seinen Armen, und
sie
war seine Königin, oder zumindest nah genug an diesem Zustand, so dass es eigentlich keine Rolle spielte. Er konnte ihren Besitzanspruch auf ihn spüren und wollte vor Triumph schreien.
    Stattdessen flog er. Sie war klein und zierlich, in Fleisch gefangen und, wie es aussah, kälteempfindlich. Er umgab sie mit seiner Wärme und suchte nach einem wohltemperierten Ort für die Landung. Schließlich entschied er sich für ein Tal in den Bergen südöstlich des Tores, in dem Dampf aus der tiefen Erde durch den See aufstieg und das Wasser erhitzte. Hier fühlte er sich sicher, und es war heiß und feucht. Er landete sanft am Rand einer heißen Quelle und legte das Mädchen vorsichtig auf den Boden.
    Sie war immer noch bewusstlos, die Haare um den Kopf ausgebreitet, und er studierte ihren Körper. Er war nicht wirklich vertraut mit ihrer Form, aber er verstand das Konzept von Weiblichkeit. Sie roch richtig, wunderbar überwältigend. Er schimmerte und nahm eine Form an, von der er hoffte, dass er sie damit erfreuen konnte: ein Mann ihrer Spezies. Er hatte genug von ihnen gesehen, hatte genug von ihnen an diesem Ort zerstört. Er wurde zu einem Mann, obwohl er Männer hasste, und stand für einen langen Moment nackt über ihr, bevor er sich an ihre Seite kniete und menschliche Arme ausstreckte, um ihre weiche Haut zu berühren.
    Sie hatte ihm einen Namen gegeben. Hedu. Der Klang des Namens hallte durch seine Gedanken, band ihn, aber es war ihm egal. Gebunden zu sein, besessen zu werden … den meisten seiner Art war das nie vergönnt. Sie blieben Drohnen, dienten der Königin, wollten die Königin, kämpften und starben für sie, ohne sie jemals zu berühren. Nur ganz wenige durften das, und jedem von ihnen war ein Name gegeben. Er hatte niemals geglaubt, zu diesen Glücklichen zu gehören.
    »Hedu«, flüsterte er. Es klang gut. »Hedu.« Er ließ eine Hand sanft über sie gleiten, berührte ihre Lippen und spürte ihren Atem an seinen Fingern, streichelte ihren Hals, spürte ihren Puls und erfreute sich daran. Strich über ihren Oberkörper, wo das Herz schlug, und über die weichen Rundungen ihrer winzigen Brüste, die Milch produzieren würden. Er stöhnte tief in der Kehle und erkundete sie weiter. Ihr Bauch und Mutterleib, unberührt, der Hügel weicher Haare und tiefer, wo die Quelle ihrer Weiblichkeit lag.
    Er wollte sie. Er wollte sie so dringend, dass er sie direkt hier nehmen könnte … Aber sie war seine Königin. Er lebte für ihre Launen, und er würde auf sie warten. Also ließ er seine Hand für einen Moment verweilen, lernte ihren Duft kennen, das Gefühl ihrer Haut und die Essenz ihres Geistes. Das nährte ihn, trieb ihn an in diesem energiearmen Land, und er ließ das Muster dieser Energie seinen eigenen Geist prägen. Jetzt würde er sie überall erkennen, überall wiederfinden.
    Schließlich bewegte
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