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Die Krieger der Königin: Falkenherz

Die Krieger der Königin: Falkenherz

Titel: Die Krieger der Königin: Falkenherz
Autoren: L. J. McDonald
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steckte. Der dunkelhaarige, bärtige Mann grinste bösartig und drehte die Klinge einmal um, bevor er sie zurückzog. Ril keuchte, als rasende Schmerzen ihn überschwemmten. Dann fiel er auf die Knie, überwältigt von seinen Verletzungen – und von der Wut der Krieger, die plötzlich frei waren, ihren Stock zu beschützen. Als fremder und damit feindlicher Krieger, der sich mitten in ihrem Hass und ihrer Abscheu befand, fiel Ril zur Seite und verlor das Bewusstsein.
     
    Lizzy schrie auf, als sie sah, wie Ril zusammenbrach. Sie versuchte, sich nach vorn zu werfen, aber Rashala hielt ihren Arm unerbittlich fest. »Nein! Das könnt ihr nicht tun!«
    Die Frau riss sie zurück. »Töte Sieben-Null-Drei«, befahl sie dem schwarzbärtigen Wärter. »Und dann töte auch die hier.«
    Lizzy fühlte, wie sie plötzlich vorwärts gestoßen wurde. Sie fiel auf die Knie und starrte einfach weiter auf Ril. Er war nicht tot – es blieben nur Lichtflecken übrig, wenn ein Krieger starb –, aber er war verletzt. Sie bemühte sich, zu ihm zu kriechen, ohne zu begreifen, was Rashala gesagt hatte. Sie wurde von einem Wärter aufgehalten, der ihre Haare packte, ihren Kopf nach oben riss und einen Dolch an ihre Kehle drückte.
     
    Vier-Siebzehn hatte mit überwältigender Freude Rils Weg beobachtete und war dem anderen Krieger beglückt gefolgt, während er Futtersklaven freiließ und jeden tötete, den Vier-Siebzehn selbst so gerne getötet hätte. Der außer Kontrolle geratene Krieger ließ sogar Vier-Siebzehns Futtersklaven frei, aber Vier-Siebzehn war es egal. Er konnte sie wiederfinden, falls er sie brauchte, und er war sogar glücklich, ihre Flucht zu beobachten. Ihre Energie hatte immer schal geschmeckt, und nur wenige Sekunden der Freiheit verbesserten den Geschmack.
    Als die Sklaven auf die Ausgänge zuliefen, folgte Vier-Siebzehn Ril zusammen mit den anderen Kriegern, die glücklich genug waren, dem Spektakel beizuwohnen. Sie alle waren gleichermaßen aufgeregt und verbanden sich in einer Wolke der Gemeinschaftlichkeit, die sie sonst niemals geteilt hätten. In den ersten paar Sekunden von Eaphas Aufstieg verstand er nicht einmal, was geschah, obwohl das Glück, das seinen Körper plötzlich erfüllte, nicht nur davon kommen konnte, seine Feinde vernichtet zu sehen. Als er es endlich verstand, erstarrte er und streckte seine Sinne so weit wie möglich aus. Eine Königin? Eine echte Königin? Er fühlte ihr projiziertes Muster und nahm es gierig in sich auf, ließ es die tiefen Kluften in sich füllen, die leer gewesen waren, seit er das Tor durchquert hatte.
    Um ihn herum taten alle Krieger dasselbe. Alle Sylphen waren in Ekstase erstarrt, fühlten sich plötzlich gegenseitig und veränderten sich innerlich, verbanden sich und formten einen Stock, der größer war als der größte Stock zu Hause – ein wunderbarer, neuer Stock, der beschützt werden musste.
    Leise erklangen die Befehle, projiziert von dem obersten Krieger, der wiederholte, was seine Gefährtin sagte:
Ihr seid von keinen Befehlen gebunden außer von denen der Königin. Ihr könnt sprechen und die Gestalt verändern. Ihr werdet nur der Königin gehorchen. Ihr könnt überall hingehen, alles tun. Ihr seid frei.
Und schließlich erklang noch ein letzter Befehl, der ein Versprechen erfüllte, das dem Mann gegeben worden war, welcher der Königin ihr Schicksal offenbart hatte.
Rettet das Mädchen Lizzy und den Krieger Ril. Bringt sie zu uns.
    Freiheit! Wundervolle Freiheit!
    Vier-Siebzehn warf einen Blick zu Kiala – seiner Kiala, seiner Geliebten Kiala, die ihn heimlich Yahe getauft hatte. Sie stand angsterfüllt im Griff eines Wärters, nur wenige Schritte von Lizzy entfernt, der jeden Moment die Kehle durchgeschnitten werden würde.
    Er verwandelte sich und griff an. Er nahm nicht seine seltsame, mundlose menschenähnliche Form an, sondern wurde stattdessen zu einem Mann, dessen Form Kiala gefallen würde. Er sprang auf sie zu und warf die Wärter zur Seite. Er setzte keinen Energiestoß ein, da seine Geliebte zu nah war, aber trotzdem vernichtete er die Wärter entschieden und schlachtete dann denjenigen Wärter ab, der Lizzy töten wollte.
    Es war ein befriedigendes Gefühl, sie zu retten. Er mochte das blonde Mädchen, und ein Befehl der Königin war unumstößlich. Ohne ihn hätte er den Krieger, dem er noch vor Minuten zugejubelt hatte, allerdings getötet. Jetzt konnte er spüren, wie anders Ril war, ein fremder Krieger in seinem neugeschaffenen
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