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Die Krieger 1 - Das Erbe der Magier

Die Krieger 1 - Das Erbe der Magier

Titel: Die Krieger 1 - Das Erbe der Magier
Autoren: Pierre Grimbert
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Ablenkung genutzt, um über die Reling an Bord zu klettern, obwohl Bowbaq wie wild mit seiner Kaute um sich schlug. Amanon und Kebree waren nun von sieben Angreifern umzingelt, deren Klingen hervorschnellten wie der Stachel eines Skorpions. Eilig stellten sie sich Rücken an Rücken. Bowbaq erging es nicht besser. Keiner der drei konnte die Mörder daran hindern, die Luke zu öffnen und ins Innere vorzudringen.
    »Sakkar!«,
brüllte Amanon.
    Er konnte gerade noch seinen Dolch ziehen und hielt nun eine Waffe in jeder Hand. Sein Schrei hatte wie ein Signal gewirkt. Alle stürzten sich mit neuer Kraft in den Kampf.
    Nolan war erst die Treppe hochgerannt und kurz darauf rückwärts wieder heruntergestolpert. Die beiden durchnässten, mit Dolchen bewaffneten Männer, die plötzlich im Raum standen, rissen Cael aus seiner Erstarrung. Mit drei Schritten stellte er sich vor Eryne und Niss. Jeder, der ihnen zu nahe kam, würde mit seinem Rapier Bekanntschaft machen! Leider wollte seine Hand nicht aufhören zu zittern.
    Die Fremden schienen keineswegs beeindruckt, und auf ihren Gesichtern erschien ein widerliches Grinsen. Einer näherte sich Nolan, der andere Cael. Die Augen des Mannes glänzten seltsam, als wäre er betrunken oder stünde unter Drogen. Cael schoss durch den Kopf, dass dies die Augen des Mannes sein könnten, der ihn töten würde. Er dachte an seine Eltern, seine Großtante Corenn, Grigän und vor allem an Amanon, der draußen im Regen kämpfte, falls er überhaupt noch lebte. Was mochte sich an Deck abspielen? Da es zwei Angreifern gelungen war, in die Kajüte vorzudringen, musste die Lage hoffnungslos sein.
    In diesem Moment schrie Eryne auf. Der Fremde, der sich auf Nolan gestürzt hatte, machte einen Satz nach vorn und ritzte ihrem Bruder den Bauch auf. Gleich darauf ertönte ein zweiter Schrei. Nolan hatte den Mann mit seinem Stockdegen am Oberschenkel getroffen. Alle waren verblüfft über diese schnelle Reaktion, nicht zuletzt er selbst. Während der Angreifer fluchend zurückwich, ging Nolan mit konzentriertem Gesichtsausdruck wieder in Kampfstellung. Offenkundig hatte er nicht die Absicht, sich widerstandslos töten zu lassen.
    Cael schöpfte aus diesem kleinen Erfolg genug Mut, um das Zittern zu unterdrücken, das mittlerweile seinen ganzen Körper erfasst hatte. Er packte den Griff seines Rapiers fester und nahm sich vor, es Nolan gleichzutun. Doch der Mann, der ihm gegenüberstand, überragte ihn um einen ganzen Kopf. Außerdem hatte er vermutlich - anders als Cael – nicht vor fünf oder sechs Tagen zum ersten Mal in seinem Leben eine Waffe in der Hand gehabt. Als der Mann einen Stoß auf Caels Herz vortäuschte, fiel der Junge auf den Trick herein und stach mit dem Rapier ins Leere. Sein Gegner traf ihn seitlich am Oberkörper, schlitzte ihm das Hemd auf und schnitt ihm tief ins Fleisch.
    Eryne schrie abermals auf, doch der Schmerz, der Cael in den Körper fuhr, machte ihn blind und taub für seine Umgebung. Hass und Angst flammten in ihm auf. Mehr denn je musste er diesen Gefühlen unbedingt widerstehen. Der Angreifer sah ihn neugierig an, während Cael die Hände auf die Wunde presste und sich sein Gesicht zu einer immer grausameren Grimasse verzerrte.
    Die Stimme begann zu flüstern.
    Ob sie nun direkt von Sombre stammte oder nur eine Erinnerung an den Dämon war, kümmerte ihn nicht. Er wollte sie nicht mehr hören. Den nächsten Angriff wehrte er ab, indem er wie wild mit dem Schwert um sich schlug, aber der Kampf, den er mit sich selbst austrug, war noch viel aussichtsloser. Die Stimme wurde lauter und vernebelte seine Gedanken. Blutige Bilder von Gemetzel und Sieg stiegen vor seinen Augen auf. So sehr Cael auch die Zähne zusammenbiss, jeden Muskel anspannte und sich auf die Erinnerung an seine Eltern konzentrierte, er stürzte immer tiefer in ein schwarzes Loch und ließ dem Zorn, der in ihm wütete, schließlich freien Lauf. Diesmal gab es kein Zurück.
    Ein lustvolles Stöhnen entrang sich seiner Kehle, als das Rapier seinem Gegner tief in den Arm schnitt. Immer weiter hieb er auf den Mann ein, um sein Leiden zu vermehren.
    »Sakkar! Sakkar!«, rief Bowbaq immer wieder.
    Zwar kannte er die Bedeutung des ramgrithischen Ausdrucks nicht, aber er hatte ihn früher oft aus Grigans Mund gehört, und Amanons Ruf hatte ihm neuen Mut gemacht. Jetzt, da er seine Keulenschläge mit dem Fluch begleitete, schienen sie noch wirkungsvoller zu sein. Seit der Schlacht am Blumenberg hatte er nicht
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