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Die Krieger 1 - Das Erbe der Magier

Die Krieger 1 - Das Erbe der Magier

Titel: Die Krieger 1 - Das Erbe der Magier
Autoren: Pierre Grimbert
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mehr gekämpft, aber Bowbaq hatte nichts von seiner Kraft eingebüßt. Nur an Schnelligkeit mangelte es ihm. Die Angreifer waren flink, und seine Schläge gingen meistens ins Leere. Zum Glück war seine Keule so massiv, dass die Männer jedes Mal, wenn er sie durch die Luft sausen ließ, hastig zurücksprangen. Bisher hatten sie mit ihren Dolchen nichts gegen ihn ausrichten können.
    Mit etwas Glück gelang es ihm hin und wieder, einem der Angreifer den Arm zu brechen oder ihn mit einem Schlag gegen den Kopf außer Gefecht zu setzen. Aber der Kampf dauerte schon viel zu lange. Irgendwann würde selbst Bowbaq erschöpft sein. Die Kraft seiner Feinde schien hingegen nicht nachzulassen, auch wenn sie einiges einstecken mussten. Ihre Verbissenheit war ebenso rätselhaft wie beängstigend. Wer waren diese Männer? Warum waren sie bereit, ihr Leben zu opfern, um sie zu töten? Wie Valiponden sahen sie jedenfalls nicht aus, denn den Erzählungen seiner Gefährten zufolge trugen die Mitglieder dieser Sekte grüne Kutten.
    Die größte Sorge bereiteten Bowbaq die Männer, die in die Kajüte eingedrungen waren. Beim Gedanken an seine kleine, unschuldige Niss, die diesen brutalen Kerlen schutzlos ausgeliefert war, zielte er nicht länger auf die Arme seiner Feinde, sondern auf ihre Köpfe. Nur mit Mühe gelang es ihm, drei Männer niederzuschlagen, die ihn gegen die Reling gedrängt hatten. Vor ihm standen vier weitere Angreifer. Es würde noch ein Weilchen dauern, bis er zu seiner Enkelin konnte.
    Wenn er es überhaupt schaffte.
    Eryne verlor jede Hoffnung, als zwei bewaffnete Fremde in die Kajüte stürmten. Wenn es ihnen gelungen war, an Kebree vorbeizukommen, dann war alles verloren. Sie zog die wehrlose Niss noch enger an sich, während Nolan und Cael jeweils gegen einen der Männer kämpften. Was konnten ihr kleiner Bruder und der Junge schon ausrichten, wenn ihre drei Freunde, die sehr viel kampferprobter waren, an Deck bereits gescheitert waren? Sie überlegte, ob sie die Augen schließen und auf den Tod warten sollte, sah ihren Feinden dann aber doch entschlossen entgegen.
    Was nun folgte, stützte sie in ein Wechselbad der Gefühle. Sie empfand wilde Freude, als Nolan seinen Treffer landete, und stand tausend Ängste aus, als einer der Männer Cael verwundete. Den Jungen selbst schien die Verletzung tief zu erschüttern. Eine Weile waren seine Bewegungen ruckartig, als hätte er die Kontrolle über seine Gliedmaßen verloren. Dann beobachtete Eryne, wie er seinem Gegner das Rapier in den Arm stieß, und schöpfte neue Hoffnung.
    Nolan wiederum hatte seinem Widersacher keinen weiteren Hieb versetzen können, denn dieser war nun auf der Hut. Ihr Bruder hatte immer größere Mühe, seine blitzschnellen Vorstöße zu parieren. Plötzlich hielten sie in ihrem Zweikampfinne, weil Cael ein lautes Stöhnen ausstieß, dann den Fuß seines Angreifers durchbohrte und ihn für einen Moment auf den Holzdielen festnagelte.
    Nolan nahm den Kampf wieder auf, aber Eryne ließ Cael, der sich mit einem Mal verblüffend flink bewegte, nicht aus den Augen. Er führte seine Waffe wie ein erfahrener Kämpfer. Das Rapier schien eine Verlängerung seines Arms zu sein, und er traf seinen Gegner mit der Spitze oder der Klinge, wo immer er wollte: am Bauch, an der Wade, an der Schulter, einfach überall. Offensichtlich hätte er dem Kampf ein rasches Ende bereiten können, aber er schien Gefallen an dem grausamen Spiel zu finden.
    Caels Bösartigkeit erschütterte Eryne. Sie passte so gar nicht zu dem Jungen! Sie versuchte Niss die Augen zuzuhalten, um ihr den Anblick zu ersparen, aber das Mädchen schob ihre Hand immer wieder zur Seite und sah aufmerksam zu. Der Zweikampf entwickelte sich immer mehr zu einer Hinrichtung. Obwohl Caels Angreifer mittlerweile aus unzähligen Wunden blutete, ließ der Junge nicht von ihm ab.
    Endlich beendete Cael das Gefecht, indem er seinem Gegner das Rapier so tief ins Auge rammte, dass er den Toten für einen Moment, der Eryne wie eine Ewigkeit vorkam, auf den Füßen hielt.
    Dann zog er seine Waffe heraus und drehte sich zu Eryne und Niss um. Die junge Frau erbleichte, als sie Caels Gesicht sah. Seine Züge waren starr vor Hass. Er schien alle und jeden töten zu wollen.
    Ohne Ausnahme.
    Die Zackendolche hatten Amanons Lederkleidung zerfetzt, und er musste plötzlich an die Metallplatten denken, die die Kluft seines Vaters verstärkten. Und ihm waren sie immer zu schwer gewesen! Was hätte er jetzt für einen
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