Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Krieger 1 - Das Erbe der Magier

Die Krieger 1 - Das Erbe der Magier

Titel: Die Krieger 1 - Das Erbe der Magier
Autoren: Pierre Grimbert
Vom Netzwerk:
zum Deck hocheilte, dachte er nur an eins: Vielleicht würde er sterben, ohne sich den anderen anvertraut zu haben. Er würde sogar mit ziemlicher Sicherheit sterben, verbesserte er sich, als ihm einfiel, wie sehr sein Körper schmerzte und wie schlecht er mit dem Degen umgehen konnte.
    Plötzlich wurde die Einstiegsluke, die Bowbaq hinter sich geschlossen hatte, aufgerissen, und Regen schlug ihm ins Gesicht. Unwillkürlich wich Nolan zurück, was er jedoch sofort bereute. Zwei Männer starrten zu ihm herunter und traten auf die Treppe, als sie ihn zögern sahen. Sie waren mit Zackendolchen bewaffnet und trugen schwarze, mit Dornenranken bestickte Stirnbänder. K’lurier. Anhänger einer der gefährlichsten Sekten der Heiligen Stadt.
    Nolan war gezwungen, in die Kajüte zurückzuweichen. Jetzt konnten nur er und Cael Niss und Eryne beschützen, dachte er voller Selbstverachtung. Er schämte sich dafür, so feige zu sein und sich den anderen nicht längst anvertraut zu haben. Dann wäre es gar nicht erst zu diesem Kampf gekommen.
    Während die Fremden immer näher kamen, schwor Nolan sich eins: Er würde nicht zulassen, dass andere für seine Lügen und Fehler büßen mussten. Um Eryne und die beiden Kinder zu retten, war er bereit, sein Leben zu geben.
    Als Amanon hinter Keb ins Freie trat, ließ dieser bereits seine Waffe durch die Luft wirbeln. Es war ihm gelungen, einen Kreis rings um die Luke freizukämpfen und ihre Feinde daran zu hindern, ins Innere der
Rubikant
vorzudringen. Im ersten Augenblick hatte Amanon das Gefühl, in einem bösen Traum zu sein. Fünfzehn bis zwanzig Männer standen an Deck der Gabiere und auf dem regennassen Anlegesteg. Sie waren mit gezackten Dolchen bewaffnet, trugen schwarze Stirnbänder und schienen fest entschlossen, sie zu töten.
    Einer der Fremden schaffte es, Kebs Lowa auszuweichen, und stürzte sich auf Amanon. Nur seiner Geistesgegenwart hatte er es zu verdanken, dass er mit dem Leben davonkam. Sein Krummschwert durchschnitt die Luft in einer seitlichen Bewegung und traf den Mann mitten im Sprung. Der Aufprall fuhr Amanon schmerzhaft in die Schulter, während sich der Angreifer an Deck wand und Blut auf die Holzplanken spritzte. Wer waren diese Männer? Und warum wollten sie sie töten?
    Er hatte keine Zeit, darüber nachzudenken. Schon sprang ein zweiter Mann auf ihn zu, während sich Bowbaq durch die Luke zwängte und in ihre Verteidigungslinie vorrückte. Amanon gelang es mit Müh und Not, die Schläge seines Gegners abzuwehren, aber die Angreifer waren von anderem Kaliber als die Kerle in der Herberge. Der Mann versetzte ihm einen bösen Hieb, der ihm durch den Ärmel seiner Lederjacke in den Unterarm schnitt. Amanon schrie vor Schmerz auf. Blut rann an seinem Arm hinunter und verschmierte den Griff der Waffe. Zwei weitere Angriffe konnte Amanon im letzten Moment parieren. Die Klinge seines Gegners schnellte vor und zurück wie die Zunge eines Reptils und kam ihm immer näher. Amanon fand sich bereits mit seiner Niederlage ab, als Bowbaq plötzlich seine Keule auf die Schulter des Mörders donnerte. Der Schlag war so gewaltig, dass er den Mann über die Reling beförderte.
    Dass einer ihrer Kameraden im brackigen Hafenwasser gelandet war, schien die anderen nicht zu entmutigen. Wäre das Deck größer gewesen oder hätten sie an Land kämpfen müssen, hätten die Angreifer die drei Gefährten in kürzester Zeit besiegt. Keb gelang es kaum, die Männer am Bug in Schach zu halten. Er musste sich auf die Verteidigung beschränken und konnte keine eigenen Angriffe wagen. Bevor Bowbaq und Amanon ihm zu Hilfe kommen konnten, geschah etwas Schreckliches. Drei Männer stürzten sich gleichzeitig auf Keb, und er hatte auf dem regennassen Deck keinen ausreichend festen Stand, um die Attacken zu parieren. Die breite Eisenklinge seiner Lowa spaltete zwar einem der Männer den Schädel, aber die beiden anderen umschlangen seine Knie und seinen Oberkörper und zwangen ihn zu Boden.
    Amanon sah sich plötzlich mit einem wüsten Schrei auf Keb zurennen. Die Wunde an seinem Unterarm pochte höllisch, aber er schonte sich nicht, als er seine Klinge auf das Genick eines der Männer niedersausen ließ. Dadurch gewann Keb genügend Bewegungsfreiheit, um das Handgelenk des zweiten Mannes zu packen und ihm den Dolch zu entwinden. Er stieß die Waffe dem Angreifer tief in den Hals, bevor er sich aufrappelte und erneut seine Lowa in die Höhe riss.
    In der Zwischenzeit hatten mehrere Fremde die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher