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Die Knickerbockerbande 03 - Lindwurmspuk um Mitternacht

Die Knickerbockerbande 03 - Lindwurmspuk um Mitternacht

Titel: Die Knickerbockerbande 03 - Lindwurmspuk um Mitternacht
Autoren: Thomas Brezina
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Selibor kommen gesehen hat, ist er durch die Terrassentür in den Garten und dann direkt in die Hütte gelaufen, wo er sich den Sack über den Kopf gestülpt hat. Möglicherweise wollte er Herrn Selibor den Überfall in die Schuhe schieben. Oder er wollte ihn einfach täuschen.“
    Axel hatte einen Einwand. „Vielleicht hat Herr Rabenstein überhaupt nichts mit dem Versicherungsbetrug zu tun. Eigentlich sollte man sich doch die Firma Knallhofer vornehmen. Wahrscheinlich war es purer Zufall, daß der Lieferwagen vor diesem Haus gehalten hat.“
    „An Zufälle dieser Art glaube ich nicht“, erwiderte Lilo. „Dieser Herr Rabenstein ist nicht astrein. Ich finde, einer von uns sollte noch einmal zu seinem Haus und nachschauen, ob man nicht mehr herausfinden kann. Wir haben noch den Finderlohn für die Geige, mit dem wir die Fahrt bezahlen können.“
    Sie einigten sich, daß Lilo selbst diese Aufgabe übernehmen sollte.
    Nachdem Lieselotte aufgebrochen war, schlenderte Axel zu den Zelten, um Poppi und Dominik alles zu berichten.
    Doch dort fand er sie nicht. Also suchte er sie im Hotel. In der Halle kamen sie ihm aufgeregt entgegengestürmt. Dominik wedelte Axel mit einem Prospekt vor der Nase herum.
    „Wir wissen, wer er ist!“ verkündete er triumphierend.
    „Wer soll wer sein?“
    „Herr Rabenstein ist ein Manager. Er hat die Ausstellung gemanagt, die Lilo unbedingt sehen wollte. In diesem Prospekt steht es. Die Ausstellung mit den ,Tränen des Drachens’. Die sind doch gestohlen worden...“
    „Und dieser Rabenstein... ich meine... Herr Rabenstein hat doch über einen Diebstahl gejammert“, meinte Poppi.
    „Vielleicht ist er selbst der Dieb und will tatsächlich die Versicherung betrügen. Daher ist ihm Herr Selibor also auf der Spur. Der Kerl könnte gefährlich werden. Hoffentlich ist Lilo vorsichtig.“
    „Lilo? Wieso?“ wollte Poppi wissen. Aber Axel hatte nun keine Zeit für Erklärungen. Ihm war etwas eingefallen. Er ließ sich vom Portier die Telefonnummer einer Zeitungsredaktion heraussuchen. Axel wollte den Reporter anrufen, der sie gestern interviewt hatte. Vielleicht wußte er mehr über diesen Herrn Rabenstein.
    Er hatte Glück und erreichte Herrn Klausen. Dieser versprach, sofort im Archiv nachzuschauen. Zum Glück gab es bereits einen Stichwort-Computer, der auf Knopfdruck alle Artikel nannte, in denen der Name Rabenstein erwähnt wurde.
    Axel hatte sich zum Telefonieren in das Zimmer seines Vaters zurückgezogen. Unruhig stapfte er von der Balkon- zur Zimmertür. Dazwischen warf er dem Telefon beschwörende Blicke zu. Endlich klingelte es. Herr Klausen war am Apparat.
    „Dieser Rabenstein hat nicht gerade die beste Presse“, berichtete er. „In den vergangenen fünf Jahren hat er insgesamt drei Pleiten gebaut. Zuerst ist ein Briefmarkenmuseum abgebrannt, das er eingerichtet hat. Danach ist ein Schiff, das ihm gehörte, im Faaker See versunken. Und vor zwei Jahren ist er in Kärnten mit einer Tierschau aufgetaucht. Die Hälfte der Tiere wurde damals vergiftet. Nie konnte ein Täter gefunden werden.“
    Axel bedankte sich für die Information und legte auf. Dieser Rabenstein war wirklich nicht astrein. Er warf einen Blick auf die Uhr. Es war kurz nach halb drei.
    „Wenn Lilo bis sechs nicht zurück ist, verständige ich Frau Fortano. Auch wenn es ein Donnerwetter gibt“, beschloß Axel. Er hatte Angst um Lieselotte.

Rätselhafte Scherben
       
    Per Bus und Taxi war Lilo schnell in der Straße angelangt, wo Herr Rabenstein wohnte. Nun stand sie an der Straßenecke und spähte in Richtung Villa. Es parkten zwei Autos davor. Der Lieferwagen von „Knallhofer & Co.“ und der Sportwagen von Herrn Selibor. Lieselotte traute sich nicht näher heran. Der Versicherungsdetektiv saß in seinem Auto und durfte sie unter keinen Umständen hier sehen.
    Also schlich sie weiter. Soweit sie sich erinnern konnte, war das Grundstück sehr groß. Vielleicht reichte es bis zur nächsten Seitengasse. Dann konnte sie von dort einsteigen.
    Lilo hatte richtig kombiniert. Hinter einem morschen Bretterzaun erkannte sie durch das Gebüsch die Villa. Sie kletterte in den Garten und tappte geduckt zwischen Büschen und dem Zaun in Richtung Haus. Plötzlich stieß sie auf einen eckigen Holzverschlag, von dem ein ekelig muffiger Geruch aufstieg. Es handelte sich um den Komposthaufen. Da sie an der Seite nicht vorbeikam, stieg Lilo einfach darüber. Ihre Turnschuhe versanken in der feuchten Masse aus Gras und
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