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Die Knickerbockerbande 03 - Lindwurmspuk um Mitternacht

Die Knickerbockerbande 03 - Lindwurmspuk um Mitternacht

Titel: Die Knickerbockerbande 03 - Lindwurmspuk um Mitternacht
Autoren: Thomas Brezina
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einem grünen Overall. Nachdem sie im Haus verschwunden war, stieg auch Herr Selibor aus seinem Auto und schlenderte zu der Villa hin. Das Gartentor war nicht verschlossen, und der Detektiv betrat das Grundstück.
    Das Taxi, in dem die Knickerbocker-Bande saß, stand versteckt hinter der Straßenecke. Dort konnten sie von Herrn Selibor nicht entdeckt werden, trotzdem aber alles beobachten.
    Lieselotte zahlte und gab den anderen ein Zeichen, ihr zu folgen. Vorsichtig schlichen sie an den Zäunen entlang bis zu dem Haus, vor dem der Lieferwagen parkte. Weder Herr Selibor noch das Mädchen waren zu sehen.
    Auf Zehenspitzen tappten die vier über den Kiesweg zur Villa. Lilo wollte unbedingt einen Blick in das Haus werfen, um zu sehen, was hier los war. Die Fenster waren aber alle verschlossen. Außerdem waren die Vorhänge zugezogen.
    „Kommt, wir gehen rundherum in den Garten. Vielleicht ist dort die Terrassentür offen“, sagte Lilo leise zu den anderen. Geduckt tappten sie über die Wiese.
    Plötzlich blieb Dominik mit einem Ruck stehen.
    „Was ist denn?“ erkundigte sich Lilo.
    „Pssst!“ zischte Dominik. „Da stöhnt jemand.“
    Axel, Lilo und Poppi lauschten angestrengt. Aber außer dem Gezwitscher der Vögel und den Autos in der Ferne konnten sie nichts hören.
    „Quatsch!“ knurrte Axel und wollte weiter.
    Da polterte es dumpf neben ihm. Erschrocken fuhr er herum. Lieselotte deutete stumm auf einen Holzschuppen, der nur wenige Schritte von ihnen entfernt war. Wieder einmal bewies sie ihren Mut und schritt fest entschlossen auf die Hüttentür zu. Lilo stieß mit dem Fuß dagegen und trat schnell einen Schritt zurück. Knarrend und quietschend schwenkte die Tür nach innen.
    „Hilfe! Hilfe!“ röchelte eine heisere Stimme im Schuppen. Nun stürzten auch die drei anderen zu Lilo und starrten in das düstere Innere der Hütte. Zwischen einem Rasenmäher, Rechen, Sensen und Gerümpel aller Art entdeckten sie einen Schuh.
    Entsetzt deutete Poppi auf eine große Holzkiste. Unter dem Deckel hing eine Hand hervor.

Herr Rabenstein ist gar nicht fein!
     
    Poppi preßte Klarabella eng an sich. Sie wagte nicht, noch einen Blick in die Hütte zu werfen. Axel nahm allen Mut zusammen und ging zu der Holzkiste. Er öffnete den Deckel. Darinnen lag ein Mann, dem jemand einen Jutesack über den Kopf gestülpt hatte.
    „Du, Lilo“, flüsterte Poppi, „ist der tot?“
    Lieselotte legte ihren Arm tröstend um die erschrockene Poppi.
    „Nein, Poppi, keine Angst. Er hat doch vorhin Laute von sich gegeben. Außerdem bewegt er sich.“
    Axel schaute die beiden Mädchen kopfschüttelnd an.
    „Weiber!“ fauchte er. „Statt dem armen Kerl zu helfen, genießen sie die Gänsehautschauer, die ihnen über den Rücken rieseln.“
    Das konnte Lilo nicht auf sich sitzen lassen. Sie marschierte in die Hütte und kniete sich neben die Kiste.
    Vorsichtig band sie den Strick auf, mit dem der Jutesack am Hals des Mannes befestigt war. Der Mann erschrak und schlug wild um sich.
    „Laßt mich! Verschwindet! Banditen! Gauner! Hilfe!“ krächzte er. Lilo wich zur Seite und redete dann beruhigend auf ihn ein. „Wir tun Ihnen nichts. Wir haben Ihre Hilferufe gehört.“
    Der Mann ließ erschöpft die Arme sinken. Nun konnte ihm Lilo den Sack vom Kopf ziehen. Ein hochrotes, dickes Gesicht kam zum Vorschein. Der Mann kniff, geblendet durch das Sonnenlicht, seine kleinen Augen zusammen. Wer war das?
    Er atmete tief durch und erhob sich ächzend aus der Kiste. Keuchend ließ er sich auf dem Kistenrand nieder. „Danke! Danke!“ stieß er hervor. „Er hat mich niedergeschlagen und in die Hütte gezerrt. Ich habe geglaubt, ich muß ersticken. Aber was macht ihr hier? Wer seid ihr?“
    „Mein Name ist Axel, und das sind meine Freunde Lieselotte, Poppi und Do...“ Axel stutzte. Wo war Dominik geblieben? Gerade vorhin hatte er noch vor der Hütte gestanden.
    Lieselotte half dem Mann auf die Beine und führte ihn aus dem Schuppen. „Sind Sie Herr Knallhofer?“
    Als Antwort lachte der Mann laut auf. „Wie kommst du denn darauf?“
    „Weil ein Lieferwagen der Firma Knallhofer vor Ihrem Gartentor parkt. Die Fahrerin besitzt einen Schlüssel zu diesem Haus.“
    „Na und? Deshalb muß sie doch nicht mit mir verwandt sein. Oder?“
    Lilo schüttelte den Kopf. Wieso hatte sie nur so einen Unsinn kombiniert? Das passierte ihr nur höchst selten.
    „Knallhofer ist eine Elektrofirma, die in meinem Haus zur Zeit sämtliche Leitungen erneuert. Ein
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