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Die Knickerbocker Bande 41 - Die Hand aus der Tiefe

Die Knickerbocker Bande 41 - Die Hand aus der Tiefe

Titel: Die Knickerbocker Bande 41 - Die Hand aus der Tiefe
Autoren: Thomas Brezina
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einzuschüchtern, und ich wette, er weiß etwas über die Bucht und den Taucher, wenn er es nicht gar selbst ist!“ sprudelte es aus Lilo hervor.
    Inga berichtete, daß sie mit Ulla telefoniert hatte. Das Mädchen hatte ihr kurz zugehört, aber als die Sprache auf den Läufer gekommen war, hatte es einfach aufgelegt.
    Axel und sie waren daraufhin zu Ullas Haus gegangen, hatten jedoch das Mädchen nicht angetroffen. Und Ullas Mutter wußte nicht, wohin sie unterwegs war. Sie hatten noch zweimal angerufen, aber es hatte sich niemand gemeldet.
    „Es geht um einen Schatz - ich wette, auf dem Grund der Bucht liegt ein Schatz, und jemand will ihn heben. Ohne Zeugen natürlich, damit er ihn ganz für sich behalten kann. Sachen, die nahe an der Küste gefunden werden, müssen nämlich den Behörden übergeben werden“, überlegte Lieselotte.
    Dominik polierte seine Brille und meinte: „Unser Schatzsucher wird sicher bald zuschlagen wollen. Es waren in den letzten Tagen zu viele Menschen in der Schwarzen Bucht.“
    „Warum hat er eigentlich damit so lange gewartet?“ fragte sich Axel.
    Lilo kannte die Antwort: Jörgen! Jörgen hatte die Schwarze Bucht ständig im Auge behalten, um zu verhindern, daß die letzte Ruhe der Wikinger gestört wurde.
    „Was machen wir jetzt?“ erkundigte sich Dominik ratlos.
    Die Junior-Detektive wußten, daß sie nicht einen wirklichen Beweis in der Hand hatten.
    „Bitte bleibt von der Bucht weg! Denkt an den letzten Anruf!“ warnte Inga.
    „Da haben wir schon schlimmere Drohungen bekommen!“ erklärte Axel großspurig.
    Die Knickerbocker berieten sich lange und entschlossen sich nach langem Hin und Her, die Schwarze Bucht vorsichtig zu beobachten. Von nun an wollten sie sich dem unheimlichen Ort nur noch über die Klippen und durch die Heide nähern.
    Sie würden also nicht den Weg, der zu Jörgens Haus führte, nehmen, sondern durch das hüfthohe Gras schleichen. Es bot gute Deckung, wenn man sich ein wenig gebückt bewegte.
    Alle zwei Stunden gingen zwei der fünf Freunde zur Bucht, um nachzusehen, ob sich etwas ereignen würde. Außerdem versuchten sie, Ulla aufzutreiben und mehr über den Läufer in Erfahrung zu bringen.
    Der Nachmittag und der nächste Tag vergingen ohne besondere Vorkommnisse. Die Knickerbocker kamen in ihren Ermittlungen keinen Millimeter weiter und ärgerten sich darüber sehr. Onkel Jens rief an und teilte ihnen mit, daß er erst am Abend des darauffolgenden Tages zurückkommen werde. Er ging eigentlich niemandem ab.
    Am Dienstagnachmittag zogen von Westen her schwarze Wolken über Fyrekit, die sich zu drohenden Gebirgen auftürmten.
    Und gegen sieben brach ein Unwetter los, wie es die JuniorDetektive noch nie erlebt hatten.
    Die Blitze schienen den schwarzen Himmel zu zerreißen. Und der Donner ließ die Fensterscheiben klirren und die Häuser bis in die Grundmauern erbeben. Ein Sturm erhob sich, der manche Bäume fast bis zum Boden bog und unerbittlich an den Läden und Dachschindeln zerrte. Er heulte und jaulte schaurig und hatte eine derartige Kraft, daß er den Vorbau des Hauses zerstörte und die Latten der Einfassung wie Zündhölzer durch den Garten wirbelte und landeinwärts trieb.
    Die Bande kauerte im Wohnzimmer und blickte mit mulmigen Gefühlen im Bauch in das Gewitter hinaus. Sie konnten nur hoffen, daß das Haus den Naturgewalten standhielt.
    Abgebrochene Äste krachten gegen die Wände und die Fenster, und Blätter und Gräser blieben an den nassen Scheiben kleben. Die Blitze tauchten die Landschaft in gespenstisches Licht. Plötzlich faßte Poppi Lieselotte am Arm und flüsterte: „Es ist jemand vor dem Haus!“ - Der Läufer war da!
Ein folgenreicher Streich
    Lilo gab Axel mit dem Kopf ein Zeichen. Er mußte ihr jetzt beistehen! Der Läufer war keinesfalls zu unterschätzen.
    Die beiden Knickerbocker drehten alle Lichter ab und liefen nach oben. Lilo stellte sich an ein Fenster, von dem aus sie den Garten hinter dem Haus übersehen konnte. Axel beobachtete das Grundstück vor dem Haus.
    Wieder zerriß ein Blitz die Dunkelheit. Die Bäume und Sträu- cher wurden einen Augenblick lang beleuchtet und warfen bizarre Schatten.
    Lilo hatte die Gestalt entdeckt. Sie stand unter einem Apfelbaum und hatte sich ihre Jacke schützend über den Kopf gezogen. Sie war triefnaß - es war nicht der Läufer!
    Schnell holte das Superhirn eine Taschenlampe und raste damit ins Erdgeschoß. Es rannte zum Küchenfenster und leuchtete zum Apfelbaum.
    „Ulla!“
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