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Die Knickerbocker Bande 41 - Die Hand aus der Tiefe

Die Knickerbocker Bande 41 - Die Hand aus der Tiefe

Titel: Die Knickerbocker Bande 41 - Die Hand aus der Tiefe
Autoren: Thomas Brezina
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jemand anderer dahinterstecken.
    Lilo fiel der Besuch ein, den Jörgen gestern gehabt hatte. Der Gast hatte doch von „morgen“ gesprochen und eine Abmachung erwähnt.
    Morgen war heute. Heute wurde also ein Vertrag eingelöst. Aber was war bloß vereinbart worden?
    „Wir müssen in die Schwarze Bucht!“ stellte Lilo fest. „Wir müssen hin und schauen, was sich dort abspielt. Jörgen setzt alles daran, uns vom Meer fernzuhalten. Er versteckt etwas. Vielleicht geht es tatsächlich um einen Schatz, von dem nur er weiß.“
    Axel, Poppi und Dominik hatten begriffen, daß Lilo von ihrem Vorhaben nicht abzubringen war.
    „Okay! Wir gehen aber gemeinsam!“ beschloß Axel. „So sind wir am stärksten. Keiner bleibt da.“
    Ulla zögerte.
    „Du kommst auch mit! Vielleicht erfahren wir etwas über deine Schwester!“ meinte Lilo.
    Das überzeugte Ulla. Sie wollte die Knickerbocker und Inga begleiten.
    Draußen tobte das Gewitter. Die Blitze entluden sich so schnell hintereinander, daß sie den Himmel in ein glühendes Spinnennetz verwandelten.
    „Wollen wir es wirklich wagen?“ fragte Dominik unsicher.
    „Was ist mit dir? Hast du Angst um deine Frisur?“ platzte Lilo heraus. Dominik zeigte ihr die Zunge. Etwas Besseres fiel ihm nicht ein.
    Inga holte alle wasserdichten Sachen, die sie auftreiben konnte. Es gab jede Menge Regenjacken und sogar wasserdichte Hosen im Haus, weil Onkel Jens ein leidenschaftlicher Segler war. Inga verteilte die Klamotten.
    „Fertig?“ fragte Lilo.
    Alle nickten.
    „Dann los!“ rief das Superhirn und stieß die Tür auf. Ulla, Inga und die Junior-Detektive tappten in den strömenden Regen hinaus.
    Es dauerte nicht einmal drei Minuten, bis sie alle durch und durch naß waren - und das trotz des Ölzeugs aus den Beständen von Poppis Onkel. Es goß wie mit Kübeln. Manchmal glaubten die Knickerbocker, nicht einmal mehr richtig atmen zu können, weil ihnen die Wassermassen mit so ungeheurer Wucht ins Gesicht schlugen.
    Es schien ihnen wie eine Ewigkeit, bis sie endlich die Klippen erreichten. Lieselotte führte sie zu der Stelle, von der aus man den besten Blick über die Schwarze Bucht hatte.
    „Ein Schiff!“ schrie Dominik.
    Durch den Torbogen der Klippen, der die Bucht vom offenen Meer trennte, war ein ungefähr dreißig Meter langes, recht plump wirkendes Schiff hereingeglitten. Es ankerte mitten in der Bucht und hatte einen Metallkran ausgefahren. Der Arm war seitlich über die Reling geschwenkt, und gerade wurde eine Kette in die Tiefe gelassen.
    „Der Schatz! Sie holen ihn jetzt herauf!“ schnaufte Lieselotte.
    Wieder zerrissen mehrere Blitze den Himmel. Diesmal waren es drei, die knapp nacheinander die Klippen in ein schauriges Licht tauchten.
    Ulla kreischte vor Schreck auf und griff nach Axels Arm. Der Knickerbocker drehte sich in die Richtung, in die sie starrte, konnte aber nichts mehr erkennen. Es war bereits wieder dunkel.
    Der Donner ließ die Felsen erbeben.
    Schon entlud sich der nächste Blitz. Er fuhr genau hinter dem Torbogen ins Meer.
    Die Junior-Detektive folgten Ullas Blick und sahen auf einem nahen Felsen die Umrisse eines Mannes. Die Gestalt in der Nähe des Wasserfalls hatte die Arme zum Himmel gestreckt. Sie schien etwas zu brüllen.
    Während die Knickerbocker wie gebannt hinschauten, tat sich in der Bucht etwas, das ihnen entging.
    An Bord des Kranschiffes erschienen mehrere Seeleute, die im Licht der Blitze die sechs Schatten auf der Klippe entdeckt hatten, die ihr Treiben beobachteten.
    Jemand griff nach seinem Fernglas und richtete es auf die Knik- kerbocker und die beiden Mädchen. Die Leute an Bord des Schiffes berieten sich kurz. Ein Ruderboot legte ab und setzte zum Strand über.
    Der Mann beim Wasserfall hatte die sechs Neugierigen auch bemerkt. Er drohte ihnen mit geballter Faust, wand sich wie in
    Krämpfen und schien mit seinem Gebrüll den Donner übertönen zu wollen.
    „Das ist Torben!“ rief Ulla.
    Torben trug nur eine weiße Hose und ein weißes Hemd. Sein Haar hing ihm schwer und naß in den Nacken.
    Ein heftiger Windstoß fegte völlig unerwartet über die Klippe hinweg und drückte die Knickerbocker, Ulla und Inga zu Boden. Torben aber brachte er aus dem Gleichgewicht. Der Bursche ruderte wild mit den Armen, bevor er den Wasserfall in die Tiefe stürzte.
    Ulla sah ihn hinter der Felskante verschwinden und stieß einen verzweifelten Schrei aus. Lilo legte ihr den rechten Arm um die Schulter und versuchte sie zu beruhigen.
    Ulla
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