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Die Knickerbocker Bande 20 - Insel der Ungeheuer

Die Knickerbocker Bande 20 - Insel der Ungeheuer

Titel: Die Knickerbocker Bande 20 - Insel der Ungeheuer
Autoren: Thomas Brezins
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und einschmelzen lassen. Stavros aber hat behauptet, daß der Kopf des Kolosses noch immer vor der Küste im Meer läge. Ich habe dadurch eine hübsche Stange Geld verdient. Es sind nämlich Hunderte Taucher mit meinen Booten hinausgefahren, um nach dem Koloß zu tauchen. Gefunden haben sie natürlich nichts. Tja, das ist eben Stavros, der Märchenonkel von Rhodos!“
    Die beiden Knickerbocker waren enttäuscht. Irgendwie hatten sie gehofft, daß die Sache mit Atlantis wahr ist. Trotzdem blieb das Ungeheuer. Das hatte Axel gesehen, und der Junge wagte es, nach Panajotis’ Meinung zu fragen. Der Grieche grinste wieder breit und meinte: „Ein Scherz! Ein Spaß! Ein Ulk! Rhodos ist eine Ferieninsel, da spielen die Leute einander Streiche.
    Ihr scheint in einen verwickelt worden zu sein. So, und jetzt muß ich euch hinauswerfen. In wenigen Minuten kommen wichtige Geschäftspartner, die viele Schiffe mieten wollen. Ich habe noch einiges vorzubereiten.“
    Die Junior-Detektive verabschiedeten sich und traten in die Nachmittagshitze hinaus. Stumm schlenderten sie durch die schmale Gasse und bogen um die Ecke in Richtung Hafen, wo zahlreiche bunte Boote schaukelten. Irgendwie kamen sie sich sehr dämlich vor.
    „Ein Gefühl werde ich nicht los“, sagte Lilo nach einer Weile. Axel blickte sie fragend an. „Ich glaube, dieser Panajotis hat uns belogen. Das Monster war sicher kein Streich. Und die Gespräche, die du gehört hast, haben auch nicht gerade nach einem Scherz geklungen.“ Axel runzelte die Augenbrauen. „Ja, schon, aber es war auch nur der Verdacht von Panajotis. Was ist daran gelogen?“ Lilo zwirbelte ihre Nasenspitze auf Hochtouren. Sie wußte es nicht. Sie hatte keine Ahnung. Es war nur ein Gefühl, aber das war zuwenig. Plötzlich packte sie ihren Kumpel am Arm und gab ihm mit dem Kopf ein Zeichen zurückzugehen. „Ich will die wichtigen Geschäftspartner sehen“, flüsterte das Mädchen.
    Die beiden Junior-Detektive schlichen bis zum Hauseck vor, von wo aus das Gäßchen abzweigte, in dem sich das Büro des Bootsverleihers befand. Sie preßten sich an die Wand und spähten vorsichtig hinein. Kein Mensch war zu sehen. An die Mauer gedrückt, tasteten sie sich nun zum Fenster von Panajotis’ Haus. Falls der Grieche hinausblickte, durfte er sie unter keinen Umständen entdecken.
    „Sie waren hier! Zu zweit!“ hörten sie den Mann sagen. Redete er mit jemandem am Telefon, oder war wer bei ihm? „Und?“ fragte eine Männerstimme. Axel zuckte zusammen und wurde bleich wie die weiße Hauswand. „Wieso hast du die beiden nicht verschwinden lassen?“ erkundigte sich eine Frauenstimme. Sie schien beim Reden zu hecheln wie ein Hund, dem zu heiß war. Lilo schaute Axel fragend an. Verständnislos schüttelte sie Kopf und Schultern, als wollte sie sagen: „Was soll das? Ist dir schlecht?“ Der Junge war normalerweise nicht sehr schreckhaft. Aber diesmal schienen seine Nerven nicht mitzuspielen. Er ließ sich an der Hausmauer zu Boden gleiten und schluckte. Seine Knickerbocker-Freundin hatte wenig Mitleid. „Spinnst du?“ flüsterte sie. „Das... das sind der Mann und die Frau, die mich entführt haben“, stieß Axel hervor. Mit einem Schlag tauchte vor seinen Augen das Ungeheuer wieder auf. Der verzerrte Mund öffnete sich, und nadelspitze, lange Zähne wurden gebleckt. Es brüllte, es geiferte und spuckte und stürzte sich auf den Jungen. Natürlich spielte sich das alles nur in seinem Kopf ab, aber in diesem Moment war das Monster für Axel da. Es schien über ihm zu schweben und sich auf ihn zu stürzen. Durch die beiden Stimmen war die Erinnerung wieder erwacht und drohte, den Jungen nun zu erdrücken.
    Der Knickerbocker sprang auf und stürzte blindlings davon. Dabei übersah er eine Katze, die auf der Straße mit einer Feder spielte. Er trat dem Tier auf den Schwanz, und es jaulte entsetzt auf. Axel taumelte zurück und stieß dabei gegen die Mülltonnen, die donnernd und klirrend umfielen. Lieselotte rannte los, um ihrem Kumpel aufzuhelfen, der völlig verwirrt zwischen den Metalltonnen lag. Als sie sich zu ihm bückte, hörte sie hinter sich eine Tür schlagen. Schritte kamen, und eine breite Hand packte sie von hinten und preßte sich auf ihren Mund. Das Mädchen versuchte, sich zu wehren. Die Folge war, daß Daumen und Zeigefinger der Hand ihre Nase zuhielten und sie keine Luft mehr bekam. Eine staubige Decke wurde ihr über den Kopf geworfen. Deshalb war es für das Superhirn unmöglich,
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