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Die Knickerbocker Bande 20 - Insel der Ungeheuer

Die Knickerbocker Bande 20 - Insel der Ungeheuer

Titel: Die Knickerbocker Bande 20 - Insel der Ungeheuer
Autoren: Thomas Brezins
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Viertelstunde, als der Gesang noch immer nicht beendet war, schlug Lilo vor: „Komm, wir schauen nach, was da los ist. Nur hier hocken und zittern ist zuwenig.“ Jetzt erst bemerkte sie, wie groß ihre eigene Angst war. Rund um sie konnten tausend Gefahren lauern und sich jederzeit auf sie stürzen. Sie wußten nicht, wer in dieser Höhle ihre Feinde waren und wo sie sich versteckten.
    Die Angst hämmerte und bohrte in den beiden Junior-Detektiven. Sie zog die Kraft aus ihren Armen und Beinen und schaffte Chaos in ihren Köpfen.
    Axel und Lieselotte mußten sich sehr zusammenreißen und zwingen, aufzustehen. Die zwei zerquetschten die Hand des anderen fast, denn sie konnten sich nur aneinander und sonst nirgendwo festhalten. Je näher sie an die Gangöffnung kamen, desto lauter und klarer wurde der Gesang. Sie streckten die Köpfe in den Tunnel, der roh in den Fels gehauen war, und entdeckten, daß er nach ungefähr zwanzig Schritten eine Biegung machte. Dort war auch das rote Licht stärker.
    Auf Zehenspitzen tappten die Knickerbocker-Kumpels weiter. Nur keinen Laut verursachen. Nur nicht bemerkt werden, bevor sie wußten, mit wem sie es zu tun hatten. Jetzt war es soweit. Sie hatten den Knick des Ganges erreicht und blickten um die Ecke. Nur wenige Meter weiter mündete er in eine niedere Höhle. In der Mitte stand ein altertümlicher, schwarzer Dreifuß mit einer breiten Messingschale, in der ein helles Feuer loderte. Die Flammen erschienen den beiden Junior-Detektiven eigentümlich rot. Es handelte sich also um kein gewöhnliches Feuer.
    „Dort... eine Frau“, zischte Axel und deutete mit dem Finger hinter das Feuer. Nun entdeckte sie auch Lieselotte. Es handelte sich um eine großgewachsene Frau mit sehr langem, blondem Haar und einem ungewöhnlich breiten Kopf. Sie stand mit dem Rücken zu den beiden Freunden und hatte einen bodenlangen, glitzernden Mantel umgehängt.
    Der Schein des Feuers zauberte einen gruselig tanzenden Schatten ihrer Figur auf die Höhlenwand.
    Es gab keinen Zweifel, die Frau war es, die sang. Aber aus ihrer Richtung kamen auch die anderen Stimmen. Wie war das möglich?
    „Tretet näher“, forderte sie die singende Stimme auf. Axel und Lieselotte zuckten zusammen, als hätte jemand eine Peitsche auf sie niedersausen lassen. Wieso wußte die Frau, daß sie hier waren? Sie hatte doch keine Augen auf dem Rücken.
    „Tretet näher!“ wiederholte sie ihre Aufforderung. Zaghaft machten die zwei einige Schritte in ihre Richtung. „Kommt zu mir!“ lud die Frau sie ein. „Was wird hier gespielt?“ japste der Junge. „Wenn ich das wüßte...“, stammelte Lieselotte hilflos. „Ich warte auf euch!“ trällerte die Frau. „Wie mit Engelszungen“, fiel Lieselotte zu ihrem Tonfall ein. Auf jeden Fall nützte das Locken. Axel und Lilo kamen näher und näher. Sie konnten gar nicht anders. Ihre Füße gingen fast von allein.
    Die Knickerbocker marschierten an der Feuerschale vorbei und standen nun bereits so nahe an der Frau, daß sie nach ihr greifen konnten.
    Da riß der Gesang ab, und die Frau drehte sich mit einem Ruck herum. Ihr weiter Mantel erhob sich wie eine Scheibe, in deren Mitte die Frau stand. „Die Haare... die Haare sind keine Haare, sondern ein hoher Kragen!“ schrie Lieselotte. Es handelte sich tatsächlich um einen hohen Kragen, hinter dem der Kopf der Frau verborgen war.
    Ihr Gesicht war schneeweiß mit blutroten Lippen und tiefen, schwarzen, blitzenden Augen. Es war ein bösartiges, grausam verzerrtes Gesicht mit tiefen Furchen um den Mund.
    Das Schrecklichste an dem Kopf war allerdings das Haar. Es bestand aus Hunderten Schlangen, die sich wild krümmten und drohend die Mäuler aufrissen. In jedem waren zwei spitze Giftzähne zu erkennen.
    Die Frau stieß nun einen gellenden, schaurigen Schrei aus, der durch den Hall der Höhle noch verstärkt wurde. Die Schlangen auf ihrem Kopf stimmten mit schrillen Stimmen in das Geschrei ein.
    Flucht! Das war der einzige Gedanke der beiden Knickerbocker. Sie drehten sich um und rannten los. Aber sie kamen nicht weit.

Angriff der Ungeheuer
     
     
    Spitze Lanzen schossen aus dem Boden und bildeten einen runden Käfig um Axel und Lieselotte. Die Stangen standen so eng beisammen, daß ein Durchschlüpfen völlig unmöglich war. Die zwei Freunde saßen in der Falle. Sie hatten dabei noch Glück im Unglück gehabt. Ein Schritt weiter, und Axel wäre von unten aufgespießt worden.
    Die Herzen der Junior-Detektive rasten. Die Angst
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