Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Knickerbocker Bande 19 - Die Gruft des Barons Pizza

Die Knickerbocker Bande 19 - Die Gruft des Barons Pizza

Titel: Die Knickerbocker Bande 19 - Die Gruft des Barons Pizza
Autoren: Thomas Brezina
Vom Netzwerk:
wegfahren.“
    Der Mond schien Mitleid mit Antonello und der Knickerbocker-Bande zu haben und kam in diesem Augenblick fast voll und rund hinter einer Wolke zum Vorschein. Sein Licht war schwach, aber es reichte aus, um den Verlauf der Fahrbahn notdürftig zu erkennen. Antonello löste die Bremse und rollte los. „Axel, drück den Türschließer nieder“, befahl er. „Falls einer dieser Kerle doch aus seinem Versteck kommt und die Tür aufreißen möchte.“
    Der Junge tat, was ihm Lilos Cousin angeordnet hatte, und hörte, wie die Verriegelung einrastete. Die Autotür konnte nun von außen nicht mehr geöffnet werden.
    Poppi schwitzte und klammerte sich mit aller Kraft an der Lehne des Fahrersitzes fest. Lilo kaute vor Aufregung so heftig an ihren Zopfspitzen, daß sie den Mund voller Haare hatte. Dominik knabberte an seinen Nägeln, und Axel hatte sich auf seine Hände gesetzt, weil er nicht zeigen wollte, wie heftig er zitterte.
    Der junge Italiener preßte das Gesicht gegen die Windschutzscheibe und achtete genau auf den Verlauf der Straße. Jede falsche Lenkradbewegung konnte nun den tödlichen Absturz in die Tiefe bedeuten.
    Nachdem Lilos Cousin eine starke Rechtskurve genommen hatte, hörte er, wie hinter ihm ein Motor laut aufjaulte. Ein gleißender Lichtblitz zuckte durch die Hinterscheibe, und Bruchteile von Sekunden später bekam Antonellos Sportwagen von hinten einen Stoß und wurde nach vorn geschleudert. Metall krachte und quietschte, und Glas splitterte. Das Auto, das die geheimnisvollen Straßenräuber vertrieben hatte, war in der Dunkelheit aufgefahren. Axel, Lilo, Poppi und Dominik wurden zuerst nach vorn und gleich darauf zurückgeschleudert. Sie hatten keine Kontrolle mehr über ihre Köpfe, die wie das Ende einer Peitsche durch die Luft schnalzten.
    Abermals krachte es, und ein Funkenregen stob durch die Dunkelheit. Antonellos Wagen war gegen die Leitplanke gestoßen. Durch den Aufprall wurde das Auto zurück auf die Fahrbahn geschleudert und drehte sich einmal um die eigene Achse. Dabei prallte es mit dem hinteren Ende abermals gegen die Absperrung, die am Straßenrand errichtet war. Diesmal hielt die rostige, altersschwache Metallschiene aber nicht mehr stand und brach. Der Sportwagen sackte mit einem Ruck ab, als hätte jemand in nur einer Sekunde die Luft aus beiden Hinterreifen gesaugt. Danach stand das Fahrzeug still.
    Der Wagen, der in Antonellos Fahrzeug gekracht war, befand sich wenige Meter entfernt. Aber statt Antonello und den Knickerbockern zu Hilfe zu eilen, ließ der Fahrer den Motor an und raste in die Dunkelheit. Er schien nur einen Gedanken im Kopf zu haben: Flucht.
    Antonello schickte ihm einen Schwall von Schimpfwörtern und Flüchen nach und riß den Wagenschlag auf. Er setzte seinen Fuß nach draußen und erstarrte.
    „Keine Bewegung!“ befahl er. „W... w... was ist?“ wollte Axel wissen. „Keine Bewegung, bleibt völlig ruhig!“ Jetzt erst spürten die vier Freunde, daß der rote Sportwagen wippte. Er schwankte langsam und unter gespenstischem, fast jammerndem Knarren vor und zurück. Lilo und Dominik wußten sofort, was geschehen war. Beiden blieb vor Schreck fast das Herz stehen.

Am Rande des Abgrunds
     
     
    Nun erkannten auch die anderen beiden, daß die Hinterräder sich nicht mehr auf der Fahrbahn befanden. Sie hingen über die Kante der Straße hinaus. Der Wagen war kurz vor dem Absturz in das Meer. Wie hoch die Steilwand an dieser Stelle war, konnte man in der Finsternis allerdings nicht abschätzen. Vielleicht drei Meter, vielleicht aber auch fünf, zehn oder mehr. Das Rauschen des Meeres und der Donner der Wellen, die gegen die Küste schlugen, klangen auf jeden Fall beängstigend.
    Die Junior-Detektive hatten schon viele Abenteuer erlebt und zahlreiche Gefahren bestanden. Doch diese Sekunden würden sie nie vergessen.
    Jede Sekunde konnte der alles entscheidende letzte Ruck kommen, der ihren Tod bedeuten würde. Das Leben von Axel, Lilo, Poppi und Dominik hing nicht einmal mehr an einem seidenen Faden.
    Es knirschte, und der Sportwagen bewegte sich einige Zentimeter nach hinten. Der Schreck löste die Verkrampfung der Knickerbocker, und sie stießen einen lauten, angsterfüllten Schrei aus.
    „Still!“ fuhr sie Antonello an. „Haltet das Maul!“ Die vier Freunde verstummten, als hätte ihnen jemand den Strom abgedreht, und erstarrten abermals. Antonello sprach langsam und hatte Mühe, die Worte über die Lippen zu bekommen. „Ich werde mich nun
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher