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Die Knickerbocker Bande 19 - Die Gruft des Barons Pizza

Die Knickerbocker Bande 19 - Die Gruft des Barons Pizza

Titel: Die Knickerbocker Bande 19 - Die Gruft des Barons Pizza
Autoren: Thomas Brezina
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Knickerbocker-Bande zögerte nicht lange. Nun war Tempo angesagt. Lilo, die in der Mitte der Rückbank saß, beugte sich nach vorn und tastete nach der Fensterkurbel. Zum Glück hatte der Wagen keine elektrischen Fensterheber, sondern gute, altmodische Kurbeln. Es gelang dem Mädchen bereits beim ersten Anlauf, das Fenster ungefähr drei Zentimeter zu öffnen, worauf ein Wasserschwall ins Innere des Fahrzeuges strömte.
    Die Geräusche rund um die drei Junior-Detektive steigerten sich zu einem gruseligen Konzert, das immer lauter wurde. Das Blech des Autos knarrte wie eine altersschwache Hängebrücke. Das Wasser donnerte von außen gegen die Karosserie und plätscherte im Inneren wie in einem Hallenbad.
    Lilo, Poppi und Dominik husteten und spuckten, da ihnen das Salzwasser in Mund und Nase spritzte. Mittlerweile stand es den drei Freunden bereits bis zur Brust, und Lilo kämpfte sich wieder nach vorn und packte den Türöffner. Sie zog daran und stemmte sich mit aller Kraft gegen den Wagenschlag. Aber er bewegte sich nicht. Die Taschenlampe entglitt ihr und verlöschte. „Tief einatmen und die Luft anhalten. Packt meinen Pulli!“ schrie sie in die Dunkelheit.
    Das Wasser füllte bereits fast den gesamten Wagen aus. Lilo warf sich abermals gegen die Tür, aber vergeblich. Das Mädchen begann am ganzen Körper zu zittern. Es spürte weder Kälte noch Wärme, sondern nur noch Panik. Es mußte jeden Muskel seiner Arme anspannen, um die Finger zum Verriegelungsknopf hinbewegen zu können. Vielleicht war er wieder eingerastet?
    Von hinten spürte es die strampelnden Bewegungen seiner Kumpels. Sie pufften und drängten und wanden sich vor Verzweifelung und Furcht. Lieselotte zerrte am Verriegelungsknopf und spürte, wie er sich nach oben bewegte. Er war also tatsächlich wieder eingerastet. Blitzschnell zog sie den Türöffner. Nun mußte sie noch einmal alle Kräfte aufbieten, um die Tür aufzustoßen.
    Aber plötzlich war das Blech fort. Vor ihr lag das Meer. Das kühle Salzwasser, aus dem ein warmer, menschlicher Arm auftauchte und sich ins Innere des Autos schlängelte.
    Lieselotte bekam mit, daß sie aus dem Wagen gezerrt wurde und Poppi und Dominik wie Kletten an ihr hingen und mitgezogen wurden. Danach herrschte Nacht um das Mädchen. Nasse, schwarze Nacht.

Der rote Ferrari
     
     
    Es war drei Uhr in der Früh, und in der gemütlichen Wohnstube von Mama Sophia brannte noch immer Licht. Mama Sophia war um drei Ecken mit Lieselotte verwandt, und Lilo hatte deshalb immer Tante Sophia zu ihr gesagt. Antonello war Sophias Sohn, und weil es am einfachsten war, hatte ihn Lieselotte immer als ihren Cousin bezeichnet.
    Mama Sophia war eine Frau, die wußte, wie die Sachen laufen sollten. Sie trug stets einfache Kleider, hatte das graue Haar zu einem Knoten hochgesteckt und war gewohnt, daß geschah, was sie verlangte.
    In dieser Nacht allerdings war sie außer sich. Sie saß am Küchentisch, den Kopf in die Hand gestützt, und betete. Neben ihr kauerten Axel, Poppi und Dominik auf den etwas abgewetzten Stühlen und knabberten an Wassermelonen. Antonello stand am Fenster und blickte in die Nacht hinaus.
    „Bambini“, flüsterte Mama Sophia zärtlich und strich Poppi über das Haar. Immer wieder warf sie einen Blick zum Telefon und hob die Hand, um zum Hörer zu greifen und zu wählen. Doch dann ließ sie es bleiben. Der Anruf von Lilos Eltern blieb ihr nicht erspart. Aber was änderte es, wenn sie die Familie Schroll mitten in der Nacht aus dem Bett riß?
    „Das... das waren keine Straßenräuber“, sagte Antonello leise. „Diese Leute haben uns aufgelauert. Aber was wollten sie von mir?“
    Dominik hob den Kopf und meinte: „Mafia... das war bestimmt die Mafia.“ Mama Sophia zuckte bei diesem Wort zusammen. Sie warf ihrem Sohn einen strengen Blick zu und fragte scharf: „Antonello, was hast du angestellt? Sag es mir auf der Stelle!“
    Antonello schüttelte den Kopf. „Nichts, Mama. Gar nichts. Wirklich nichts!“
    „Eure Rettung ist ein Wunder!“ murmelte Sophia und reichte Lieselotte eine Tasse Tee. Obwohl sie nicht mehr bei vollem Bewußtsein gewesen war, hatte das Mädchen mit den Beinen geschlagen und war zur Wasseroberfläche getaucht. Als Lilo den Kopf aus dem Wasser streckte, waren die Lebensgeister zum Glück zurückgekehrt. Sie erkannte Antonello neben sich, der Poppi und Dominik über Wasser hielt. Der junge Italiener war ins Wasser gesprungen und dem versinkenden Fahrzeug nachgetaucht. Ohne ihn
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