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Die Knickerbocker Bande 19 - Die Gruft des Barons Pizza

Die Knickerbocker Bande 19 - Die Gruft des Barons Pizza

Titel: Die Knickerbocker Bande 19 - Die Gruft des Barons Pizza
Autoren: Thomas Brezina
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Es war nicht die Todesgefahr, die sie völlig fertigmachte, sondern die totale Machtlosigkeit. Die drei Knickerbocker-Freunde waren auf der schmalen Rückbank eingezwängt und konnten sich nicht befreien. Durch Axels Panikanfall war jede Hoffnung auf Rettung aus dem absturzgefährdeten Fahrzeug dahin.
    Das Knirschen der Steine, das Kratzen der Felsen über das Blech, die hohen, schrillen, quietschenden Töne bohrten sich wie lange Nadeln in ihre Ohren und Gehirne. Die Welt schien kopfzustehen. Oben war nicht oben, und wo unten war, wußten sie nicht mehr. Den drei Freunden war, als würden sie nicht nur in einen Abgrund, sondern ins totale Nichts stürzen. Es war das Ende, aus dem es keine Rückkehr gab.
    Ihre Schreie beim Fall hörten sie selbst wie aus weiter Ferne. Ihre Körper spürten sie nicht mehr. Es war, als hätten sie sich aufgelöst.
    Erst der Aufprall des Sportwagens auf der Wasseroberfläche brachte sie wieder zu Bewußtsein. Er war wie ein Peitschenknall, der ihnen die Augen, Ohren und Gedanken öffnete. Lieselotte hob den Kopf und sah durch die Windschutzscheibe die Felswand. Sie erkannte ungefähr drei Meter höher die zerstörte Leitplanke und ihren Cousin Antonello, der ihnen nachblickte und wie ein aufgescheuchtes Huhn hin- und herrannte.
    „Hilfe!“ schrie Poppi.
    „Ich will nicht ertrinken! Ich will nicht sterben!“ brüllte Dominik und schlug mit den Armen um sich.
    „Mama!“ kreischte Poppi und versuchte aufzuspringen. Sie warf sich auf Lilo und krallte sich verzweifelt an ihr fest. Das Superhirn der Knickerbocker-Bande bewies in diesen Sekunden wieder einmal, daß es etwas beherrschte: auch in den gefährlichsten und bedrohendsten Lagen einen klaren und kühlen Kopf zu bewahren.
    Nun mußte jeder Handgriff stimmen. Es durfte dem Mädchen kein Fehler unterlaufen. Nur so war es möglich, vielleicht aus dem schnell sinkenden Fahrzeug lebendig zu entkommen. Um ihre Freunde zur Vernunft zu bringen, versetzte ihnen Lilo zwei schallende Ohrfeigen.
    Das wirkte. Poppi und Dominik verstummten und starrten sie mit weit aufgerissenen Mündern an. „Abschnallen! Hat jemand noch seinen Sicherheitsgurt angelegt?“ rief Lieselotte. Als sich keines der beiden jüngeren Mitglieder der Bande bewegte, nahm Lilo die Sache selbst in die Hand. An Poppis Brust entdeckte sie einen Gurt und löste in fieberhafter Eile das Schloß. Erst beim dritten Versuch ließ es sich öffnen. Lieselotte befreite das Mädchen, und mit zwei schnellen Griffen löste es die Sperren der Vordersitze. Sie trat gegen die schwarzen Schalen aus Hartplastik, worauf sie ein Stück nach vorn fuhren und die Lehnen nach vorne klappten. Der Weg zu den Türen war also frei.
    „Wir müssen... raus... raus!“ stammelte Dominik. Poppi keuchte nur und deutete mit dem Zeigefinger auf das Seitenfenster. Im bleichen, schwachen Mondlicht war der Wasserspiegel zu erkennen, der schnell höher stieg. Das Auto war bereits fast zur Gänze versunken. Die ersten Wellen schlugen schon über dem Dach zusammen. „Türen auf!“ keuchte Dominik.
    „Nein!“ sagte Lieselotte streng und scharf. „Der Wasserdruck ist viel zu groß. Wir kriegen die Türen nicht auf. Hört mir jetzt genau zu!“ Das Mädchen hatte zum Glück noch seine Taschenlampe in der Hand und knipste sie an. Den Lichtstrahl lenkte es genau auf die Gesichter seiner Freunde.
    Poppi starrte weiterhin mit aufgerissenen Augen in die Dunkelheit hinaus. Sie hatte Lilos Worte gar nicht wahrgenommen. Lilo wußte, daß in solchen Momenten alle Mittel erlaubt waren. Sie packte Poppis langes Haar und riß kräftig daran. Der Schmerz brachte das Mädchen ein wenig zur Besinnung, und es drehte den Kopf und das verzerrte Gesicht zu Lieselotte.
    Von unten und durch die Lüftungsschlitze drang nun das Meereswasser in das Innere des Autos. Sprudelnd und gluckernd plätscherte es herein und bedeckte schon nach wenigen Sekunden den Boden.
    „Ich werde nun versuchen, das Fenster zu öffnen, damit das Wasser schneller hereinkommt!“ erklärte Lilo den anderen ihren Plan. „Ihr braucht keine Angst zu haben. Kapiert??? Atmet gut durch, und wenn uns das Wasser bis zum Hals steht, haltet die Luft an. Erst dann ist es nämlich möglich, die Tür zu öffnen!“
    Dominik und Poppi nickten mechanisch. Sie folgten Lilos Worten blindlings und ohne darüber nachzudenken. „Ihr haltet euch an meinem Pulli fest!“ befahl Lieselotte. Wieder bestand die Antwort nur aus einem schnellen Nicken.
    Das Superhirn der
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