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Die Knickerbocker Bande 01 - Rätsel um das Schneemonster

Die Knickerbocker Bande 01 - Rätsel um das Schneemonster

Titel: Die Knickerbocker Bande 01 - Rätsel um das Schneemonster
Autoren: Thomas Brezina
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entworfen haben. Da wäre einmal Poppi mit ihrem Modell ›Giraffo-bra‹!«
    Poppi tappte zaghaft auf die Bühne. Der donnernde Applaus des Publikums erschreckte sie. Axel versetzte ihr einen Schubs. »Los, schnell raus, damit wir zu unseren Preisen kommen. Du weißt schon warum«, flüsterte er ihr verschwörerisch zu.
    Also tänzelte Poppi in ihrer Knickerbocker zur Bühnenrampe. Das eine Bein war gefleckt wie der Hals einer Giraffe, das andere war gestreift wie das Fell eines Zebras. Daher der Name »Giraffo-bra«!
    Auf Poppi folgte Dominik in einer Lederhose, die aussah, als wäre sie aus Filmstreifen zusammengenäht worden. Lilos Modell war mit richtigen kleinen Bergen aus Leder verziert, auf denen sogar winzige Männchen kletterten. Den Abschluss bildete Axel in seiner knallrosa Knickerbocker mit den giftgrünen Flügeln. Er hatte den Entwurf nur aus Langeweile in einer Schulpause hingekritzelt.
    Der Werbechef zückte vier große Kuverts, auf denen dick der Schriftzug »Geier-Wally« prangte. Er überreichte sie den Kindern mit den Worten: »Hier drinnen findet ihr die Gutscheine für eure Preise. Da wäre einmal ein Abenteuer-Skiurlaub zu Weihnachten in Kitzbühel.«
    »Wau! Irre!« rief Axel. Die Kinder im Saal klatschten begeistert in die Hände.
    Nur Poppi machte kein sehr erfreutes Gesicht. »Ich kann gar nicht Ski fahren. Und Ski habe ich auch keine!«
    »Das macht gar nichts«, gröhlte Dr. Grassus. »Für jeden von euch gibt es eine neue Skiausrüstung, und außerdem werdet ihr von einem Skilehrer wertvolle Tipps erhalten.«
    Lilo lachte laut auf. »Vielleicht von meinem Papa!«
    »Wieso von deinem Papa?« Dr. Grassus verstand nicht, was das Mädchen meinte.
    »Naja, ich bin doch aus Kitzbühel, und mein Vater ist dort Skilehrer!«
    Das Publikum kicherte. Der dicke Herr Dr. Grassus runzelte die faltige Stirn. Das war ihm nun etwas peinlich.
    Lilo tröstete ihn darüber hinweg. »Macht gar nichts«, sagte sie. »Immerhin darf ich mir doch noch etwas wünschen. Jeder Preisträger hat einen Wunsch frei. Das stand bei den Wettbewerbs-Bedingungen.«
    »Ach ja, richtig«, grinste Dr. Grassus verlegen. »Aber zuerst muss noch ein Foto der Gewinner geknipst werden.« Er winkte zwei Herren, die neben der Bühne standen und bisher gelangweilt zugesehen hatten. Nun stürzten sie zur Mitte und begannen gleich darauf wild zu fotografieren. Die vier Kinder standen in einem richtigen BlitzlichtGewitter. Axel biss die Zähne zusammen. Zum Glück hatte ihn Tilly gewarnt. Er wusste, dass er den Fotografen nicht entkommen konnte. Aber er hatte für Dr. Grassus auch noch eine Überraschung bereit. Und was für eine ...
    Endlich war das Geknipse beendet, bei dem sich der Werbechef im Hintergrund gehalten hatte.
    »Nun zu euren Wünschen«, wandte sich Dr. Grassus wieder den Kindern zu. »Was möchtet ihr denn?«
    Dominik machte einen Schritt vor und nahm dem verblüfften Doktor das Mikrofon aus der Hand. Er blickte zu den Kindern im Saal und sagte dann langsam und genüsslich: »Wir alle hätten gerne, dass sie fünf volle Minuten lang Schuhplatteln!« Eine Sekunde lang herrschte Stille. Dann begann Dr. Grassus heftig mit den Armen zu fuchteln.
    »Kommt nicht in Frage. Es geht hier um Wünsche, die man kaufen kann.«
    »Das steht aber nirgends!« protestierte Axel. »Es hat immer nur geheißen: Ein Wunsch! Das ist unser Wunsch!«
    »Nein! ich denke nicht daran.«
    Ein weißhaariger Herr in der ersten Reihe stand auf und meinte mit ruhiger Stimme: »Das gilt nicht, Herr Doktor. Die Kinder haben recht. Wenn es ihr Wunsch ist, müssen Sie ihn erfüllen.«
    Dr. Markus Grassus blickte den Mann entsetzt an,
    »Das ist der Chef der Firma«, flüsterte Lilo Axel zu.
    »Schuhplatteln! Schuhplatteln! Schuhplatteln!« gröhlten die 300 Kinder im Saal und trampelten aus Leibeskräften. »Schuhplatteln!«
    Dr. Grassus blieb nichts anderes übrig. Er warf den vieren in ihren bunten Lederhosen bitterböse Blicke zu, während er zur Mitte der Bühne stapfte. Er machte zwei Sprünge, die an eine hinkende Gemse erinnerten, und versuchte mit seinen kurzen, dicken Armen die Schuhsohlen zu erreichen. Sehr erfolgreich war er dabei nicht. Danach wollte er wieder abgehen.
    Dominik stellte sich ihm in den Weg.
    »Halt! Wir haben uns gewünscht, dass Sie fünf Minuten lang Schuhplatteln. Und selbstverständlich mit Musik! Bitte sehr!« Er gab der Band ein Zeichen, worauf die drei Musiker sofort einen zünftigen Schuhplattler anstimmten.
    »Elende
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