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Die Knickerbocker Bande 01 - Rätsel um das Schneemonster

Die Knickerbocker Bande 01 - Rätsel um das Schneemonster

Titel: Die Knickerbocker Bande 01 - Rätsel um das Schneemonster
Autoren: Thomas Brezina
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Denn gleich darauf knallte er mit dem Schienbein gegen einen Sessel und jaulte auf. Er presste seine Hände auf die schmerzende Stelle und hinkte aus dem Saal.

Denkste, Herr Doktor!
     
    Fräulein Tilly war das genaue Gegenteil ihres Chefs. Sie war eine überaus elegante, freundliche Dame, die Axel, Lieselotte, Dominik und Poppi in einem bequemen Wagen durch Innsbruck kutschierte.
    »Sie trägt keinen Pelzmantel, sondern einen Mantel aus Teddyplüsch«, dachte Poppi zufrieden. Leute, die sich tote Tierhäute umhängen, mochte Poppi nicht.
    »Und jetzt zeige ich euch die bekannteste Sehenswürdigkeit hier in Innsbruck. Das ...«
    »... Goldene Dachl!« riefen alle vier im Chor.
    »Es besteht aus genau 2.714 feuervergoldeten Kupferschindeln und wurde – samt dem darunterliegenden Balkon – von Kaiser Maximilian I. in Auftrag gegeben.« Lilos Vortrag klang wie die Rede eines erfahrenen Fremdenführers.
    Fräulein Tilly sah sie erstaunt an. »Woher weißt du das so genau?«
    »Kunststück, ich bin doch Tirolerin!« lachte das Mädchen mit den blonden Zöpfen. »Übrigens, es gibt da eine lustige Sage: Angeblich hat Herzog Friedrich das, Goldene Dachl erfunden. Sein Spitzname war nämlich ›Friedel mit der leeren Tasche‹. Um aber der Welt zu beweisen, dass er doch nicht so arm war, ließ er dieses Dach mit goldenen Schindeln decken.«
    Staunend betrachteten die drei anderen das berühmte Dach, von dem der frischgefallene Schnee zum Glück abgerutscht war. Es strahlte und glänzte in der Wintersonne. »Und wohin fahren wir jetzt, Fräulein Tilly?« erkundigte sich Axel.
    Die Sekretärin schenkte ihm ein freundliches Lächeln und meinte: »Bitte nennt mich nicht Fräulein Tilly. Da komme ich mir wie meine eigene Urgroßmutter vor. Sagt einfach Tilly zu mir.« Sie warf einen schnellen Blick auf die Uhr. »Wir haben noch genau zweieinhalb Stunden Zeit. Ihr könnt auswählen. Wie wäre es mit den »Schwarzen Mandern« ?«
    Poppi zog fragend die Augenbrauen hoch.
    »Das sind 28 schwarze Statuen in Lebensgröße. Verwandte und Vorbilder von Maximilian I., die an seinem Grabmal Wache halten. Von Maximilian habt ihr bestimmt schon einmal gehört. Er wird auch der ›letzte Ritter‹ genannt. Beerdigt ist er übrigens nicht hier, sondern in Wiener Neustadt. Trotzdem befindet sich sein Grabmal in Innsbruck.« Tilly zog ein kleines Buch über die Sehenswürdigkeiten der Stadt aus der Handtasche und zeigte den Kindern ein Foto der »Schwarzen Mander«.
    »Unbedingt solltet ihr aber die Kolossal-Statue vom Andreas Hofer sehen. Sie steht auf dem Berg Isel. Dort, wo die Tiroler unter der Führung von Andreas Hofer die Truppen Napoleons geschlagen haben«, erzählte sie.
    Lieselotte wusste es natürlich ganz genau: »Später wurde er von seinen Gegnern gefangen und lag in Mantua in Banden, wie es im ›Andreas Hofer-Lied‹ heißt! In Mantua wurde er schließlich auch hingerichtet. Für uns ist und bleibt er aber ein Volksheld!«
    Tilly ließ den Motor wieder an und fuhr los. »Wir machen jetzt einen Sprung zur ›Hungerburg-Bahn‹.
    In der Talstation gibt's nämlich ein 1000 Quadratmeter großes Rundgemälde, auf dem die Entscheidungsschlacht dargestellt ist. Wir fahren dann weiter auf den Berg Isel zum Andreas Hofer-Denkmal und zum OlympiaSkisprung-Stadion! Einverstanden?«
    Die Kinder nickten heftig.
    »Preisfrage: Wie oft hat die Olympiade schon in Innsbruck stattgefunden?« Lieselotte schaute die anderen prüfend an.
    »Na einmal!« lautete Dominiks Antwort.
    »Irrtum, Dominik. Zweimal. 1964 und 1976!«
    Dominik zuckte mit den Achseln. »Da war ich noch gar nicht auf der Welt. Woher soll ich das wissen?«
    Poppi tippte Tilly mit dem Finger auf die Schulter.
    »Ja, Poppi? Was denn?«
    »Ich würde gerne in den Innsbrucker Alpenzoo gehen. Ich habe gehört, dass es der schönste Tierpark Österreichs sein soll. Außerdem sind dort Tierarten zu sehen, die in der freien Natur schon ausgestorben sind. Zum Beispiel der Waldrapp und das Alpensteinhuhn!«
    »Ich fürchte, das wird sich nicht alles heute ausgehen«, seufzte Tilly. »Aber ihr bleibt ohnehin noch bis morgen da.« Die vier Kinder waren überrascht. Davon wussten sie noch nichts.
    Tilly schüttelte verwundert den Kopf. »Das verstehe ich nicht. Der Chef wollte euch unbedingt selbst verständigen und euch alles mitteilen. Davon war er nicht abzubringen. Und nun hat er auf die Hälfte vergessen.«
    »Er?« rief Dominik. »Der Dr. Grassus hat gesagt, du hättest
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