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Die Knickerbocker Bande 01 - Rätsel um das Schneemonster

Die Knickerbocker Bande 01 - Rätsel um das Schneemonster

Titel: Die Knickerbocker Bande 01 - Rätsel um das Schneemonster
Autoren: Thomas Brezina
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verboten Dir zu sagen, was wir vorhaben«, las Tilly den Kindern vor. Den Rest überflog sie nur murmelnd. Dann griff sie zum Telefon und wählte die Nummer der Rezeption.
    »Portier? Bitte verständigen Sie die Bergrettung und die Gendarmerie gleich dazu. Schnell! Bitte schnell!«
    Der Wind fegte immer heftiger durch die Bäume. Die Flocken tanzten im schwachen Schein von Lilos Taschenlampe.
    Axel zitterte am ganzen Körper. »Ich kann nicht mehr, Lilo ... ich kann nicht mehr«, stammelte er.
    »Komm weiter, du musst weiter.« Lilo packte ihn am Ärmel und zerrte ihn mit sich. Auch ihr war die Kälte unter den Skianzug geschlüpft und hatte ihren ganzen Körper erfasst.
    Axel ließ den Mut sinken. »Es hat keinen Sinn. Hier ist keine Straße. Und wer sollte da wohnen? Wir sind nicht einmal in der Nähe einer Skipiste.«
    Nein, nein, nur nicht aufgeben, waren Lilos einzige Gedanken. Das hatte sie sehr oft in den Kletterkursen gehört, die ihr Vater im Sommer abhielt. Auch er war schon zweimal auf einem Gletscher in Bergnot geraten, weil er einen verirrten Halbschuhtouristen suchen musste. Nur durch sein Durchhaltevermögen hatte er unverletzt überlebt.
    Axel blieb ruckartig stehen. Seine Freundin stupste ihn, damit er weiterging. Aber Axel machte keinen Schritt weiter.
    »Hör doch«, stieß er hervor, »hör doch. Da war etwas.«
    Lilo lauschte in die Nacht, konnte aber nichts hören.
    »Es hat ein Hund gebellt. Ehrlich. Ich spinne nicht!«
    Das Mädchen horchte wieder angestrengt. Axel hatte recht. Da war ein dumpfes, tiefes Kläffen zu hören. Es wurde lauter.
    »Ein Hund ... Dann muss auch irgendwo sein Herr sein.«
    »Hallo! Wir sind hier! Hilfe! Hilfe!« brüllten Axel und Lilo aus Leibeskräften. »Helfen Sie uns, wir haben uns verirrt!«
    Das Bellen kam näher. Ein großer, struppiger, schwarzer Hund bahnte sich seinen Weg durch das verschneite Dickicht. Freudig wedelnd und winselnd sprang er an Lilo hinauf,
    »Wo ist dein Herrchen, wo?«
    Das Knacken der Äste verriet, dass jemand dem Hund folgte.
    Eine Taschenlampe blitzte auf und leuchtete den Kindern ins Gesicht.
    »Hat der Tasso also recht gehabt, ist da wirklich jemand«, sagte eine tiefe, raue Stimme. Ein Mann in einer dicken Pelzjacke und in festen Fellstiefeln trat zwischen den Bäumen hervor.
    »Bin ich froh ... bin ich froh ... es hat uns jemand gefunden«, stammelte Axel.
    »Wer seid ihr denn?« wollte der Mann wissen.
    »Ich heiße Lieselotte, und das ist mein Freund Axel. Aber woher kommen Sie?«
    »Ihr könnt Fritz zu mir sagen. Ich habe dort vorne auf der Lichtung eine kleine Hütte, die kaum einer kennt. Dort habe ich mich für ein paar Tage mit dem Tasso zurückgezogen. Aber jetzt kommt mit. Ihr seid ja völlig durchgefroren.«
    »Haben Sie ein Telefon?«
    Fritz schaute Lilo an, als hätte sie ihn gerade um eine Million Schilling gebeten.
    »Natürlich nicht. Ich habe nicht einmal Strom in der Hütte.«
    »Wir müssen aber telefonieren. Es ist sehr wichtig. Einer Freundin von uns droht große Gefahr.«
    Es war kurz nach drei Uhr, als eine dunkle, hagere Gestalt über den Korridor im dritten Stock des Hotels Hochbrunner schlich. Sie blieb vor einer Tür stehen und drückte sachte die Klinke nieder.
    Der Einbrecher hatte Glück. Es war nicht abgeschlossen. Er huschte in das dunkle Zimmer und drückte die Tür lautlos ins Schloss. Aus der Tasche zog der Mann nun ein kleines Fläschchen und einen Wattebausch. Er träufelte ein paar Tropfen Flüssigkeit darauf und schaute sich suchend im Raum um. Mit der Hand tastete er sich an der Wand entlang durch den kleinen Vorraum und das Wohnzimmer zur nächsten Zimmertür.
    Vorsichtig öffnete er sie. Die Tür quietschte leise, und er hielt erschrocken den Atem an. Im Zimmer rührte sich nichts.
    Durch das Fenster fiel der schwache Lichtschein einer entfernten Straßenlaterne. Der Mann erkannte zwei Betten im Raum. Das eine war unberührt. Im anderen zeichneten sich unter der Decke die Umrisse eines ungefähr zehnjährigen Kindes ab.
    Mit einem Sprung war der Mann am Bett und wollte den Kopf der Schläferin packen. Aber er griff ins Leere. Erschrocken schlug er die Decke zurück. Darunter lag eine zweite, zusammengerollte Decke, die das schlafende Kind vorgetäuscht hatte.
    Plötzlich flammte das Licht im Zimmer auf. Drei Männer in Uniform traten hinter dem Vorhang und hinter der Tür hervor.
    »Hände hoch und keine falsche Bewegung mehr!« befahl einer der Männer.
    Die anderen beiden durchsuchten den
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