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Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka

Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka
Autoren: P. B. Kerr
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begann.
    »Aber wie?«, fragte Groanin. »An diesen schrecklichen Giftpalmen kommen wir nie vorbei. Und Sie haben gesagt, dasskeiner von Ihnen riskieren darf, Dschinnkraft anzuwenden, weil das ins Auge gehen könnte.« Er schüttelte den Kopf. »Das regt mich an euch Dschinn am meisten auf. Es kommt mir vor, als wäre jedes Mal, wenn ihr eure Kraft am dringendsten braucht, keine da. Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft das schon passiert ist.«
    »Halten Sie den Mund, Groanin«, sagte Nimrod.
    »Jawohl, Sir.«
    »Ich muss es riskieren«, sagte Nimrod. »Mal sehen. Wenn ich eine Tasse Kaffee haben wollte, was müsste ich mir da wünschen?«
    »Eine Tasse Tee?«, schlug Groanin vor.
    »QWERTZUIOP!«, sagte Nimrod und ein Becher voll Schlamm erschien auf dem Pfad vor ihnen.
    Groanin tauchte den Finger in den Becher und leckte ihn ab.
    »Na ja«, sagte er. »Immerhin sind zwei Stückchen Zucker drin. So, wie Sie es mögen, Sir.«
    »Ich weiß nicht, wie uns das weiterhelfen soll«, meinte John.
    »Es war ein Versuch«, erwiderte Nimrod gereizt. »In gegenteiligem Wünschen. Ich habe mir eine Tasse Tee gewünscht, damit ich eine Tasse Kaffee bekomme.«
    »Jedenfalls hat es nicht funktioniert«, stellte John fest.
    »Das heißt, wenn du eine Katze haben willst«, folgerte Philippa, »würdest du dir einen Hund oder eine Maus wünschen?«
    »Du hast das Problem erfasst«, sagte Nimrod.
    Philippa bedachte John mit einem sarkastischen Lächeln, als wollte sie die Tatsache unterstreichen, dass sie etwas verstanden hatte, was ihr Bruder nicht begriff.
    »Die Schwierigkeit liegt darin, sich im vorderen Teil des Kopfes auf etwas zu konzentrieren, was man nicht will, während man das, was man eigentlich haben möchte, im Hinterkopf hat.«
    »Das verstehe, wer will«, murmelte Groanin. »Und wer kann.«
    »Bei der Schachfigur hast du es ganz gut hinbekommen«, sagte Philippa.
    »Das war eine leichte Übung in gegenteiligem Wünschen«, meinte Nimrod. »In gewissem Sinne ist das Wort Schwarz schon im Wort Weiß enthalten. Vor allem beim Schachspielen. Eine Schachfigur wird weißer, wenn sie zu einer anderen Figur in Beziehung steht, die schwarz ist.«
    Groanin warf die Hände in die Luft und griff sich mit lautem Klatschen an den kahlen Schädel. »Bis ihr das linguistisch ergründet habt, ist Virgil Macreeby wie weggeblasen«, sagte er. »Und wir auch, wenn er dazu kommt, die dritte Scheibe zu benutzen.«
    Philippa stampfte mit ihren goldenen Absätzen auf den gelben Steinweg und plötzlich mischte sich ein starker Erdbeerduft in die Bergluft.
    »Oh, ich könnte platzen vor Wut«, rief sie und verspürte einen starken, aber angenehmen Erdbeergeschmack im Mund, was sie sehr merkwürdig fand. Sie stampfte noch einmal auf, und dieses Mal schmeckten und fühlten sich die Dinge wirklichseltsam an, vor allem unter ihren Füßen. Als sie auf ihre goldenen Schuhe blickte, sah sie, dass diese nicht mehr auf dem gelben Steinweg standen, sondern auf dem ausgestreckten Körper von Virgil Macreeby, der stöhnend platt auf dem Bauch lag, wie ein Spieler, der nach einem Rammstoß beim Football zu Boden gegangen war.
    Die goldene Scheibe war Macreeby aus den dicken Fingern geglitten und rollte nun den Weg hinab, auf die Stelle zu, an der Nimrod und die anderen immer noch standen. Dorthin, wo Philippa selbst noch vor fünf Sekunden gestanden hatte.
    »Merkwürdiger und merkwürdigerer!«, rief Philippa. Vor lauter Überraschung konnte sie schon nicht mehr richtig sprechen.
    Nimrod hob die goldene Scheibe auf und steckte sie in die Tasche.
    Philippa sah zu ihrem Onkel hinüber, und als ihre Blicke sich schließlich begegneten, hob sie verdutzt die Arme, als wollte sie sagen: »Ich habe nicht die geringste Erklärung dafür, warum ich jetzt hier stehe, wo ich vor ein paar Sekunden noch drüben bei euch war.«
    Besorgt begann Nimrod auf seine Nichte zuzugehen, als eine der Vampirpflanzen ihm die rosa Blüte zuwandte und er es sich klugerweise anders überlegte, und zwar genau in dem Moment, als ein Giftpfeil durch die Luft geflogen kam. Er landete weit von Nimrod entfernt, doch die Absicht des Geschosses war unverkennbar. Es führte immer noch kein Weg an den Vampirpflanzen vorbei. Zumindest kein Weg, den er oder Philippa im Moment erkennen konnten.
    »Wie ich diese scheußlichen Blumen hasse.« Philippa stampfte auf Virgil Macreebys Rücken mit den Absätzen und wieder erfüllte köstlicher Erdbeergeruch die Luft und ihren Mund.
    »Au«, schrie
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