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Die Katze riecht Lunte

Die Katze riecht Lunte

Titel: Die Katze riecht Lunte
Autoren: Rita Mae Brown
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dass uns kein Auto entgegenkommt, denn wenn wir anhalten, können wir nicht wieder starten.«
    Mit geweiteten Augen und zitternden Pfoten lenkte Pewter unter Aufbietung aller Kräfte. Sie mochte zwar Angst haben, aber sie war weiß Gott kein Feigling.
    Sie erreichten das Ende von Blairs langer Zufahrt. Rechts stand ihnen ein Wagen im Weg. Mit aller Kraft kurbelten die beiden Katzen das Lenkrad nach links. Die Autotür stand immer noch weit offen.
    »Nicht zu viel! Nicht zu viel!«, dirigierte Pewter.
    »Mehr?« Tucker konnte überhaupt nichts sehen. Sie handelte buchstäblich in blindem Vertrauen.
    »Nein, lass es genau so, wie es ist, Tucker. Du machst das großartig. Okay, okay, gleich kommt unsere Zufahrt. Noch ein Stück nach links. Nicht zu viel, es ist eine kurvenreiche Strecke.« Murphy sprach mit ruhiger Stimme.
    »Langsam, langsam. Oh nein – da kommt ein Wagen!« Pewter stand das Fell zu Berge.
    »Der sieht uns. Er wird uns nicht rammen, ohne sich selbst zu demolieren.«
    Der Wagen schwenkte hupend um sie herum.
    »Arschloch!«, fauchte Murphy. »Ja, okay, behalt jetzt die Straße im Blick, Pewts. Wir schaffen es.« Der Wagen sackte auf dem Feldweg ein bisschen ein; die Steine waren längst zur Seite geschleudert, das passierte immer. Es ist Geldverschwendung, eine Zufahrt mit Steinen zu bestücken, aber wer kann sich schon Teersplitt leisten?
    »Ich seh Mom!« Pewter weinte beinahe vor Erleichterung.
    »Tucker, halt das Tempo. Wir müssen an ihrem Blickfeld vorbeirollen. Okay, okay, sie sieht uns. Pewter, drück auf die Hupe.«
    Pewter drückte aus Leibeskräften auf die Hupe.
    »Runter?«
    »Ja.«
    Tucker nahm ihr Gewicht vom Gaspedal. Das Auto kam ruckelnd zum Stehen. Harry hielt den Traktor an, sprang herunter und rannte los. Sie stürmte über ihr frisch eingesätes Feld.
    »Oh mein Gott« war alles, was sie herausbrachte, als sie bei dem abgewürgten Turbo ankam. Sie legte den Leerlauf ein, ließ den Wagen an, griff sich das somit aktivierte Autotelefon und wählte die Notrufnummer 911.
    »Crozet Not …« Diana Robb kam nicht dazu, ihren Satz zu beenden.
    »Diana. Harry. Blair ist in meiner Einfahrt. Er ist angeschossen. Alles ist voll Blut. Um Gottes willen, beeil dich!«
    Sie ließ den Hörer fallen. Sie zitterte so sehr, dass Tucker, inzwischen draußen, ihr die Hände leckte. Dann fiel ihr ein, den Motor abzustellen. Sie brauchte das Telefon nicht mehr. Harry fühlte Blairs Puls, der erstaunlich kräftig war. Da sie Angst hatte, ihn zu bewegen, lief sie auf die Beifahrerseite und öffnete die Tür. Die beiden Katzen stiegen aus und sahen zu ihr hoch.
    Nach wenigen Minuten hörten sie die Sirene. Der Rettungsdienst hielt hinter dem Porsche. Diana war als Erste bei Blair.
    »Notaufnahme anrufen. Wir müssen ihn hier wegschaffen.«
    »Kommt er durch?«
    »Ich weiß nicht.« Diana hielt seinen Kopf. »Helft mir von der Beifahrerseite aus, ihn aufzurichten. Wir ziehen ihn auf der Fahrerseite raus.« Sie wandte sich an Harry. »Wie hat er es bloß bis hierher geschafft?«
    »Wenn ich dir das erzähle, glaubst du mir sowieso nicht.«
    Die Tiere sahen zu, mit feuchten Augen und hängenden Ohren.
    Als Harry und Diana den Verletzten heraushoben, rollte Joe Farnham, Dianas Assistent, die Trage aus dem Krankenwagen.
    Zu dritt legten sie Blair vorsichtig auf die Trage.
    Joe fühlte Blairs Puls, während Diana den Kopf stabilisierte und die Wunde untersuchte.
    »Ich kann keine Eintrittsstelle entdecken.« Sie betrachtete die blutige rechte Seite von Blairs Kopf.
    Blair stöhnte.
    »Lieber Gott, was kann ich tun, wie kann ich ihm helfen?«, rief Harry, in Tränen aufgelöst.
    »Atme ein paarmal tief durch. Wir bringen ihn so schnell wir können in die Notaufnahme. Du wartest hier auf Rick. Ich ruf ihn auf dem Weg zum Krankenhaus an. Und Harry, den Wagen nicht berühren. Okay?«
    »Okay.« Harry wischte die Tränen fort.
    Joe hatte die Türen des Krankenwagens geschlossen und sprang auf den Fahrersitz. Diana stieg zu Blair nach hinten und machte die Tür hinter sich zu. Sie schalteten die Sirene ein und rasten über die Kiesstraße, während Harry versuchte, sich zu fassen.
    »Bitte, lass Blair am Leben«, winselte Tucker.
    »Ich kann es einfach nicht glauben.« Harry fing wieder an zu weinen. Sie bückte sich und streichelte ihre Tiere. »Ihr seid Helden.«
    »Wir konnten ihn doch nicht sterben lassen. Er hat eine Chance«, sagte Murphy ernst.
    Harry setzte sich ins Gras und wartete auf Sheriff
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