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Die Katze, die Domino spielte. Roman.

Die Katze, die Domino spielte. Roman.

Titel: Die Katze, die Domino spielte. Roman.
Autoren: Lilian Jackson Braun
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Katastrophe, daß es Schlagzeilen gemacht hätte, aber ich mache mir trotzdem Sorgen.«
    »Befürchten Sie, verklagt zu werden? Wer war das Opfer?«
    »Ein pensionierter Geistlicher aus Indiana. Wir haben keine Angst, daß er vor Gericht geht. Er ist nicht der Typ, der auf unser Versicherungsgeld aus ist. Wir bezahlen ihm die Arztkosten und lassen ihn gratis bei uns wohnen, aber… Qwill, diese Stufen waren vollkommen in Ordnung! Ich schwöre es! Das Haus wurde gründlich überprüft, bevor wir die behördliche Genehmigung bekamen!«
    Qwilleran klopfte sich auf den Schnurrbart und beglückwünschte sich innerlich; es war genauso, wie er vermutet hatte. »Wollen Sie damit sagen, daß es sich um Sabotage handelt, Nick?«
    »Nun, Sie wissen, wie mein Hirn nach meiner achtjährigen Tätigkeit im Gefängnis arbeitet. Ich vermute einfach automatisch, daß eine böse Absicht dahintersteckt. Drei Vorfälle unmittelbar nach der spektakulären Eröffnung des Ferienzentrums! Das sieht doch verdächtig aus! Was meinen Sie?«
    Qwilleran war geneigt, ihm recht zu geben. Ein Ziehen auf seiner Oberlippe, von der sein sechster Sinn ausging, ließ darauf schließen, daß es sich um ein organisiertes Komplott handelte, das sich als Ziel gesetzt hatte, das Ferienzentrum von Pear Island in Verruf zu bringen. »Haben Sie irgendwelche Hinweise?« fragte er.
    »Nun ja, das klingt jetzt vielleicht verrückt, und ich würde es auch keinem anderen als Ihnen erzählen.« Nick beugte sich auf seinem Sessel vor. »Es kommt immer wieder eine Gruppe von Tagesausflüglern aus Lockmaster auf die Insel - aufgeblasene Typen, die in ihren Cowboystiefeln großspurig am Seeufer auf und ab marschieren. Sie tragen T-Shirts mit der Aufschrift ›Lockmaster‹ und Baseballkappen mit fünfzehn Zentimeter breiten Schirmen und ordinären Sprüchen. Sie suchen ganz offensichtlich Streit.«
    Die Feindschaft zwischen Moose County und seinem relativ reichen südlichen Nachbarbezirk war allgemein bekannt. Bei Fußballspielen kam es häufig zu Gewaltausbrüchen. Die Unruhestifter erfanden in schöner Regelmäßigkeit Gerüchte von Grenzzwischenfällen und nahmen dann als aufgebrachte Bürger Rache. Sogar ältere Bewohner von Lockmaster brüsteten sich gerne mit ihrer Überlegenheit, gaben mit ihren edlen Gestüten, ihren guten Schulen, ihren Siegen bei Sportwettkämpfen und ihren feinen Restaurants an. Das war, bevor Qwilleran aus heiterem Himmel reich geerbt hatte. Danach verbesserte sich mit Hilfe der Klingenschoen-Millionen allmählich die Lebensqualität in Moose County. Es wurde nicht nur ein besserer Flughafen und ein Schwimmbecken von olympischen Ausmaßen für die High-School gebaut, mit Klingenschoen-Geld wurden auch die besten Lehrer, Ärzte, Friseure und Fernsehtechniker aus Lockmaster angelockt. Und jetzt… hatte Moose County noch das Ferienzentrum auf Pear Island – in wirtschaftlicher Hinsicht ein Rosinenkuchen, der mit landesweiter Publicity versüßt wurde.
    Nick fuhr mit seiner Geschichte fort: »Letzten Sonntag saßen drei dieser Schlägertypen doch tatsächlich auf der Veranda unserer Pension auf den Schaukeln und rauchten wer weiß was. Ich wies sie auf das Rauchverbotsschild hin und fragte, ob sie in Lockmaster nicht lesen lernen. Sie machten ein obszönes Zeichen und pafften weiter, daher rief ich den Sicherheitsdienst der Insel an. Von der Bezirksverwaltung bekommen wir nicht viel Polizeischutz – Don Exbridge bemüht sich um mehr –, daher engagieren wir selbst an den Wochenenden einen Sicherheitsdienst. Die Leute tragen Uniformen wie die kanadischen Mounties und sehen auf ihren Pferden sehr eindrucksvoll aus. Also zogen die Rowdys ohne weitere Störaktionen ab, aber… es gibt mir zu denken, wissen Sie.«
    »Haben Sie Ihren Verdacht Exbridge gegenüber geäußert?«
    »Nun, er ist an den Wochenenden nicht auf der Insel, und ich kann unter der Woche nicht dort sein. Außerdem käme ich mir blöd vor, wenn ich mit ihm darüber reden würde, wenn ich nicht mehr geltend machen kann als nur so ein Gefühl. Wissen Sie, was ich mir wünschen würde, Qwill? Daß Sie auf die Insel kommen und ein wenig herumschnüffeln. Darin sind Sie sehr gut. Vielleicht finden Sie irgendwelche Beweise oder zumindest einen Hinweis. Sie könnten in einem unserer Sommerhäuschen wohnen. Die Katzen können Sie natürlich auch mitbringen.«
    Qwilleran besaß eine unbändige Neugier und einen angeborenen Drang, Antworten auf Fragen zu suchen. Außerdem hatte er im
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