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Die Katze, die Domino spielte. Roman.

Die Katze, die Domino spielte. Roman.

Titel: Die Katze, die Domino spielte. Roman.
Autoren: Lilian Jackson Braun
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Süden unten jahrelang als Polizeireporter gearbeitet. »Hmmm«, überlegte er; die Aussicht, herumschnüffeln zu können, war verlockend.
    Nick sagte: »Es ist wirklich schön auf der Insel, und das Essen wird Ihnen schmecken. Loris Frühstück ist super, das sagen alle. Und das Hotel hat einen Küchenchef aus New Orleans.«
    »New Orleans?« wiederholte Qwilleran mit wachsendem Interesse. Das Essen spielte bei seinen Entscheidungen häufig eine nicht zu vernachlässigende Rolle. »Sollte ich mich entschließen, hinzukommen – wann würden Sie vorschlagen-?«
    »So bald wie möglich. Ich muß Jason morgen nachmittag wieder aufs Festland bringen, und danach könnte ich Sie auf die Insel befördern. Ich habe jetzt mein eigenes Boot. Wenn Sie so um vier Uhr im Hafen von Mooseville sind, haben Sie auf der Insel noch jede Menge Zeit, auszupacken und auf ein gutes Abendessen ins Hotel zu gehen.«
    »Aber kein Huhn!« witzelte Qwilleran.
    Als Nick sich verabschiedete und in seinen Pick-up sprang, wirkte er viel schwungvoller als bei seiner Ankunft. Es war noch früh, doch Qwilleran stieg die Rampe hinauf, um die Katzen aus ihrem Dachzimmer herauszulassen. Überrascht über den zeitigen Weckruf, taumelten sie schlaftrunken aus dem Zimmer, wobei sie mit glasigem Blick gähnten und sich streckten.
    »Frühstück!« verkündete er, und sie marschierten mit hoch erhobenem Schwanz in die Küche, wobei sie vor Eifer gegeneinanderstießen. »Worauf habt ihr zwei Raubtiere denn heute morgen Appetit? Ich kann euch ein saftiges Lammkotelett aus der berühmten Küche der Old Stone Mill anbieten, das von Hand kleingehackt und mit einer delikaten Fleischsoße übergossen wurde.« Wenn er guter Laune war, sprach er gerne in theatralischem Ton mit ihnen, und je lauter er redete, desto aufgeregter wurden die Katzen; sie sprangen im Kreis und zogen Achterschleifen und begannen lautstark zu heulen. Als er ihnen den Teller auf den Boden stellte, brach der Lärm abrupt ab, und sie machten sich vor Konzentration zitternd darüber her.
    Es waren Siamkatzen mit blauen Augen, seidig glänzendem, sandfarbenem Fell, das an den Spitzen dunkelbraun wurde. Yum Yum war ein anmutiger kleiner Wildfang mit einem bezaubernden Gesichtchen und einem einnehmenden Wesen. Koko, der eigentlich Kao K’o Kung hieß, war ein stattlicher Kater mit majestätischem Auftreten und unergründlichem Blick. Er war der typische Siamkater – und mit ein paar zusätzlichen Talenten ausgestattet, die nicht im Züchterhandbuch standen.
    Qwilleran sah ihnen zu, wie sie ihr Frühstück verschlangen, und überlegte sich dabei seinen nächsten Schritt: wie er Arch Riker die Neuigkeit beibringen konnte, ohne das Gesicht zu verlieren. Nachdem er den ganzen Abend gegen das Ferienzentrum auf Pear Island gewettert hatte, wollte er jetzt zwei Wochen lang zum Feind überlaufen – so lange dauerte Pollys Urlaub.
    Er wartete bis acht und rief dann im Strandhaus der Rikers an. »Tolle Party gestern abend, Arch! Habe ich euch sehr gelangweilt?«
    »Was meinst du?«
    »Meine Tirade gegen das Ferienzentrum auf Pear Island muß schon etwas ermüdend gewesen sein. Auf jeden Fall möchte ich das wiedergutmachen.«
    »Aha! Und wo ist der Haken?« fragte der Mann, der Qwilleran seit dem Kindergarten kannte. Ihre Freundschaft hatte beinahe ein halbes Jahrhundert überdauert, in dem sie sich einander anvertrauten, einander aufzogen, miteinander stritten, ein Herz und eine Seele waren und sich umeinander kümmerten. »Ich vermute, du hast einen Hintergedanken.«
    »Nun, ehrlich gesagt, Arch, bin ich noch immer sauer über die Vermarktung der Frühstücksinsel, aber ich bin bereit – ohne mich in die Politik einzumischen –, ein paar Wochen hinzufahren und über die Geschichte der Insel zu schreiben, über die Sitten und Bräuche und Legenden. Ich würde es ›Die andere Seite der Insel‹ nennen. Wie klingt das?«
    »Ich werde dir sagen, wie das klingt, du miese Ratte! Es klingt, als ob Polly zwei Wochen wegfährt und du verzweifelt nach einer Beschäftigung suchst! Ich durchschaue dich immer; ich kenne dich schon zu lange, um auf deine Tricks hereinzufallen!«
    »Gewährst du mir ein Spesenkonto?« fragte Qwilleran spöttisch.
    Einen Moment herrschte Schweigen. Riker war Herausgeber und Verleger des Moose County Dingsbums, doch Eigentümer der Zeitung war der Klingenschoen-Fonds. »Okay, tu, was du für richtig hältst«, sagte Riker. »Aber wehe, wenn es nicht gut wird.«
    »Ich werde in der
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