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Die Katze, die Domino spielte. Roman.

Die Katze, die Domino spielte. Roman.

Titel: Die Katze, die Domino spielte. Roman.
Autoren: Lilian Jackson Braun
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ist doch vollkommen klar, daß die Männer von UFOs von der Insel weggeholt worden sind.« Jetzt applaudierte niemand, aber Koko sagte »Yau-au-au«, was sich nach einer sehr eindeutigen Zustimmung anhörte.
    Schlagfertig erklärte Qwilleran: »Er riecht den Schmorbraten im Herd.«
    »Okay, Qwill«, sagte Riker. »Und was war der wirkliche Grund dafür, daß du auf die Frühstücksinsel gefahren bist? Du hast mich nicht eine Minute täuschen können, und du hast in zwei Wochen nur einen Artikel geliefert.«
    »Nun ja, Nick Bamba machte sich Sorgen wegen dieser Reihe von Vorfällen auf der Insel, und er wollte, daß ich hinkomme und nach Hinweisen auf Verbrechen suche; aber… es waren bereits drei Kriminalbeamte der Staatspolizei in Zivil dort, daher sagte ich mir, warum soll ich mich da einmischen?«
    »Langsam wirst du auch klüger«, sagte der Zeitungsherausgeber. »Ich habe dir immer gesagt, du sollst deine Nase nicht in fremde Angelegenheiten stecken.« Die Rikers gingen ziemlich früh. Qwilleran brachte Polly nach Hause und kam ziemlich spät in die Scheune zurück. Er gab den Katzen ihr Gute-Nacht-Häppchen, und dann genossen die drei ihr halbstündliches friedliches Beisammensein vor dem Schlafengehen: Qwilleran auf seinem großen Sessel ausgestreckt; Yum Yum, das Kinn auf eine Pfote gelegt, auf seinem Schoß zusammengerollt; und Koko als nachdenkliches, kompaktes Fellbündel auf der Sessellehne. Zufrieden, wie er nach seinem Leckerbissen war und der Nachtruhe entgegensah, wirkte Koko wie jedes beliebige verwöhnte Haustier, und doch…
    Qwilleran stellte sich Fragen, die wohl nie vollständig beantwortet werden würden:
    Als Koko den Monat Juni vom Kalender riß, wußte er da, daß June Halliburton im Nachbarhaus ihr Leben verlieren würde?
    Als er meine guten Kleider ruinierte und mich dadurch von meinem Besuch bei den lustigen Witwen abhielt, wußte er, was mich auf dem Naturpfad erwartete? Sonst hätte ich nie die königliche Familie kennengelernt oder die Geschichte gehört, die die Tochter von den Intrigen in ihrer Familie erzählte. Oder war das alles Zufall?
    Als Koko durchdrehte und die Maske der Tragödie verschob, tat er das, weil sie aussah wie der zügellose Jack Appelhardt?
    Und warum hatte er die Nußschale geplündert? Wußte er, daß Haselnuß auf französisch noisette heißt?
    Und die Dominospiele? »Ganz ehrlich, Koko«, sagte Qwilleran zu dem schläfrigen Kater neben seinem Ellbogen. »Macht es dir einfach nur Spaß, mit dem Schwanz Steine vom Tisch zu fegen? Oder weißt du, was du tust?«
    Koko kniff die Augen zusammen und öffnete den Mund zu einem ausgiebigen Gähnen – er entblößte die Fangzähne und den rosa Schlund, und sein Atem erinnerte unverkennbar an sein Gute-Nacht-Häppchen.

    ENDE
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