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Die Karte der Welt (German Edition)

Die Karte der Welt (German Edition)

Titel: Die Karte der Welt (German Edition)
Autoren: Royce Buckingham
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Salve abfeuerten, gut gepanzert. Die wenigen Pfeile, die sie abschossen, glitten an dem harten Leder und den Kettenhemden ab, und dann waren die Pferde bereits über ihnen. Dutzende Düsterlinge gingen unter den trampelnden Hufen zu Boden. Andere wurden von den Schwertstreichen niedergestreckt, mit denen die Reiter sich durch ihre Reihen pflügten. Nur zwei Pferde fielen. Lothario, Harold und Gill sprangen von ihren Rössern und stürzten sich auf die Düsterlinge, die die Familie des Grafen und die Soldaten in ihre Mitte genommen hatten.
    »Hier und jetzt werden wir sterben!«, rief er Fretter aus vollem Lauf zu. »Nicht einsam in der Verbannung!«
    Und so geschah es.
    Gill mähte zwei Düsterlingwachen nieder, während Harold die Fesseln seiner Soldatenkameraden durchschnitt, und es brauchte ganze zehn Düsterlinge, um die beiden zu Boden zu ringen. Entsetzt und voll Bewunderung beobachtete Wex, wie die beiden aussätzigen Soldaten den Klauen der Düsterlinge zum Opfer fielen. Sie kämpften tapfer und nahmen drei weitere Düsterlinge mit in den Tod.
    Lothario hatte seinerseits drei Gegner in Stücke gehackt, als ein großer Schatten über ihn fiel. Es war einer der Riesendüsterlinge. Er trampelte auf ihn zu und packte Lothario mit seinen übergroßen Händen. Wex hörte Rippen brechen, dann rammte der Hauptmann dem Riesen sein Schwert ins Gesicht. Bis zum Heft versenkte er es im Auge des Monsters, das zuckend zusammenbrach. Die Pranken gaben Lothario frei, aber von dem Körper des todkranken Offiziers war kaum mehr übrig als eine zerquetschte, blutige Masse. Das Einzige, was er noch tun konnte, war, mit einem grimmigen Lächeln auf den Lippen Fretter sein Schwert hinzuhalten. Dann rollten seine Augen nach oben, bis nur noch das Weiße darin zu sehen war. Lothario war tot.
    Fretter nahm die Waffe und drehte die Leiche eilig auf den Rücken, damit sein Hauptmann mit dem Gesicht gen Himmel gewandt sterben konnte. Für ein Gebet blieb keine Zeit. Auch die anderen befreiten Soldaten waren jetzt wieder bewaffnet, und gemeinsam stürzten sie sich auf die Düsterlinge.
    Überall um Wex herum wurde gekämpft. Auch Mungo und Pinch waren frei. Der Riese schlug mit einer erbeuteten Keule auf die Schädel seiner Gegner ein, und Pinch hatte sich das Schwert eines gefallenen Garnisonssoldaten »geliehen« und zog damit um sich herum einen tödlichen Vorhang aus wirbelndem Stahl. Überall herrschte Chaos. Gruppen von Soldaten prallten hauend und stechend auf ungeordnete Düsterlingrotten. Vereinzelt wurde Mann gegen Mann gekämpft. Irgendwo hatten drei Düsterlinge einen Soldaten isoliert und umzingelt, konnten aber nicht näher an ihn heran, als die Spitze seines Schwerts es zuließ. Andere lagen in zuckenden Knäueln aus Zähnen, Klauen und Dolchen ineinander verknotet. Pferde preschten mitten durchs Gewühl und rannten Mensch wie Düsterling über den Haufen. Wex konnte keine Schlachtreihen erkennen, keine wie auch immer geartete Ordnung. Alles, was er tun konnte, war, sich mit Schlitzers Steinkeil die Düsterlinge vom Leib zu halten.
    Die Karte , schoss es ihm durch den Kopf, und er fuhr herum. Sie war weg.
    Kraven tauchte an seiner Seite auf und deutete auf eine fliehende Gestalt. Das lange Rohr war unverkennbar. Wie einen Säugling hielt Vill Magnan es umklammert und floh vom Schlachtfeld.
    »Wir müssen sie zurückholen«, sagte der Zauberer.
    »Unbedingt«, erwiderte Wex.
    »Mein Messer!«, knurrte eine dünne Stimme. »Gib es mir!«
    Wex lief es eiskalt über den Rücken: Zwischen ihnen und Vill stand Schlitzer. Fauchend stürzte er sich mit ausgestreckten Klauen auf Wex.
    Kraven sprang dazwischen und packte Schlitzer mit beiden Händen am Arm.
    »Ich hätte dich töten sollen!«, schnaubte Schlitzer und wirbelte herum.
    »Ja, hättest du«, erwiderte Kraven und wich Schlitzers Hieb aus.
    Schlitzer versuchte, nach ihm zu schlagen, aber der Arm, den Kraven berührt hatte, reagierte nicht. Starr hing er an Schlitzers Seite. Kraven bückte sich hastig und hob einen Knüppel auf, der im Getümmel zu Boden gefallen war, während Schlitzer sich mit seinem ungehorsamen Arm beschäftigte. Fluchend stieß er ihn an, begriff nicht, was geschehen war, und im nächsten Moment schlug der Magier zu. Der Hieb war nicht besonders hart, aber er genügte, um den Arm des Düsterlings in tausend Splitter zerspringen zu lassen.
    Schlitzer schwankte und befühlte den zu Eis gefrorenen Stumpf an seine Schulter.
    »Sobald die Wunde taut, wirst
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