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Die Karte der Welt (German Edition)

Die Karte der Welt (German Edition)

Titel: Die Karte der Welt (German Edition)
Autoren: Royce Buckingham
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genau so etwas in diesem Baum.«
    »Du bist nicht sicher?«
    »Wenn ich zeichne, bin ich danach jedes Mal selbst vom Ergebnis überrascht.«
    Vill nickte bedächtig. »Eber, du bleibst mit hundert Soldaten hier und bewachst die Gefangenen. Schick die anderen zu dem Baum, um nachzusehen. Zwei Riesen sollen sie begleiten und sie in die Äste heben.«
    Die Düsterlinge schwärmten den Hang hinauf und in den Baum, während Vill Wex’ Werk kommentierte. »Gut. Sehr gut. Du hast es vollbracht. Ich hatte es nicht ganz geglaubt, aber nun … Falls sich tatsächlich etwas Wertvolles in diesem Baum befinden sollte, werde ich deine Mühen vielleicht sogar entlohnen. Ich habe keinen Zwist mit dir. Du brauchst nicht in Fesseln zu gehen oder als Proviant zu dienen wie jene Schoßhunde von Kryst. Wenn du willst, könnt ihr euch sogar meinem Heer anschließen, Wexford Stoli, du und deine unerwünschten Freunde.« Er deutete auf Elger, Arkh und die anderen Ausgestoßenen.
    Eilig trennten die Düsterlinge die Genannten von den Soldaten und Brynns Familie.
    Brynn und Fretter blickten Wex ängstlich an, und Spragg winkte ihm aufgeregt zu, während der widerliche Schlitzer sie zur Seite scheuchte.
    Mit einem Handzeichen bedeutete Wex ihnen stillzuhalten.
    Interessiert schaute Vill zu dem Baum, wo seine Düsterlinge jetzt freudig aufschrien. Sie hatten etwas gefunden. Einen riesigen Hort, dessen Inhalt sie bereits von Ast zu Ast nach unten reichten. Alle möglichen Dinge und Gegenstände, die aus der Entfernung nicht genauer zu erkennen waren, aber es waren viele, und die tumben Düsterlinge bejubelten ihren neuen Besitz.
    Aber Wex hatte kein Auge für die Düsterlinge und auch nicht für den Baum. Er beobachtete den Himmel, bis sein Auge einen kleinen, weit entfernten Punkt entdeckte, der sich über die Bergspitzen näherte. Er wurde immer größer, und Wex’ Herz begann wie wild zu schlagen.
    Vill sprach immer noch, pries Wex für das Wunder, das er vollbracht hatte, auf genau die Art, wie Fretter und die Männer der Palastwache es nie getan hatten.
    Aber Wex wollte Vills Lobpreisungen nicht, und er brauchte auch keine Belohnung von ihm. Als der kleine Punkt zu einem gigantischen dunklen Schatten vor der Sonne geworden war, hob Wex die Arme.
    »Verda!«, brüllte er aus vollem Hals. »Verda!«
    Der Schatten wirbelte herum und stürzte auf die Gruppe herab.
    Die Düsterlinge blickten auf, nahmen die Gefangenen und rannten mit ihnen im Schlepptau davon.
    Wex stand nun allein mit Vill neben der Karte.
    Der Drache bremste ab und schwebte über ihnen in der Luft. Er schaute zwischen Wex und dem Baum hin und her.
    »Ich habe mein Versprechen eingelöst, teuerste Freundin, aber sie plündern deine Schätze!« Wex deutete auf den Riesenbaum, in dem es von Düsterlingen nur so wimmelte.
    Verda reagierte sofort. Mit einem mächtigen Flügelschlag schoss sie auf den Baum zu, packte mit jeder Klaue einen der Riesendüsterlinge und brach dann mit unverminderter Geschwindigkeit durch das Geäst nach oben. Von Rinde und Krallen wurden die Düsterlinge in Stücke gerissen, dann ließ Verda sie fallen.
    Vill brüllte den Düsterlingen zu, sie sollten sich zurückziehen und um ihn sammeln.
    Doch sie hörten ihn nicht. In wilder Panik flohen sie in alle Richtungen und warfen kreischend die gestohlenen Schwerter von sich, um schneller rennen zu können. Aber es war nicht schnell genug, und auch die Harnische, die sie den toten Garnisonssoldaten abgenommen hatten, halfen ihnen nicht. Verda zerquetschte sie samt Rüstung, einen mit jedem Stampfen, zwei oder drei mit jedem Biss.
    Vill fuhr herum: »Zurück in den Wald! Und tötet die Gefangenen, aber nicht den Kartenzeichner.«
    Doch Vill sollte an diesem Tag Zeuge noch eines zweiten Wunders werden, denn just in diesem Moment preschten Lothario, Harold und Gill auf Pferden zwischen den Bäumen hervor, und mit ihnen die zwanzig Berittenen aus der Garnison, die dem Schlachten auf der Ersten Straße entflohen waren. Sie hielten direkt auf Vills verbliebene Streitmacht zu.
    Verblüfft sah Wex, dass auch Adara und Bello unter ihnen waren. Am Ende der Gruppe hatten sie sich an ihren Reitern festgehalten und waren abgesprungen, kurz bevor Lothario das Zeichen zum Angriff gab. Jetzt rannten sie mit gezückten Dolchen in ihre Richtung.
    »Sie sind uns gefolgt!«, rief Fretter.
    »Pfeile los!«, befahl Vill.
    Aber die Reihen der Düsterlinge waren in Auflösung begriffen und die Soldaten und Pferde, auf die sie ihre
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