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Die kalte Nacht des Hasses

Die kalte Nacht des Hasses

Titel: Die kalte Nacht des Hasses
Autoren: Linda Ladd
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ein Problem. Und Bri steckt mittendrin.«
    Ich warf ihm einen Blick zu, Sie wissen schon, was für einen ich meine. Ich sagte: »Was ist denn los? Hat jemand den falschen Nagellack drauf und deswegen angefangen rumzuballern?«
    »Hey, Morgan, reg dich ab, ja? Es ist ernst. Bri ist echt in Schwierigkeiten.«
    »Das ist der Laden, zu dem du mir vorletzte Weihnachten den Zwölf-Monats-Gutschein geschenkt hast, oder? Für Haare und Gesichtsmasken und Pediküre, so was?« Den ich nur einmal benutzt hatte. Ich konnte es einfach nicht aushalten, fünfzehn Mal während eines Haarschnitts Süße genannt zu werden.
    »Ja, und Mr Race schneidet mir die Haare. Er ist der beste Friseur weit und breit.«
    Aha. Ich konnte mich gut an ihn erinnern. Mr Race konnte man auch nicht leicht vergessen. Ein bisschen affig, wenn Sie verstehen, was ich meine, hochgegelte blonde Strähnchen, ein schwarzes Seidenhemd, das ganz toll halb aufgeknüpft war. Aber Bud hatte eben einen großartigen Geschmack und legte wert auf makellose Haarkultur. Ich hätte etwas von ihm lernen können, wenn es mich interessieren würde, wie ich aussehe. »Okay, Bud, schon gut. Also, was ist los?«
    »Du wirst lachen.«
    »Nein, werde ich nicht.«
    »Er wurde von einer gereizten Kundin als Geisel genommen, und Brianna weiß nicht, was sie machen soll.«
    Ein Lachen kitzelte in meinem Innersten, aber ich zwang mich, nicht nachzugeben. Versprochen ist versprochen. Immerhin genoss ich das Gefühl ein paar Sekunden. »Es geht also um Nagellack? Was, hat jemand Feuerwehrrot drauf, statt Tomatensuppenrot, und ist durchgeknallt?«
    Bud schüttelte den Kopf, während ich in die nächste asphaltierte Straße zum See bog, wendete, und dann zurück in die Richtung fuhr, aus der wir gekommen waren. Hey, Notfall war Notfall. Die ganze Gesetzestreue dieser Gegend wurde ohnehin langsam langweilig.
    »Offenbar ist das Mädel Teilnehmerin beim Spring-Dogwood-Schönheitswettbewerb, den Nick drüben in der Cedar Bend Lodge abhält, und Mr Race hat ihr Haar mit seinem neuen Glätteisen verbrannt. Sie ist voll ausgeflippt und macht ihm die Hölle heiß.«
    »O du meine Güte, Bud, das meinst du doch nicht ernst.«
    »Jetzt hör mir doch mal zu, Claire. Er soll Bris Schwester die Haare für die Generalprobe zum Wettbewerb färben, und wegen dieser Sache verspäten sich alle Termine seiner anderen Kunden.«
    »O nein, jetzt verstehe ich, warum es so dringend ist. Am besten rufen wir Verstärkung. Und das Sondereinsatzkommando Kansas City vielleicht auch noch? Wie gut, dass ich beide Waffen geladen und einsatzbereit habe.«
    »Sehr lustig.«
    Meine Güte, was manche Männer aber auch für hübsche, langweilige Freundinnen tun, die aussehen, als kämen sie aus Skandinavien. Also wirklich. Aber ich muss zugeben, die Sache klang durchaus interessant, jedenfalls spannender als alles andere, was wir in den letzten paar Monaten gehabt hatten. Und so lange keine Spinnennester oder abgetrennte Köpfe dabei waren, meinetwegen. Ich erschauerte bei diesen düsteren Gedanken und verscheuchte dann einige ziemlich ekelerregende Bilder aus meinem Geist.
    Ich fuhr zügig zu MR RACE’S WINNING LOCKS, THE SALON AND SPA FOR THE DISCERNING . Ja, so hieß der Laden wirklich. Ja, eigenartig. Aber es war wirklich der beste Schönheitssalon am See, untergebracht in einem luxuriösen Gebäude in der Innenstadt Camdentons, nur ein paar Häuser entfernt vom Sheriff’s Department. Als wir an unserem Büro vorbeifuhren, hoffte ich, dass die Kollegen nicht herausfanden, wohin wir unterwegs waren und warum. Ich konnte sie bereits lachen und zackig Kämme aus ihren Holstern ziehen hören.
    Ich fuhr auf einen Parkplatz, der knallvoll war mit kleinen Angebersportwagen und riesigen glänzenden Geländewagen, von denen die meisten mit paillettenbesetzten Abendkleidern vollgestopft waren, die schön ordentlich auf den Rücksitzen lagen, und glänzenden Krönchen, die an den Rückspiegeln baumelten. Mr Races Kundschaft waren offensichtlich vor allem Mädchen mit Krönchen. Kein Wunder, dass Bud sich hier die Haare schneiden ließ. Ich hingegen frequentierte Cecil’s Barber Shop for Men in Osage Beach. Cecil betrachtete mich trotz meines weiblichen Geschlechts als Ehrenmitglied, was mich daran erinnerte, dass ich mein Haar, wenn es lang genug war, es zu einem Pferdeschwanz zusammenzufassen, unbedingt schneiden lassen musste. Das würde Black nicht gefallen, aber dem gefielen auch die T-Shirts und die Jeans mit den
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