Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die kalte Nacht des Hasses

Die kalte Nacht des Hasses

Titel: Die kalte Nacht des Hasses
Autoren: Linda Ladd
Vom Netzwerk:
es zu küssen. Sie machte auch durchaus mit, aber andererseits drückte er ihr eine Pistole an die Schläfe, also was sollte sie tun?
    Bud entschied sich, dass Zeit genug war, Brianna auf die Wange zu küssen und sie mit einer ordentlichen Umarmung zu beruhigen. Es schien, als nähmen überhaupt alle Anwesenden Races Probleme ausgesprochen gelassen. Bud sah nicht so aus, als wollte er Finn bald wieder loslassen, was ich als mein Stichwort ansah, mich einzumischen.
    Ich sagte: »Okay, also, beruhigen wir uns. Fahren wir die Sache ein wenig runter.« Ich wandte mich an die aufgewühlte rothaarige Zwanzigjährige mit der Waffe. »Was ist denn das Problem, Ma’am? Was auch immer es ist, es ist sicher nicht diesen Aufstand wert.«
    »Vielleicht für Sie nicht.« Sie zwinkerte gegen eine Flutwelle der Tränen an, zumindest sah es so aus. Ich ging auf sie zu, wobei ich die weiße Plastikschüssel mit einer gefährlich dampfenden Flüssigkeit, die sie mit einer Hand hielt, genau im Auge hatte. Ich wollte das Zeug ganz sicher nicht auf meinem schwarzen Lieblings-T-Shirt mit Remington-Aufdruck haben. Sie schluchzte ein paar Mal auf, dann sagte sie zu mir: »Schauen Sie sich doch nur meine Haare an. Sehen Sie nur, was er mir angetan hat! So kann ich nicht antreten, und der Wettbewerb geht bald los! Ich habe meinen Auftritt mit dem Tambourstock gute sechs Wochen geübt.« Dann begann sie wieder zu schluchzen.
    Ich begutachtete ihr Haar. Es stimmte, auf der einen Seite war es extrem faserig und wirkte wie abgekaut, und das Rot war nicht gerade angenehm fürs Auge. Eher war es ein grelles Kürbisorange. Genau genommen wirkten Haarschnitt und Farbe wie die Halloween-Version von Ronald McDonald nach einem Trinkgelage.
    Ganz diplomatisch behauptete ich: »Ich finde, es sieht prima aus, Ma’am.«
    »Spinnen Sie? Es sieht aus wie ein gottverdammter Halloween-Kürbis, und er hat die eine Seite komplett verbrannt. Es ist nicht mal mehr fünf Zentimeter lang!«
    Das allerdings stimmte. Während ich versuchte, mir etwas Beruhigendes zu überlegen, gelang es Bud, lange genug von Briannas üppigen Kurven zu lassen, um in die Verhandlung einzusteigen. »Ich finde auch nicht, dass es so schlimm aussieht, äh, wie war noch Ihr Name, Miss?«
    »Corkie.«
    »Corkie? Wirklich?« Man musste es Bud lassen, er grinste nicht mal.
    »Ja, na und?«
    Ich kannte mal eine Corkie, aber das war ein Hund. Das erwähnte ich lieber nicht. Stattdessen sagte ich: »Wissen Sie was? Ich glaube, Sie reagieren ein wenig zu stark, Corkie. Stellen Sie das Stinkzeug weg, was auch immer das ist, und lassen Sie uns ganz ruhig, wie Erwachsene, darüber reden. Von dem Gestank wird uns ja allen schlecht.«
    Corkie zögerte und dachte ein paar Sekunden lang nach. Dann sagte sie: »Sie kapieren das einfach nicht, oder? Sehen Sie sich doch an. Sie sind hübsch ohne das kleinste bisschen Make-up, und Sie haben sich offensichtlich auch nicht die Zeit genommen, irgendwas mit Ihren Haaren anzustellen.« Sie begutachtete mich kritisch und mit der bei Schönheitswettbewerben üblichen Strenge. »Sie würden viel besser aussehen, wenn Sie ein paar Strähnchen hätten, wissen Sie? Vielleicht nicht aschgrau, aber auch nicht zu golden. Das würde wirklich den Honigton herausheben. Sie sollten echt darüber nachdenken.« Dann fiel ihr wieder ein, was ihr Problem war. Sie umklammerte ihre Waffe. »Aber nicht hier. Nicht bei ihm. Sehen Sie mich doch an, ich bin ruiniert!«
    »Vielleicht kann Mr Race Ihre Haare in Ordnung bringen. Bud hat mir auf dem Weg hierher gesagt, er sei ein Genie mit Haaren und Nägeln.«
    »Ein krankes Genie, meinen Sie.«
    Ich dachte darüber nach. Da ich keine Ahnung hatte, zuckte ich mit den Achseln.
    »Ich bin kein krankes Genie. Mädchen, wirklich, wie kannst du es wagen, so etwas zu sagen?« Mr Race kochte vor Empörung und starrte mich an. Dabei war ich es gar nicht gewesen, die das gesagt hatte. Ich ignorierte ihn. Er konnte mir nichts tun, denn er war ordentlich festgeschnürt.
    Ich erinnerte mich an meine LAPD -Geiselnehmerausbildung und die Verhandlungstechniken. »Okay, Corkie, im Moment handeln Sie sich nur noch mehr Ärger ein. Sie wollen doch nicht ins Gefängnis, oder? Im Moment handelt es sich schon um Freiheitsberaubung und die Androhung einer Tätlichkeit. Möglicherweise tätlicher Angriff. Und wir müssen Körperverletzung hinzunehmen, wenn Sie ihm das Zeug tatsächlich über den Kopf kippen. Die ganze Nacht mit einem Haufen Säufer und Nutten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher