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Die Jagdhunde der IPC

Titel: Die Jagdhunde der IPC
Autoren: E.E Doc Smith
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eigentlich. Schenk mir reinen Wein ein.«
    »Na ja, es ist folgendermaßen, Steve: In letzter Zeit hacken sie alle nach jeder Reise auf uns Piloten herum. Das Management meckert, wenn wir dreißig Sekunden zu früh oder zu spät am Terminal sind, und die Passagierabteilung fängt an zu kreischen, wenn wir die Beschleunigung auf der Gesamtreise um fünf Zentimeter verändern — sie behaupten, daß das zuviel für die zartbesaiteten Passagiere ist und das Geschäft kaputtmacht. Sie verlangen immer mehr von uns. Wenn du dich erinnerst: vor ein paar Jahren machte es überhaupt keinen Unterschied, wie und wann wir beschleunigten, solange wir nur in etwa planmäßig eintrafen — wir haben sie immer ganz schön durcheinandergewirbelt, wenn wir nach halber Strecke auf Gegenbeschleunigung gingen —, aber so etwas geht heute nicht mehr. Wir müssen die Beschleunigung konstant in der Nähe des Normalwerts halten. Wir müssen den Zeitplan mit einer Abweichung von höchstens zehn Sekunden einhalten und doch jeden Umweg machen, den sie uns angeben, wie zum Beispiel die sieben Millionen Kilometer, die sie uns gerade übermittelt haben. Und um die Sache noch schlimmer zu machen, müssen wir an jeder Kontrollstation neue Befehle entgegennehmen, und doch bekommen wir die Schuld für alles, das sich als Konsequenz aus diesen Befehlen ergibt! Natürlich, ich weiß genau wie du, daß es eigentlich eine blödsinnige Methode ist, an jeder Kontrollstation die Beschleunigung zu ändern, aber wir haben ihnen wieder und immer wieder erklärt, daß es nicht anders geht, solange sie nicht jedem Schiff einen richtigen Mathematiker und den Kontrollstationen Anweisung geben, Meteoriten und andere Hindernisse zu melden und uns ansonsten in Ruhe lassen. Am besten wäre es, wenn du uns ein paar Wissenschaftler empfehlen könntest!«
    »Ihr bekommt blödsinnige Berechnungen, das steht fest, und ich kann euch nicht verübeln, das ihr euch beschwert, aber ich glaube nicht, daß ihr die richtige Antwort habt. Ich weiß nicht, aber ich glaube eigentlich, daß die Astronomen die Verantwortung haben. Sie sind so sicher, daß ihr Piloten die Schuld habt, daß sie überhaupt noch nicht auf den Gedanken gekommen sind, einmal sehr sorgfältig ihre eigene Arbeit zu überprüfen. Wie auch immer, ich werde es sehr schnell wissen, und dann werden wir entsprechende Schritte unternehmen.«
    »Das hoffe ich - aber sag mal, Steve, ich mache mir Gedanken über die viele Abgleichsenergie, die ich einsetzen soll. Du weißt, daß wir M14 exakt nach Plan erreichen müssen, sonst werden eine Menge Köpfe rollen.«
    »Und ob: Ich weiß, wie die Passagiere aufheulen werden, wenn wir sie eine halbe Stunde gewichtslos halten, damit die beiden Monde aus dem Weg ziehen können, und ich weiß auch genau, was der Sektionsleiter sagen wird, wenn wir einunddreißig Minuten später eintreffen. Ha! Er wird anschwellen und platzen. Aber mach' dir keine Gedanken, Breck - wenn wir nicht pünktlich sind, kann jeder meinen Kopf haben, der ihn will; ich übernehme die volle Verantwortung.«
    »Viel Spaß dabei.« Breckenridge zuckte die Achseln und lenkte dann das Gespräch in weniger ernsthafte Bahnen. »Da wir gerade von Gewichtslosigkeit sprechen, ist es nicht komisch, wie viele Gewichtssüchtige es in der Welt gibt? Man sollte meinen, daß die Passagiere hin und wieder ein wenig Schwerelosigkeit genießen würden — besonders die fetten — aber weit gefehlt. Sag mal, wie kommt es überhaupt, daß du diese Fahrt und die Überprüfung überhaupt mitmachen kannst? Ich dachte, du würdest zusammen mit den anderen beiden der Großen Drei draußen sein und alle Geheimnisse des Universums enträtseln?«
    »Mußte das letzte Mal hierbleiben — habe an Äther- und Kraftfeldtheorie und anderem Zeug gearbeitet. Dafür mußte ich zum Mars und zur Venus. Bin gerade letzte Woche zurückgekommen. Und was die Geheimnisse des Universums angeht, lach du nur, alte Hyäne. Du und eine Menge anderer trüber Tassen, die glauben, daß Roesers Strahlen das letzte Wort sind - daß es nichts mehr zu entdecken gibt —, ihr werdet in nicht allzu ferner Zeit ganz schön mit den Ohren schlackern. Als ich vor neun Monaten dazugestoßen bin, waren sie einer heißen Sache direkt auf der Spur, und ich wette, sie kriegen es in den Griff ...« Draußen auf dem Dock kreischte eine Sirene ihr durchdringendes Cescendo — es blieben noch zwei Minuten. In allen Passagierräumen des Schiffes gaben die Lautsprecher ihre
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