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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)
Autoren: Hanns Kneifel
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uns wieder in der schäbigsten Bar am Raumhafen Buccaneers. Wann? Bleibt abzuwarten.«
    »Mein Fest dauert mindestens noch zweieinhalb Tage«, sagte Pompeo. Blois lächelte genießerisch.
    »Stürzen wir uns in den Trubel aus erlesener Musik, schönen Frauen, kostenlosen Getränken und Pompeos faszinierender Gastfreundschaft. Bei Tanz und in leidenschaftlichen Nächten mit planetaren Möchtegern-Kurtisanen entwickelt sich vermutlich die eine oder andere Idee von stellarer Brauchbarkeit. Wir sollten unser erstes Abenteuer ausgeruht, bestgelaunt und hervorragend vorbereitet angehen.«
    Die Geräusche und das Gelächter der Festgesellschaft begleiteten die Freihändler auf ihrem Weg durch den alten Teil der Anlage zu den Festsälen. Peet Malinowski lehnte schließlich an einer Säule, drehte einen halbvollen Pokal in den Fingern und überdachte das Geschehen der vergangenen Stunden. Die erste Aufgabe, die sich die Freihändler gestellt hatten, war von gigantischem Ausmaß; würden sie ihre kühnen Vorhaben durchführen können? Peet zuckte mit den breiten Schultern.
     
    Der kleine Raumhafen Buccaneer-Central lag als ovaler Fleck aus schmutzigem Weiß zwischen zwei Bergrücken. Die Schiffe der Händler standen neben den Hangars am Rand des Feldes und warfen kurze Schatten. Neben einem kleinen, rostenden Ecum-Silo war eine Kugel aus stockfleckigem Silber zu sehen; dass es auf Buccaneer einen, wenn auch uralten, Achmad-Cleefalt-Generator gab, hatte die Händler überrascht. Es war Mittag; die Männer saßen an einem niedrigen Holztisch in einer ärmlichen, schmutzigen Bar, die sich Zum Imperator nannte. Pompeo Davyd ral Roborgh wischte mit dem Ärmel seiner blütenweißen Jacke über den Rand des halbleeren Glases, verzog angewidert das Gesicht und trank vorsichtig.
    »Ausgerechnet hier beginnt unsere Aufgabe – der erste Zug liegt bei Gargir.«
    Gargir schien zu bedauern, dass er weder seine Zelte aufschlagen noch die Kamele melken konnte. Er winkte dem Kellner. Der mürrisch dreinblickende Mann von fünfzig Jahren schlurfte näher, blieb schweigend neben dem Tisch stehen und fragte nicht einmal nach den Wünschen der Gäste.
    »Sicherlich ist es den werktätigen Angestellten dieses staatlich betriebenen Ausschanks verboten, Trinkgelder anzunehmen. Stimmt’s?«, sagte deBlois leise. Der Keller nickte. Mit spitzen Fingern nahm Karasingh aus der Brieftasche einen zusammengefalteten Schein. Gleichzeitig zog Malinowskij aus seinem Gürtel ein Sechsermagazin Ecum hervor, löste die Patronen vom Haftstreifen und stellte sie in einer Reihe auf den schmutzigen Tisch.
    »Gibt es auf Buccaneer-Central ein Gesetz, das die Annahme von Geschenken verbietet?«
    Die Augen des Kellners leuchteten auf. »Nein. Haben Sie die Absicht, jemanden zu beschenken, oder wollen Sie etwa mich bestechen?«
    Karasingh lachte schnarrend und sagte schamlos: »Junger Mann! Wir sind nette Leute, die nicht zusehen können, wenn jemand hungert und eine böse Miene macht. Wir wollen Ihnen für die höfliche Bedienung und für gewisse Auskünfte ein Geschenk machen. Ziehen Sie 10 000 Para oder sechs Ecum vor?«
    Der Kellner zögerte, aber sein Blick löste sich nicht von den Ecum-Patronen. Er sah sich hastig um und bemerkte, dass alle Gäste außer den Händlern gegangen waren. Ein grüner Hund, oder etwas, das einem grünen Hund ähnelte, lungerte an der Tür herum und trollte sich. Über dem schrundigen Vergnügungsviertel am Raumhafen lastete mittägliche Totenstille. Gargir steckte den Geldschein ein; Peet raffte die Patronen zusammen und steckte sie in die Brusttasche des Kellners, der weder dankte noch protestierte.
    »Die Herren haben mich in der Hand«, murmelte er. »Was wollen Sie wissen?«
    »Gibt es auf Buccaneer eine Untergrundorganisation?«, sagte Tajiri. Der Keller nickte abermals stumm.
    »Mit einem kompetenten konspirativen Ansprechpartner?«
    Der Kellner nickte ein drittes Mal.
    »Sorgen Sie dafür, dass sich ein prominenter Vertreter dieser Organisation bei einem von uns meldet. Dort: Das sind unsere Schiffe. Es ist gleichgültig, bei welchem von uns zehn er vorspricht. Die nächste Frage ...«
    »Bitte, der Herr.« Schweißtropfen traten auf die faltige Stirn des Kellners.
    »Wer aus der nahen Umgebung Daniel Amun Clemmerts ist bestechlich?«
    Der Kellner lächelte ungläubig und flüsterte: »Jeder.«
    »Es steht geschrieben im Caputh der flinken Börse«, knurrte Gargir, »dass ein Jeder zu kaufen sei. Nur der Preis ist
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