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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)
Autoren: Hanns Kneifel
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schwierigen Aufstieg, die lange Blütezeit und den schnellen Untergang der Römischen Kultur als Beispiel. Er schloss mit einer geschickten Analogie, die er mit selbst beobachteten Beispielen aus der Stadt der Gastgeber unterlegte. Beschwörend rief er:
    »Das, ihr Herren Räte, ist der Anfang. Wir, Ihre Gäste, wollen Ihnen helfen und wollen auch daran verdienen, denn das ist unser Beruf. Wir wissen, dass der Krieg, der Vater aller Dinge, auf anderen Welten das Träge-Werden verhindert, aber auch alles mühsam Aufgebaute zerstört. Wir brauchen nur menschliche Kontakte zwischen eigenwilligen Individuen zweier Denkformen. Freund Pompeo wird Ihnen die näheren Einzelheiten erklären.«
    Pompeo schüttelte ihm lange die Hand und dankte, dann sagte er, ans Auditorium gewandt:
    »Wir werden Menschen finden, deren Verstand gelegentlich in anderen Richtungen arbeitet als Ihrer und unserer. Wir brauchen Künstler! Sie sorgen für heiße, schnelle und fruchtbare Auseinandersetzungen. Wir machen Ihnen ein Angebot:
    5000 Planeten, reich und schön und langweilig.
    Zweihundert Künstler, jung, schaffensfroh und lernbegierig, für jede Welt, die der Stasis und der Entropie entgehen will.
    Sie lernen, während sie hier arbeiten, Ihre feine Kultur und Zivilisation kennen. Einen Teil ihrer Arbeiten verkaufen wir, um den jungen Leuten nach deren Rückkehr ein Vermögen sichern zu können. Denn Handel ist unser Beruf.«
    Peet Malinowski, der bronzehäutige Riese, stand auf, verbeugte sich uns sagte ernst und laut:
    »Und: Gefahren gehören zu unserem Geschäft.«
    Er setzte sich und legte den Arm um Cearena Jetstar. Pompeo fragte:
    »Nehmen Sie dieses Angebot an?« Er hatte über seinen Freund Nehr-alth bei den Planetaren Räten für Schleichwerbung gesorgt. Jetzt schienen sie sich zu wundern, wie unkompliziert alles ablief. Ihr Sprecher sagte, kaum weniger feierlich:
    »Wir akzeptieren dieses Angebot gern. Gleichzeitig fragen wir uns aber, was Sie von uns als Gegenleistung verlangen – es sollte in wohlerwogenem Verhältnis zueinander stehen.«
    Pompeo zeigte auf Conradth deBlois und bat:
    »Erkläre es ihnen bitte.«
    »Sie verfügen über drei Prinzipien, die wir gern für uns hätten; höchstentwickelte Verfahren, die unsere Technik nicht kennt, und die Sie meisterlich beherrschen«, führte Blois in schmeichelndem Tonfall aus. »Erstens: Die Schaltelemente Ihrer Computer. Ihre Chips sind sehr viel schneller als unsere besten Produkte. Zweitens: Die stellarphysikalischen Berechnungen, die zur Projektion der strahlenden Stürme gehören, die uns beinahe nicht hätten passieren lassen ...«
    Durch die Gruppe der Räte ging ein überraschtes Murmeln. Ungerührt, aber mit gewinnendem Lächeln redete Conradth weiter.
    »Wir sind, wie Sie sicherlich gemerkt haben, recht gut ausgerüstet und haben gemerkt, dass die Magnetstürme künstlich gesteuert wurden. Und schließlich drittens: Uns würde die Aufbereitung Ihres rostfreien Verbundstahls interessieren, der, nahtlos gezogen, unseren Erzeugnissen um das Mehrfache überlegen ist.«
    »Diese drei Kleinigkeiten stehen gegen das Verhindern des Sterbeprozesses Ihrer Rasse. Wir halten das Verhältnis für ausgewogen. Ihre Stellungnahme?« Pompeo und Conradth nickten einander zu.
    Nach kurzer Beratung, an der auch Nehr-alth teilnahm, wurde der Tausch offiziell gutgeheißen.
    »Unser Freund Tajiri wird mit Ihnen die Verträge durchgehen und die Einzelheiten besprechen. Wir würden vorschlagen, dass Ihre Flotte – mit Platz für eine Million Künstler und deren gesamte Bedürfnisse – uns in etwa drei Norm-Monaten hinterher fliegt. Von uns bekommen Sie die Koordinaten; wir sammeln die Künstler und liefern die Logistik für den Massentransport bis zu unserem Raumhafen.«
    »Klug und umsichtig gedacht«, antwortete der Ratssprecher. »Mit wem darf unser Komitee die Einzelheiten ausarbeiten?«
    Anson Nadoor stand auf uns verbeugte sich würdevoll.«
    »Mit mir, Rat.«
    Die Sitzung dauerte noch einige Stunden, aber es wurden nur noch viele nötige Kleinigkeiten geklärt. Kurz vor Ende sprang Wilyam Iove Siccine senkrecht aus seinem Sessel hoch und rief laut:
    »Umsatz! Umsatz!«
    Don Spitfire, der mit zwei Räten einen Teilvertrag durchging, legte seinen Kontrollstift nieder und lächelte die Räte an. Dann donnerte er:
    »Perzente!«
    Das gesamte Auditorium brach in Beifallskundgebungen aus. Die Freihändler lächelten zufrieden in sich hinein. Nehr-alths Gesichtsausdruck war nicht zu deuten.
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